In diesem Jahr wollten wir an den letzten Tages unseres Urlaubs einmal die Region östlich von Addo etwas erkunden, daher waren wir auf der Suche nach einer Unterkunft, die in dieser Richtung, aber nicht zu weit vom Flughafen von Port Elisabeth entfernt liegt. Außerdem fand unser Abflug mittags am Ostersonntag statt und rund um die Feiertage sind die Küstenorte natürlich von Feriengästen überlaufen. Dazu hatten wir keine Lust und suchten etwas im Landesinneren. Nach 14 Tagen Selbstverpflegung brauchten wir kein Restaurant vor Ort und bei der Recherche fanden wir die Green Tree Guest Cottages.
Zur Zeit unserer Buchung gab es hier noch vier Cottages zu mieten und wir reservierten eines davon für 2 Personen. Dies verschwand aber im Laufe der Zeit aus dem Angebot, denn die Besitzer hatten mittlerweile hier ihre Eltern untergebracht. So sind heute nur noch zwei Cottages zu mieten: das kleinere Kudu Cottage für zwei Personen und das Bushbock Cottage für vier Personen.
Wir hatten Glück und bekamen ein Update auf das größere Cottage, das andere war während unseres Aufenthalts nicht belegt. Zwei Nächte Aufenthalt sind hier Minimum.
Die Unterkunft befindet sich auf einer Milchfarm, außerdem werden hier auch Schafe gezüchtet. Am Eingang direkt an der Straße befindet sich ein Gate, für das man nach dem Empfang eine Fernbedienung bekommt. Wer sich für das Farmleben und die Milchproduktion interessiert, der ist hier auf dem Gelände überall willkommen.
Am Nachmittag kamen wir aus dem Addo hierher, bei bedecktem Wetter sind wir am Alexandria Dünenfeld bei Colchester vorbei gefahren. Wir wurden von der netten Besitzern Lezl van Niekerk (kein Schreibfehler, sie schreibt sich ungewöhnlich Lezl statt Liezel) herzlich mit echter südafrikanische Gastfreundschaft begrüßt.
Dann zeigte sie uns das Cottage und die nächsten Tage waren wir frei und unabhängig. Auf der Wiese vor dem Haus konnten wir unser Auto parken und jedes Haus hat einen privaten Eingang. Jenseits der Hecke hinter dem nächsten Zaun grasen Schafe mit schwarzen Köpfen, sie hatten gerade Lämmer. Die Hunde der Farm sind gut erzogen und kommen nicht in den Garten zu den Gästen, auf dem Betriebsgelände laufen Hühner herum. Wer ein Ei findet darf es behalten. Es gibt einen hübschen Pool, den man auch als Gast nutzen kann und Badehandtücher liegen im Cottage bereit. Auch ein kleiner Spielplatz für Kinder ist vorhanden.
Das Cottage liegt wie die ganze Farm um einiges wenig tiefer im Tal als die Fernstraße, die Farmarbeiter wohnen auf der anderen Seite und haben einen Tunnel zum Gelände, damit sie die viel befahrene Straße nicht überqueren müssen. Die R72 ist die wichtigste Verbindung zu den Küstenorten, vor den Osterfeiertagen war der Verkehr hier heftiger als erwartet und das Cottage liegt mit der Terrasse direkt in Richtung Straße. Am Abend und an den Feiertagen wurde es aber wesentlich ruhiger.
Lage
Die Green Tree Guest Cottages befinden sich auf einer bewirtschafteten Milchfarm namens Wycombevale, in zentraler Lage ca. 28 Kilometer vom Addo Elephant Park direkt an der R72. Nanaga oder Buyskloof sind die Ortsangaben, ich habe mich für letztere entschieden. Rundum grüne Hügel und satte Weiden und Felder.
Zum südlichen Eingang des Addo fährt man von hier aus eine halbe Stunde. Wer es gerne exclusiver möchte, der kann eine Tagessafari in den nahe gelegenen Big 5 Gebieten buchen. Schotia Safari's oder Amakhala Game Reserve liegen um die Ecke. Im Hinterland namens Frontier Country und an den schönen unberührten Stränden der Sunshine Coast kann man einiges entdecken.
