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Im kleinen Ort St. Lucia gibt es ein recht überschaubares Angebot an Unterkünften. Nachdem wir im Jahr 2004 hier schon einmal in der Kingfisher Lodge gewohnt hatten hat sich inzwischen einiges am Angebot verändert. Wir entscheiden uns dieses Mal für ein neu erbautes Designerhaus, das ein holländischer Architekt mit seiner Frau als Gästehaus betreibt. Alles sehr modern und mitgroßzügigen räumen und vielen modernen Details. Geschwungene Linien, gerade Kanten, hohe Räume, viel Glas und knallige Farbakzente wurden hier als Gestaltungsmittel eingesetzt.
Viel Arbeit und Ärger war das für die Bauherren, denn abseits der großen Städte ist es schwer, geeignete Handwerker für solch kühne Bauträume zu bekommen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Designer-Einrichtung wohin das Auge blickt, dieses Gästehaus unterscheidet sich auf jeden Fall von den sonst oft üblichen afrikanisch-rustikalen oder gar blumig-englischen Einrichtungsstilen.
Vier der fünf Gasträume befinden sind im unteren Teil des Hauses, alle mit einem direkten, schönen Blick nach hinten in den Gartenbereich. Hier sorgt den ganzen Tag ein Gärtner für Ordnung. Wenn nach einigen Wochen Safari der geschulte Blick hochzuckt: Was ist das für ein rotes Tier? - so ist es nur der Gärtner in seinem roten Overall. Zwischen den Zimmern und dem Wildpark am Ortsrand befindet sich ein schöner, gepflegter Pool mit Sonnenliegen und Sonnenschirmen. Er ist 1,8 Meter tief und 12 Meter lang, gefüllt mit Salzwasser. Dahinter trennt nur ein kleiner Elektrozaun dass Naturreservat vom Gartenbereich. Wir konnten ein Kudu und viele Vögel beobachten, leider war das Wetter bei unserem Aufenthalt sehr regnerisch und der Pool daher nicht ganz so einladend für uns.
Die Gastgeber Olga and Hans stammen aus den Niederlanden. Er ist Architekt und kümmert sich mehr um das Haus, sie kümmert sich mehr um die Gäste. Die perfekte Arbeitseinteilung. Wir wurden von Olga begrüßt, es gab einen Willkommensdrink und auf Wunsch kann man hier auch Bootsfahrten auf dem See oder Ausflüge buchen. Olga ist bei der Planung des Aufenthalts oder bei Restaurantreservierungen gerne behilflich und hat einige Vorschläge zur Hand.
Parken kann man vor dem Haus oder an der Seite. Wir haben als Eingang meist nicht die vordere Glastüre genutzt, man bekommt einen Schlüssel für das Seitentor. So kann man gut in der Seitengasse parken und ebenerdig die Koffer zu den Zimmern tragen.
Das Serene-estate Guesthouse liegt am Rand der Siedlung St Lucia Estuary, nahe dem berühmten iSimangoliso Wetland Park, in der Hornbill Street. Auch aus dieser Randlage sind es nur wenige Gehminuten ins Ortszentrum zur Mackenzie Street. Hinter dem Haus gehört der Park mit der gepflegten Rasenfläche hinter dem Elektrozaun schon zum Naturschutzgebiet und es kann durchaus vorkommen, dass dort am Abend die Hippos grasen. Auch in den Straßen von St. Lucia wurden die massigen Tiere schon gesichtet, Vorsicht ist beim Gang im Dunkeln also immer angebracht.
Vier der Zimmer haben Gartenblick und liegen nebeneinander unter den Terrassen des Frühstück- und Eigentümer-Bereichs. Jedes hat eine eigene kleine Terrasse mit Tisch und 2 Stühlen, in jedem Zimmer gibt es eine dominierende Farbe. Die Zimmer haben Zulu-Namen nach der Farbgebung: Luhlaza (Grün), Bomvu (Rot), Liphuzi (Gelb) and Zuluc Wathile (Blau). Der Top-Room liegt in der oberen Etage über dem Frühstücksbereich, dort oben im anderen Bauteil wohnen auch die Eigentümer.
