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TÖLPELKOLONIE 1

Bird Island im Hafen von Lamberts Bay ist ein lohnendes Ziel für Vogelliebhaber, denn hier kann man in Ruhe die schönen und seltenen Kaptölpel (Morus capensis) in ihrer riesigen, dicht bevölkerten Kolonie beobachten. Ein Pluspunkt: nur hier kommt man sehr nah an die Tiere heran.

Der Weg führt hinter dem Kassenhäuschen zunächst über eine Mole, die heftig windumbraust ist. Auf der einen Seite liegt der Hafen, auf der anderen peitscht das kalte Meer heran. Auf der Insel führt ein Weg zum Unterstand, von dem aus sich die Tölpel sehr gut beobachten lassen. Rechts und links vom Weg brüten Möwen auf dem blankem Fels.

Ein relativ hässliches Durcheinander an Betonklötzen dient einer großen Gruppe von Seeschwalben als Stützpunkt, für diese Vögel ist die Insel ebenfalls ein wichtiger Brut- und Rastplatz ist. In den letzten Jahren hat man für die Kormorane auf der Hafenseite des Weges auch kleine Türme gebaut, die von den Vögeln als Nistplatz angenommen wurden. Ebenfalls ansässig ist eine kleine Gruppe von Brillenpinguinen (Spheniscus demersus) und auf der Seeseite kann man mit dem Fernglas eine kleine Kolonie südafrikanische Seebären (A. pusillus) beobachten. Verwaltet wird dieses Schutzgebiet durch CapeNature und man zahlt einen geringen Eintritt.

Der Weg führt an einem zweiten Unterstand und an der Kormorankolonie auf den Betonbrocken noch weiter hinaus zur Hafeneinfahrt. Die Wind pustete hier aber oft aus Richtung der Tölpelkolonie, so dass der Gestank nach Guano, Fisch und toten Vögeln an manchen Tagen geradezu atemberaubend sein kann. Wir haben auf weitere Wanderungen in Windrichtung verzichtet. Es gibt auch ein neues Besucherzentrum mit Guanomuseum, einen Coffee-Shop, einem Aquarium und einen kleinen Pinguinpool.




Der Unterstand

Zum Glück noch vor der Geruchsgrenze erreichten wir den bunkerartigen Unterstand, in dem sich ein kleines Informationszentrum mit Gästebuch befindet. Früher war man hier ganz alleine, beim letzten Besuch waren zwei junge Männer vor Ort, die gerne Fragen beantwortet haben. Auch sonst hatte sich in den letzten 10 Jahren hier nicht viel geändert. Unten sind immer noch ein paar Plastiksitze zum Beobachten der Tiere auf Bodenhöhe der Kolonie, hier ist man von Sonne, Lärm, Gestank, Wind und den Tölpeln durch eine dicke Glasscheibe getrennt.

Neugierige Vögel kommen, wenn man Glück hat. teilweise ganz dicht an die Glasscheibe und man kann sie wunderbar beobachten. Das Bild rechts stammt noch vom Besuch 2002, danach haben wir sie so nah nicht mehr am Fenster gesehen.

Auch Starts und Landungen finden hier am Rand der Kolonie direkt vor den Augen der Besucher statt. Wir besuchten Lamberts Bay 2001 im Januar und 2012 im November. Die jungen Tölpel waren gerade soweit herangewachsen, dass sie begannen, ihren dichten Flaum abzuwerfen. Ununterbrochen fliegen die Erwachsenen hin und her, um neue Nahrung aus den fischreichen Gewässern vor der Küste für die hungrigen Schnäbel herbeizuschaffen. Erstaunlich, wie man in dieser Menge an Nachbarn den eigenen Nachwuchs alleine am Schreien erkennen kann.

Im Unterstand führt eine Betontreppe nach oben und man erreicht eine überdachte und mit Sichtluken ummauerte Aussichtsplattform. Hier ist man zwar vor Sonne durch ein Dach, aber nicht vor Lärm und wenig vor dem strammen Wind geschützt. Trotzdem lohnt es sich, dort länger zu verweilen, denn von hier oben hat man einen guten Ausblick auf die Ausmaße der Kolonie.

Weitere Bilder und Informationen sind auf der zweiten Tölpelseite zu sehen. Dazu habe ich noch eine eigene Tölpelgalerie auf meinen Fotoseiten eingerichtet, diese Bilder sind noch aus 2002 und Scans vom Dia. Die Bilder dieser Seite sind vom letzten Besuch.




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Tölpelkolonie

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