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Auch wenn wir diesen Reisetag vom übrigen Besichtigungs- und Entspannungsprogramm abknapsen mussten, wenigstens eine Nacht wollten wir am Meer verbringen. Die Entscheidung fiel auf den kleinen Fischerort Paternoster, den ich schon seit 2002 im Visier hatte. Damals haben wir uns aber für eine Unterkunft in Tulbagh entschieden, um von dort aus Ausflüge an die West Coast zu machen und kamen so nach Yzerfontein. Von den Cederbergen kommend wollten wir diesmal die Tölpelkolonie in Lamberts Bay besuchen und dann entlang der Küste nach Paternoster fahren.
Die Anzahl der Gästehäuser hat sich in den letzten 10 Jahren von vielleicht zwei auf über 20 deutlich erhöht. Das Vorhaben in diesem Ort zu nächtigen schien trotzdem auf den ersten Blick erst einmal zu scheitern, weil auf diversen Buchungsportalen bei diversen Gästehäusern in Paternoster nur Buchungen für mindestens zwei Nächte möglich waren. Eines, das Abalone, war uns für eine Nacht schlichtweg zu teuer, andere unter zwei Nächten nicht buchbar. Dabei waren gar keine Ferien oder Feiertage, es liegt wohl an der Vermaktungspolitik des Ortes.
Das Farr Out stand auch auf unserer Wunschliste und über boooking.com gelang es uns schließlich, eine einzelne Nacht dort zu buchen. Natürlich wären wir gerne länger geblieben, denn Paternoster hat einiges zu bieten, aber in die Urlaubsplanung dieser Rundreise passte es einfach nicht mehr herein. Man hat ja immer irgendwie 2 Nächte zu wenig für die optimale Route.
Das Farr Out Gästehaus steht unter Südafrikanisch-deutscher Leitung. Der Hausherr Deon kümmert sich um Ausflüge mit dem Beachbuggy, die Hausherrin Marion empfängt die Gäste und bewirtet sie mit leckem Frühstück. Eigentlich wollten wir ja auch eine Fahrt mit dem Beach Buggy machen, aber das Wetter war recht stürmisch und so waren wir nicht böse, das andere Gäste, die schon mehrere Tage auf schöneres Wetter gewartet hatten, vorgezogen wurden.
Das Haus liegt wunderschön in Alleinlage etwas ausserhalb des Ortes, der nächste Nachbar ist weit weg. Am Horizont sieht man das Meer und rund um das Haus wurde ein sehr schöner und gepflegter Garten angelegt. Hier gibt es einen Fischteich mit Kois, Futterstellen mit farbiger Flüssigkeit für Nektarvögel, Strandkörbe wie an der Ostsee und Blumenrabatten. Man kann sogar zum Übernachten ein Wigwam mieten, das sich Rising Moon nennt. Mal was anderes zu den Lodges und Gästehäusern mit afrikanischem Flair.
Ein weiteres Highlight kann man hier buchen, den Hot Tube. Das können wir wirklich empfehlen. Im Garten steht ein runder Holzzuber, der mit einem Holzofen beheizt wird und der windgeschützt unter einem halboffenen Indianer-Tipi steht. Der Windschutz war auch nötig, denn es hat bei unserem Aufenthalt auch am Abend noch ganz schön gestürmt. Aber so konnten wir nach dem Essen noch bis spät in die Nacht im warmen Wasser sitzen, dabei eine Flasche Sekt genießen und in die Sterne gucken. Ein perfekter Ausklang für den Tag.
Paternoster und die malerische West Coast kann man in etwa 2-3 Stunden mit dem Auto von Kapstadt aus erreichen. Wir kamen aus dem Norden, über Lambert´s Bay, Elandsbaii und Vredenburg. Der Name unserer Unterkunft ist Programm, denn das 4 Sterne Gästehaus liegt nicht direkt in Paternoster am Strand, sondern "Farr out" in einer Anlage in den Dünen, ca. einen Kilometer vor Paternoster auf der linken Seite, wenn man in den Ort hereinfährt. Zum Laufen zu den Restaurants ist es zu etwas weit, aber in wenigen Fahrminuten ist man dort.
Im Farr Out hat man die Wahl zwischen 4 schönen Gästezimmern im Haupthaus und dem Wigwam im Garten. Wir hatten das Zimmer namens Black Mussel gebucht, das man ebenerdig über den Garten erreicht. Es liegt nah zum Parkplatz und auf der kleinen Veranda vor der Glasfront mit Schiebetür steht ein deutscher Strandkorb. Das geräumige Doppelzimmer hat ein King-Size Bett mit Blick auf den Fynbos-Garten und an den Wänden hängt, wie im ganzen Haus, Kunst der Hausherrin Marion. Das Zimmer ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, als Reisender vermisst man hier nichts.
