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Eigentlich sind wir bisher, wenn überhaupt, nur durch das Robertson Wine Valley durchgefahren. Der Ort Robertson selbst hat uns bisher auch wenig interessiert.
Dabei gibt es auch hier über 50 größere und kleine Weingüter und andere touristische Einrichtungen in den verschiedenen Städten wie Ashton, Bonnievale, McGregor und Robertson. Das Tal liegt malerisch eingebettet zwischen den majestätischen Gebirgszügen Langeberg und Riviersonderend und wird vom Breede River durchflossen.
Im März 2024 haben wir dann ja quasi um die Ecke im schönen Exhale Cottage im Keisie Valley bei Montagu gewohnt. Das haben wir nur einmal zum Mittagessen verlassen, da waren wir im Restaurant Kapakbos im Weltewrede Wine Estate und danach haben wir noch einen Abstecher zum Springfield Estate gemacht.
Bei der Abreise waren wir auf dem Weg nach Franschhoek noch einmal bei Graham Beck einkaufen. Das Tal bei Robertson ist bekannt für die außergewöhnlich hohe Qualität von Chardonnay Trauben. Diese sind die Basis für jeden Qualitätsschaumwein, 28% der Chardonnay Anpflanzungen in Südafrika befinden sich hier in der Region. Dazu gibt es auch Olivenfarmen und natürlich zahlreiche Unterkünfte.
Andere Weingüter im Tal, die uns ebenfalls interessieren, kommen dann das nächste Mal dran. Die Bekanntesten aus der Region sind neben Springfield Estate und Graham Beck noch Van Loweren, De Wetshof Estate, Rietvallei Wine Estate und Excelsior Wine Estate.
Schon sehr lange bekannt sind uns Weine vom Springfield Estate bei Robertson. Auch wenn wir den Sauvignon Blanc namens "Life from Stone" beim ersten Mal in einem Restaurant in Paarl nicht zu schätzen wussten, hat sich unser Geschmack in den letzten Jahren doch sehr geändert. Eher weg vom Chardonnay hin zum Sauvignon Blanc.
Springfield Estate befindet sich im Besitz der Bruwer Familie, die in der vierten Generation Weinbauern und in der neunten Generation Nachkommen der Bruères sind. Sie waren französische Hugenotten, die 1688 von der Loire mit Bündeln von Rebstöcken nach Südafrika kamen.
Dieses Weingut hat das Glück, dank der unterschiedlichen Böden eine Vielzahl von Sorten anbauen zu können, und Ziel ist es, diese individuellen Terroirs durch einen minimalistischen, unkomplizierten Ansatz bei der Weinherstellung zum Ausdruck zu bringen. Das gelingt auch gut.
Der Tasting Room ist gut ausgeschildert und liegt hier an einem See, rundum kann man es sich auf Stühlen und Liegen gemütlich machen mit schöner Aussicht auf das Wasser. Hier braucht man für ein tasting keine Anmeldung, einfach kommen und bestellen, ganz informell und zwanglos.
Auch Führungen durch den Weinkeller kann man buchen. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 9:00-17:00 Uhr und am Samstag bis 15:00 Uhr. Am Sonntag bleibt das Weingut geschlossen.
Wir haben hier drei Flaschen Wein gekauft, darunter einen Wild Yeast Chardonnay. Er wird mit mit den einheimischen, wilden Hefen fermentiert, die natürlicherweise auf den Schalen der Trauben vorkommen. Ohne Holz in unterirdischen Zementtanks in einem langsamen Prozess vergoren, der zwischen 6 und 9 Monaten dauern kann. Diese Methode ist zwar riskant, führt aber zu einem unglaublich ausdrucksstarken Wein der mit kommerziellen hergestellten Hefen unerreichbar ist.
Ausserdem gönnten wir uns noch zwei Flaschen der Serie "Méthode Ancienne". So wird der Chardonnay im alten Stil des Burgunds hergestellt. In der neuen Welt wird diese Technik mit wilder Hefe und ohne Schönung/Filtration nur noch sehr selten angewendet. Dadurch entsteht ein Wein mit unverwechselbarem und klassischem Charakter. War schon der Weißwein gut, so begeisterte und überzeugte uns der leckere Cabernet Sauvignon mit der gleichen Herstellungsmethode absolut. Nicht billig, aber sein Geld wert. Mehr zu diesem Wein auf dieser Seite.