Wir bekamen das grüne Zimmer, das am Rand liegt. Hier sind die Eingangstüre und die Schranktüren im gleichen Grün gehalten wie die Bettüberwürfe. Dazu kommen eine grüne Beleuchtung der Nachttische und eine grüne Leuchtröhre in einem Lichtschacht. Beides sorgt für eine Lichtstimmung im Stil von James Turrell. Der Hausherr taute merklich auf, als wir ihm von unserem Besuch im Turrell-Museum in Argentinien erzälten.
Unser Zimmer war sehr großzügig geschnitten, weitläufig mit hohen Türen. Schrank und Toilette sind Innen liegend und trennen das Bad vom Schlafbereich. Der Boden im gesamten Zimmer und auf der Veranda ist aus vergossenem schwarzem Steingranulat. Eine Minibar, Kaffee-/Teekocher, ein kleiner LCD Flachbild-Fernseher mit Satelliten TV und ein Laptop-Safe sind hier selbstverständlich. Das W-Lan funktionierte leider gerade nicht wegen eines Sturmschadens, aber wir hatten ja unseren Surfstick von Vodacom.
Im Badezimmer gibt es eine moderne Regenwalddusche, die sogar hoch genug für Michael angebracht war. Die Bedienelemente für die Dusche sind seitlich angebracht, so dass man nicht durch den Wasserstrahl greifen muss. Alles sehr durchdacht. Daneben gibt es noch eine große Badewanne und zwei Waschbecken im großzügigen Waschtisch. Pflegeprodukte und Haartrockner stehen zur Verfügung. Die Toilette ist mit einer Schiebetüre zu schließen, genau wie die Schränke auf der anderen Seite.
Im Schlafbereich befinden sich ein Schreibtisch mit lila Plastikstuhl, eine Sitzecke, eine Minibar und das große Bett mit weißer, kühler Bettwäsche. In diesem zwei Meter langen Bett hatte endlich auch Michael Platz genug. Hier haben wir beider sehr gut geschlafen.
Neben der großen Fensterfront beeindruckt eine mächtige Drehtüre, sehr stylisch. Leider kann man daran kein Fliegengitter befestigen, so dass immer einige Biester ins Zimmer fliegen, wenn sie offen steht. Zum Ausgleich ließen sich die Plagegeister auf den glatten weiß lackierten Wänden problemlos und rückstandsfrei erlegen. Die kleinen seitlichen Klappfenster, die man zum Lüften nachts aufstellen kann, habe jedoch Gitter. Einziger dezenter Hinweis auf Afrika waren hier die zwei Stehlampen rechts und links der Fensterfront.
Das ganze Haus und auch die Zimmer sind sehr modern und man findet große Designernamen auch in den kleinen Dingen. Die eher kühle Einrichtung muss man aber mögen.
Das Frühstück wird auf der obern Eingangsebene im Frühstücksraum eingenommen. Dort sind Tische je nach Personenzahl eingedeckt, je nachdem ob Paare oder Gruppen kommen. Von diesem Raum blickt man auf die vorgelagerte, bepflanzte und mit Sitzgelegenheiten ausgestattete Terrasse mit Fischteich.
Am ersten Tag waren meist Paare anwesend, die schweigend ihr Frühstück einnahmen. Im Hintergrund lief Musik, Jazz oder irgendwas Klassisch-Modernes. Die Gäste waren in der Mehrzahl Niederländer, Deutsche oder Belgier. Die Chefin kümmert sich persönlich mit einer Servicekraft um den Ablauf des Servierens.