Das ensuite Badezimmer hat eine riesige Dusche mit schönem Steinboden und die schwarzen Kacheln und Spiegelkacheln sind sehr extravagant. Es gibt natürlich einen Föhn und sogar eine Steckdose im Bad, was man in Südafrika eher selten findet. Und beim öffnen des Toilettendeckels trauten wir unseren Augen kaum: da schwammen tatsächlich eine rosa Blüte. Duftender Lavendel aus dem Garten lag auch an verschiedenen Stellen als Deko.
Bunte Strandtücher für den Pool oder den Hot Tube liegen im Schrank. In diesem Nichtraucher-Zimmer hat man natürlich, wie überall im Land, die Gelegenheit sich einen Kaffee oder Tee zu kochen. Es gibt sogar einen Kühlschrank im Zimmer, einen flachen Fernseher und eine Musikanlage. Zeitschriften und Bücher sowie CD´s können auf Anfrage ausgeliehen werden.
Das Frühstück im Farr Out ist ein Highlight, es wird im Haupthaus eingenommen. Man sitzt an einem großen Tisch mit Blick durch den Wintergarten in den Garten und auf der Küchentheke dahinter wird das Buffet aufgebaut. Das lässt nichts zu wünschen übrig, vor allem die Käse- und Wurstauswahl ist erwähnenswert.
Auf Wunsch werden Eier zubereitet und auch die Auswahl an Brot und Brötchen war vielfältig und lecker. Dazu ein guter Kaffee, ein perfekter Start in den Tag. Wir haben es sehr genossen, mal wieder verwöhnt zu werden nach vielen Tagen Selbstverpflegung. Marion ist eine aufmerksame und perfekte Gastgeberin und kümmert sich persönlich um alles.
Am Abend ist man mit dem Auto in ein paar Minuten im Ort. Wir haben noch einen kurzen Abstecher nach Cape Columbine gemacht, bevor wir in das von Marion auf unseren Wunsch reservierte Restaurant gingen. Wir hatten uns für das Gaaitjie in der Sampson Street entschieden, das sich in einer ehemaligen Fischerhütte direkt am Strand befindet.
Gaaitjie heißt "kleines Loch" in Afrikaans. Hier gibt es individuell tägliche wechselnde Menüs und nur wenige kleine Tische, daher ist eine rechtzeitige Reservierung unbedingt Pflicht. Als wir dort waren war es ausgebucht und mehrere Kunden wurden wieder weggeschickt - bei dem Sturm konnten auch keine weitern Tische auf der Veranda aufgestellt werden.
Das Restaurant wird von Suzi Holtzhausen geführt, die sich auf lokale Spezialitäten mit einer kreativen Note spezialisiert hat. Das Dekor ist einfach aber passend und gemütlich und die renovierte Fischerhütte bietet einen unschlagbaren Blick aufs Meer, vor allem wenn man an warmen Sommertagen auf der Terrasse sitzen kann. Dazu war es bei unserem Besuch zu windig, aber im Inneren gibt es kleine Räume mit wenigen Tischen.
In dem Raum, in den wir geführt wurden, standen nur vier 2er Tische, zwei davon etwas unglücklich in der Ecke. Wer dort sitzt, der schaut gegen die Wand und hat Probleme mit langen Beinen. Da wir die ersten waren, konnten wir uns einen schönen Zweiertisch aussuchen, an wir uns gegenüber saßen. Im Gaaitjie werden innovative Mahlzeiten auch mit weniger bekannten einheimischen Fischen serviert. Es gibt auch andere Gerichte, aber natürlich haben wir uns hier am Meer natürlich für das 3-Gang Menü mit Seafood entschieden.
Erwähnenswert ist zuerst mal das vor dem Menü gereichte Brot, ein kleines Brioche mit Dip und Gurke als Beilage. Als Vorspeise gab es eine leckere Langustensuppe, in der auch sehr viel Langustenfleisch war, für mich und ein Springbock Carpaccio für Michael. Köstlich. Die Lobstersaison geht von Mitte November bis Ende April und hatte gerade begonnen.
Dann hatten wir beide Fisch mit kleinen Fritten und als Nachspeise eine Komposition mit Eis und Früchten. Alles war sehr lecker, frisch auf den Punkt zubereitet und wurde optisch sehr ansprechend serviert. Dazu tranken wir eine Flasche Weißwein namens "Lam" von Lammershoek.
Die Rechnung betrug an diesem Abend 600 Rand.
Schöne Unterkunft in Meernähe mit deutscher Perfektion und originellem Ambiente.
Hier ist ein Link zum Farr Out Guesthouse.
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Farr Out
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