Das zweite Weingut im Robertson Valley, das wir besuchten, ist groß und berühmt: Graham Beck, die unumstrittene Nr. 1 in Sache Schaumwein. Bereits in den 1970er Jahren erlangte die Region Robertson in der Branche Anerkennung für ihr einzigartiges Terroir – ähnlich dem der angesehenen Champagne-Region in Frankreich verfügt dieser unglaubliche Ort über das Potenzial, erstklassigen Schaumwein zu produzieren.
Schon die Einfahrt beeindruckt und wir sahen Paradieskraniche auf den Wiesen rundum. Das familiengeführte Weingut wurde im Jahr 1983 vom Unternehmer Graham Beck gegründet, der damals die Madeba-Farm etwas außerhalb von Robertson kaufte. Insgesamt besitzt er heute rund 180 Hektar Rebfläche, überwiegend im malerischen Tal des Breede River gelegen.
An seinen Schaumweinen feilte er gemeinsam mit dem Kellermeister Pieter "Bubbles" Ferreira jahrzehntelang. Sie unterscheiden sich von dem traditionellen Verfahren in der Champagne kaum. Aus rechtlichen Gründen dürfen sich jedoch nur die in Frankreich hergestellten Schaumweine Champagner nennen, also bezeichnet Graham Beck seine Weintechnologie als Méthode Cap Classique und seine hochwertige Herstellungsweise wird schon bald zum Inbegriff der exklusiven Schaumweine aus Südafrika. Heute sind seine spritzigen Erzeignisse international bekannt und hochdekoriert.
Im modernen Gebäude mit Koi-Teich davor kann man ein Tasting buchen. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 9:00-17:00 Unr und am Wochenende von 10:00-16:00 Uhr.
An der Wand viel lokale und internationale Kunst und Bilder vom Hausherren. Hier kauften wir je eine Flasche Graham Beck Cap Classique BRUT Rosé, Graham Beck Blanc de Blancs 2016 und Graham Beck Cap Classique BRUT.
Diese tranken wir in verschiedenen Unterkünften zum Sonnenuntergang, jeden Tag ein Glas vor dem Essen. So kamen wir jeweils 3 Tage mit einer Flasche aus, ein Sektverschluss leistete gute Dienste. In Südafrika wird Sekt auch gerne mal "Bubbly" genannt - bei diesen sehr guten Flaschen war auch am dritten Tag noch genug "Bubbly" drin.
Nicht direkt in Robertson, sondern im nahen Ort Bonnievale in der Lokalgemeinde Langeberg besuchten wir die Weinfarm der Familie Jonker namens Weltewrede. Eigentlich kamen wir nur hierher, um im Restaurant Kapokbos zu essen, mehr dazu auf der Seite Besuchte Restaurants im März 2024 am Mittag.
Bei der Anfahrt zum Parkplatz flogen weiße Reiher auf, denn die Farm ist mit Wasserläufen durchzogen. Die Familie Jonker lebt seit 1912 auf Weltevrede, nach und nach wurden umliegende Farmen hinzugekauft. Heute sind alle Höfe zu einem 160 Hektar großen Anwesen zusammengefasst.
Neben dem Restaurant gibt es auch einen Rosengarten und schöne Sitzmöglichkeiten mit Blick auf die Weinreben. Neben dem schönen tasting-room kann man auch in einem kleinen Shop einkaufen. Hier gibt es Kulinarisches und ich fand einen ganz hervorragenden Sonnenhut, der mir die nächsten Wochen gute Dienste leistete.
Beim Besuch im Restaurant hatten wir die Weine von Weltewrede kennen gelernt, hier wird aber auch Cap Classique ausgebaut. Wir kauften dann im Tasting Room je eine der günstigeren Flaschen wie den Cigarbox Shiraz und den Chardonnay, die wir vorab zum Essen glasweise bestellt hatten.
Hier waren wir aber sicher nicht zum letzten Mal und nächstes Mal nehmen wir uns dann mal die Flagship Weine mit.
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