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Nachdem wir am Mission Rocks Beach waren fuhren wir weiter zu unserem Endpunkt der Fahrt, dem Cape Vidal. Es folgen auf der linken Seite weitere Aussichtpunkte, die man heute über neu erbaute Holzwege erreichen kann. Einer liegt direkt an der Straße, kurz hinter dem Nkoboyi-Picknickplatz. Der zweite ist nach zwei Kilometern Fahrt zu erreichen, hier haben wir eine kurze Rast gemacht. Der Ausblick vom Catalina Bay Lookout auf den Lake St. Lucia ist eigentlich sehr schön, auf Grund der Dürre hatten sich die flachen Ufer aber weit zurück gezogen.
Zum Beobachten musste man ein Fernglas einsetzen, dann konnte man weit draussen Hippos und Wasservögel erkennen. Der See ist der Mittelpunkt des Parks und obwohl er von mehreren Flüssen gespeist wird handelt es sich um keinen Süsswassersee, sondern um eine rund 60 Kilometer lange, flache Lagune mit unterschiedlich hohem Salzgehalt. Sie verläuft parallel zur Küste und mündet dann südlich vom St. Lucia Estuary ins Meer.
Durch den Zusammenfluss von See- und Süsswasser gibt es hier ein besonders reichhaltiges Nahrungsangebot, daher sind die unzähligen Fischarten und die Vielfalt an Vögeln hier geschützt. Alle litten unter der Dürre, Teile des Lake St. Lucia waren 2016 ausgetrocknet. Gegenüber von Catalina Bay - so benannt nach einem hier einst abgestürzten Wasserflugzeug - liegt Charter´s Creek, hier lassen Südafrikaner gerne ihre Boote an der Jetty ins Wasser. Diese Region war komplett ausgetrocknet. Im iSimangaliso Wetland Park wurden 526 Vogelarten registriert, darunter einige Reiherarten, Sattelstörche, Eisvögel, Ibisse, Löffler, Turakos, Pelikane, Flamingos und Adler. Im See leben ebenfalls Flusspferde und Krokodile in großer Zahl. Der Park verfügt über die höchste Dichte an Amphibien, darunter viele geschützte Arten. Außerdem kann man zur richtigen Jahreszeit auf der Meeresseite sogar Wale sehen.
Der Dune Loop war leider ebenfalls gesperrt, der Mfabeni Lookout liegt kurz vor der Abzweigung zum Lake Bhangazi und zum Grassland Loop. Leider waren beide ebenfalls gespert, so dass wir den schönen Strand von Cape Vidal bei bestem Wetter schon gegen Mittag erreichten. Cape Vidal ist nach Alexander Thomas Emeric Vidal benannt, dem Kapitän des britischen Vermessungsschiffs HMS Leven, welches diese Küstelinie im Jahr 1822 vermessen hat. Heute ist es eines der belibtestens Reiseziele im iSimangaliso Wetland Park. Die Unterkünfte und der Campingplatz werden von Ezemvelo KZN Wildlife verwaltet und sind oft Monate im Voraus ausgebucht. Früher gab es hier mal eine Tankstelle, die ist seit einigen Jahren stillgelegt, sowie einen kleinen Laden zur Grundversorgung mit Eis, Keksen und Getränken. So kauft man zur Selbstverpflegung am besten Lebensmittel vorab in St. Lucia ein.
Neben den üblichen Aktivitäten am Strand ist Cape Vidal ist auch einer der besten Orte des Landes, um leicht eine Vielzahl von sonst sehr scheuen Waldbewohnern, Vögeln und andere Tiere zu sehen. Sie sind hier an Menschen gewöhnt und sogar scheue Samango Monkeys und Red Duiker lassen sich tagsüber blicken. Am Nachmittag konnten wir mitten auf dem Parkplatz eine kleine Gruppe Zebramangusten beobachten. Aber Vorsicht: die Meerkatzen waren hier so sehr an Menschen gewöhnt, dass sie einem beim Gehen hinterherlaufen und in die Einkaufstüte greifen. Die Picknicktische sind nur noch Dekoration, zum Verzehr unseres Magnum-Minze mussten wir ins Auto flüchten - und selbst dort wurden wir aufmerksam beobachtet.
Bei unseren bisherigen Besuchen hatten wir uns immer die Augen aus dem Kopf geschaut, um die nur hier ansässige besondere Affenart Südafrikas zu Gesicht zu bekommen: die Samango Monkeys. Hier um Cape Vidal herum soll es sie im dichten Küstenwald geben.
Wenn man kurz vor Cape Vidal die Dünenregion durchquert hat führt die Straße durch einen urwüchsigern Wald aus hohen Bäumen. Es geht herauf und herunter, bis sich die Straße endlich bis zum Strand auf Meereshöhe herabschlängelt. Hier leben die seltensten Affen von Südafrika: die Samango Monkeys (Cercopithecus mitis), auf Deutsch Diadem-Meerkatze. Der Samango ist eine von fünf in Südafrika einheimischen Primatenarten, es gibt noch den Bärenpavian, Vervet Monkeys sowie greater und lesser Bushbabies. Samango Affen bevorzugen es, in Regenwälder zu leben, die aber nur auf 0,4% von Südafrikas Oberfläche wachsen. Sie sind daher sehr gefährdet und werden durch menschliche Eingriffe und Lebensraumverlust bedroht. Nur in Schutzgebieten sind die noch zu finden, wie hier am Cape Vidal oder in der Pafuri Region im Norden vom Kruger National Park.
Wir hatten bei unserem dritten Besuch in der Region am Cape Videl endlich das Glück, sie gleich mehrfach zu sehen. Da wenig Verkehr war konnten wir am Wegrand anhalten. Die Affen tobten oben in den Baumwipfeln durch das dichte Grün direkt an der Straße. Es dauerte eine Weile, wir haben sie zuerst nur gehört, während wir einige Perlhühner fotografierten. Doch das lange Warten wurde bellohnt und ein Familienmitglied war sehr neugierig und beäugte uns von einem Ast aus. Das konnten wir sogar filmen. Sonst war es recht schwierig, die flinken Tier zu fotografieren.
Kurz vor Cape Vidal hatten wir dann noch einmal Glück, denn ein älteres Männchen hatte sich gerade eine Frucht geholt und verzehrte sie genüßöich am Straßenrand. Da gerade kein anderes Auto kam, konnten wir anhalten und fotografieren, bevor er wieder im Wald verschwand. Und auf dem Rückweg hatten wir dann gleich noch einmal Glück und entdeckten wieder eine kleine Gruppe im Gegenlicht.
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