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BETTYS BAY

Über die kurvenreiche Panorama-Küstenstraße entlang der Ostseite der False Bay erreicht man von Kapstadt aus den Ferienort Bettys Bay, ein beliebtes Ausflugsziel. Erschlossen wurde der langezogene Ort (ca. 8 Kilometer) um 1930 von Harold Nixon Porter und nach der Tochter seines Chef Betty Youldin, benannt. Der Ort wirkt verschlafen, denn die meisten Häuser sind Wochenend- und Feriendominizile die an den meisten tagen im Jahr gar nicht bewohnt werden.

Die meisten Touristen fahren noch 50 km weiter bis zum wesentlich bekannteren Hermanus, um dort zu übernachten. Bis Ende November ist es besonders hier lohnenswert, an der Küste entlang zu fahren, da man dort mit großer Wahrscheinlichkeit Wale sehen kann. Aber auch die nähere Umgebung bei Bettys Bay hat einges zu bieten.

Die Streusiedlung liegt im Herzen der Ferienküste und besteht eigentlich nur aus älteren Cottages und einer mittlerweile stark angewachsenen Anzahl durchaus imposanter Villen. Außer einigen Kneipen und Restaurants an der Durchgangsstraße gibt es noch mehrere Strände und drei kleine Seen im Flachland zwischen Regionalstraße und Meer. Vor allem der Bass Lake ist bei Sportlern sehr beliebt.

Auffallend ist hier vor allem, wie weit verstreut die Villen und Ferienhäuser liegen. Im Gegensatz zu anderen Orten an der Küste hat man hier rund um sein Haus noch viel Platz, der meist von niedriger Fynbos Vegetation bewachsen ist. Grösse Bäume sind eher die Ausnahme, so hat man immer einen vollen Blick auf die teilweise sehr imposanten Gemäuer. Im Hintergrund liegen malerisch die Plamietberge und der 916 Meter hohe Platberg.

Nur die Hautstraße, die R 44, ist hier mit großzügigen Bürgersteigen ausgestattet, die Straßen im Ort sind zum Teil nur Pisten. So hält man Besucher und Neugierige auch ab, durch die ruhigen Anwohnerstraßen zu kurven. Das Gebiet ist auch erst zu einem kleinen Prozentsatz bebaut, so verstärkt sich der Eindruck der Weitläufigkeit. Dafür gibt es selten Zäune in Bettys Bay und die Nachbarn haben meist einen freien Blick zum nächsten Haus.

Zum ersten Mal waren wir 2002 hier, die Bilder von der Pinguinkolonier auf dieser Seite sind neu vom letzten besuch im März 2018. In manchen Berreichen, meist direkt am Meer, ist es in den letzten Jahren spürbar enger geworden.

Dem nahen Harold Porter Botanical Garden habe ich eine eigene Webseite gewidmet, er ist einen Besuch wert und wir waren noch einmal dort.

Westlich von Bettys Bay erstreckt sich das Kogelberg Nature Reserve, in dem man viele attraktive Wanderwege findet. Wir waren im Jahr 2005 dort wandern und auch von dieser Region gibt es eine eigene Seite mit Bildern.






Pinguinkolonie

Vor allem die Pinguinkolonie bei Stoney Point ist einen Besuch wert, die Hauptattraktion von Bettys Bay und dennoch recht wenig besucht. Die meisten Touristen fahren zur Pinguinbeobachtung an den wesentlich bekannteren Boulders Beach bei Simonstown auf der Kaphalbinsel.

Doch auch hier am Stoney Point kann man die Tiere sehr schön beobachten. Kleine Hinweisschilder führen quer durch die lockere Bebauung schließlich zu einem Parkplatz neben der Bootsrampe, dort stehen einige Tafeln mit naturkundlichen Informationen und Bildern. Ohne die Wegweiser hätte man den Weg über das Labyrinth der Wohnstraßen bis hierher kaum gefunden, beim ersten Besuch 2002 gab es noch kein Navi im Smartphone. Ein schmaler Pfad führte im Januar 2002 am Ufer entlang zur kleinen Pinguinkolonie an der Felsenspitze und man war hier fast alleine unterwegs.

Das hatte sich im November 2002 schon geändert, der Trampelpfad war über mehrere hundert Meter mit einem erhöhten Holzplankenweg überbaut. Nur der alte, gemauerte Ausichtspunkt war noch vorhanden. Ausserdem gab es am Anfang des Weges schon ein kleines Häuschen.

Bei unserem dritten Besuch im März 2005 war dieses Häuschen dann natürlich auch besetzt und es wurden 5 Rand Eintritt kassiert. Im März 2018 waren es 20 Rand pro Person und die Anzahl der Pinguine war deutlich angewachsen. Schon direkt am Eingang und an der Bootsrampe saßen die ersten Gruppen. Geöffnet ist hier von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr.

Der Weg führt immer noch zur Aussichtsplattform am Ende. Im Meer schwimmt brauner Seetang und glänzt in der Sonne. Dieser Tang deutet auf ausgedehnte Tangwälder vor der Küste hin, eine Brutstätte für Fische und ein immer reich gedeckter Tisch für die Pinguine.

Vom Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick über die felsige Kolonie, ebenso vom höher gelegenen Holzplankenweg. Aber nicht nur Pinguine, auch Kormorane und hohe Wellen, die sich an den Felsen brechen, kann man hier fotografieren. Die eine oder andere Möwe lässt sich auch blicken.

Am schönsten ist es hier am Abend, wenn die Bucht in goldenes Licht getaucht ist. Die Berge im Hintergrund werden noch beleuchtet und die Pinguine kommen vom Fischfang heim und watscheln zu ihren Bruthöhlen.

Januar 2002 waren wir mitten in der Brutsaison da. Etliche Pinguine lagen noch in der Sonne japsend auf ihren Eiern, viele Jungtiere saßen mitten zwischen den Felsen und ließen sich vom kalten Südwestwind die Daunen durchpusten, die sich zum Großteil schon in richtige Federn verwandelt hatten. Hier warteten sie auf ihre Eltern, die im Meer unterwegs waren zum Fische fangen.

Im März war zwar keine Brutsaison, aber in der Zwischenzeit hatten sich die Tiere weiter verbreitet und es gibt auch künstlich angelegte Bruthöhlen oberhalb des Weges. Sie watscheln im umliegenden Grün herum und lassen sie sich ganz nah beobachten.

Dort kommen sie dann den Familien der dort lebenden Dassies (Klippschliefer) in die Quere. Die niedlichen Tiere sind hier wenig scheu und lassen sich hier prima fotografieren. Auch einige kleine Agamen und andere Echsen sitzen hier auf den Steinen in der Sonne.

Wir verbrachten mittlerweile schon einige Stunden an diesem herrlichen Fleck Erde. Touristenhorden wie in Boulders Beach findet man in Bettys Bay noch nicht, hoffentlich bleibt das noch lange so...





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Pinguin Kolonie

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