Zuerst bekamen wir einen kleinen gesunden Cocktail aus Joghurt und Kleie, sehr lecker. Dann gab es eine üppige Auswahl an Marmelade, Brötchen, Brot, Kaffee oder Tee, Cerealien, Saft, einige sehr schöne Käsesorten, Wurst, Schinken und Früchte. Alles stand auf dem recht kleinen Tisch, was das Platzangebot doch ziemlich beschränkte.
Am zweiten Morgen war es etwas lebhafter, denn zwei Tische waren für kleine Gruppen eingedeckt. Es gab eine andere Vorspeise. Man bemüht sich sichtlich, etwas anders zu bieten als die anderen Gästehäuser. Was dazu führt, dass man nicht gefragt wird wie man die Eier zubereitet haben möchte. Die wurden an den beiden Tagen auf verschiedene Art serviert, einmal in Form gebacken und einmal gekocht, beide Male sehr lecker. Würstchen und Speck wären uns hier auch irgendwie unpassend vor gekommen, dafür haben wir das Angebot an Aufschnitt und Käse sehr genossen.
Essen gehen in St. Lucia war schon beim ersten Besuch in der Region ein Problem, denn die Auswahl an netten Restaurants ist nicht besonders groß. Damals waren wir im Alfredos, das gab es noch, aber auf Pasta und Pizza hatten wir diesmal keine Lust. Es gibt noch - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - den Ski Boat Club, Ocean Sizzler mit Live Musik, das Quaterdeck, von dem uns aber abgeraten wurde, das Braza für Fleischliebhaber und die Restaurantkette Ocean Basket für günstigen und guten Fisch.
In St. Lucia kann man abends sein Auto am Gästehaus stehen lassen und zu Fuß zu den vielen schönen Restaurants gehen. Da der Ort klein ist, geht man maximal 10 Minuten. Leider regnete es an beiden Abenden sehr und so entschieden wir uns für das nächstliegende Restaurant namens Braza, das zu einer Franchise-Kette gehört, die sich auf Fleischerichte im Stil von Portugal, Brazilien, Mosambik und Angola spezialisiert hat. Hier gibt es würzige rustikale Kost vom Hähnchen über Rippchen oder Filetsteak bis zum sehr beliebten Fleisch am Hänge-Spieß namens Espetada.
Die Atmosphäre dort oben im ersten Stock ist recht laut, denn es war dort immer sehr voll. Leider konnte man nicht im Freien sitzen, dafür war es zu kühl und zu windig. Aber das Essen und der Service sind hier wirklich Spitze. Für Fleischliebhaber ein Muss!
Nette Einrichtung, offene Theke und gut geschulte, flinke Kellner fanden wir hier. Dazu eine umfangreiche Speisekarte und hervorragendes Fleisch. Sogar unseren Lieblingssekt, einen rosa Pongrácz fanden wir für 150 Rand auf der Karte.
Direkt nebenan befindet sich ein weiteres Kettenrestaurant, das Ocean Basket. Man kann im Braza auch von deren Karte bestellen und umgekehrt, beide gehören zusammen dem gleichen Besitzer.
Wir hatten an einem Abend Muscheln in Knoblauchsauce und Tintenfisch als Vorspeise, dann einen Fischteller und Chicken Piri-Piri. Am zweiten Abend sind wir dann noch einmal dort hin und haben uns beide ein Filet Steak bestellt. Fleisch vom Allerfeinsten! Zu den Hauptgerichten kann man verschiedene Kartoffelbeilagen wählen und es gibt gebratenes Gemüse und Süßkartoffeln dazu. Zum Filet erfüllte man uns sogar den Sonderwunsch, statt Gemüse einen Salat zu bekommen. Der kam in großer Schale mit Schafkäse und es wurde kein Aufpreis dafür berechnet.
Für eine Nachspeise war nach dem üppigen Essen leider kein Platz mehr.
Dieses moderne 4-Sterne-Gästehaus war der passende Abschluss für die letzten zwei Übernachtungen unserer Reise, bevor wir von Richards Bay aus wieder zurück nach Deutschland flogen.
Hier ist die schöne Homepage www.serene-estate.com.
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