Bei unserer Ankunft hat es kräftig geregnet, am nächsten Tag war strahlender Sonnenschein. Nach dem Frühstück sind wir von hier aus zuerst in die Küstenregion des Addo nach Woody Cape gefahren. Dann haben wir die Küstenorte besucht bis Port Alfred und sind im Inland zurück gefahren. Am zweiten Tag war der Himmel bedeckt, wir sind über Grahamstown zum Great Fish River Nature Reserve gefahren.
Unterkunft
Wir freuten uns sehr über unser Upgrade auf das Bushbock Cottage für bis zu 6 Personen, hier hatten wir sehr viel Platz. Es gibt eine Wohnküche mit Essecke und Sofas, ein Schlafzimmer mit Doppelbett plus zwei Einzelbetten und angrenzendem Riesenbad und ein weiteres Schlafzimmer mit zwei Einzelbetten und einem etwas kleineren Duschbad. Alle Räume sind großzügig angelegt, die Tür zum zweiten Schafzimmer und zum zweiten Bad haben wir gleich nach Ankunft geschlossen um dort nichts schmutzig zu machen. Die anderen Räume boten Platz genug. Täglich ab 10:00 Uhr kommt jemand zum Saubermachen vorbei.
Das Cottage ist für 2 Personen wirklich extrem weitläufig und sehr schön eingerichtet, mit einer möblierten privaten Terrasse und eigenem Grillplatz. Das Interieur strahlt Wärme aus und passt gut ausgesucht zum Leben auf einer Farm. Sprüche an den Wänden und Dekoartikel zeugen von viel Liebe zum Detail.
Die Küche bietet alles, was man zum Kochen braucht, es gibt Ablagefläche genug. Sogar Mikrowelle, ein Herd mit Ofen und eine Spülmaschine sind vorhanden. Im gleichen Raum ein riesiger Esstisch und eine gemütliche Sofafecke mit Blick in den Garten und zum Fernseher mit Sat-Programm.
Auf der überdachten Terrasse findet man ebenfalls schöne Sitzgelegenheiten. Das Schlafzimmer ist sehr groß, mit King Size Bett, viel Schrankraum und ebenfalls Zugang zur Terrasse. Außerdem steht noch ein Tisch mit Stühlen im Raum.
Angrenzend das Badezimmer. Michael freute sich über die riesige Dusche, die hoch genug für ihn war und die ohne Wände mitten im Raum stand. Die Dimensionen waren so, dass man den Boden jenseits der gigantischen gefliesten Duschwannne nicht nass machte beim Duschen. Es gab auch eine Badewanne und natürlich einen Waschtisch, dazu noch genug Ablagefläche.
Essen
Selbstversorger sollten vorher einkaufen gehen, denn in unmittelbarer Umgebung gibt es keinen Supermarkt. Der nächste kleinere Spar ist im 27 Kilometer entfernten Colchester, wer etwas mehr Auswahl möchte der muss bis nach Port Elisabeth. Frische Milch stand bei Ankunft im Kühlschrank und eine Flasche Rotwein auf dem Tisch.
Gäste können Holz bekommen, wenn sie draußen grillen möchten. Wir haben aber an allen Tagen im Inneren am großen Esstisch gegessen, denn am Abend wurde es draußen schnell recht frisch. Der Grillplatz ist überdacht, wenn es regnet sitzt man im Trockenen. Wenn man nicht selbst kochen und am Abend noch fahren möchte: In Colchester gibt es auch ein gemütliches Restaurant, das für seine Steaks und günstigen Preise bekannt ist.
Der Nanaga Farmstall befindet sich südlich auf dem Weg zum Addo. Hier gibt es ein gut besuchtes Tagesrestaurant, in dem Frühstück und Mittagessen serviert werden. Hausgemachte Kuchen und Familienportionen können auch dort gekauft und mitgenommen werden.
Wenn man in die andere Richtung in Richtung Alexandria fährt, liegt ein weiterer Farmstall am Weg. Auf dem Parkplatz des Oakly Farmstall standen immer viele Autos wenn wir vorbei kamen. Mittagessen kann man auch im Restaurant Cattle Baron im Main Camp des Addo Elephant Park, wenn man dorthin einen Tagesausflug macht.
