Archiv : Infos und Bilder aus 1998
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Eine Fahrt mit dem Skytrain durch Bangkok kann, im Gegensatz zum stundenlangen Stehen im täglichen Stau, sehr entspannend sein. Auch sind durch den Bau einige neue Verbindungswege für Fußgänger entstanden. Am Siam Square zum Beispiel geht man nun bequem und auf sauberen Wegen direkt in alle großen Shopping Center, ohne die laute, verkehrsreiche Straße betreten zu müssen. Der Autostau rauscht tief unter den Fußgängern vorbei. Wer Bangkok schon länger kennt fühlt sich hier oben wie in einer anderen Welt. In der Straßenmitte unter den aufgeständerten Trassen hat man Grünstreifen angelegt und es ist bei hoher Geldstrafe verboten, diese zu Fuß zu überqueren. Füssgänger müssen über die speziellen Überwege, das ist allerdings immer mit schweißtreibendem Treppensteigen verbunden, auch hinauf zu den Stationen führen meistens viele Stufen, nur selten gibt es Rolltreppen.
Doch dann folgt die Abkühlung bei einer Fahrt mit BTS. Pro Wagen gibt es 2 Klimaanlagen, die leider permanent kalte Luft verströmen. Kaum ein Platz, an dem es nicht zieht. Ich habe mich am letzten Tag dort so schlimm erkältet, dass ich noch 3 Wochen nach dem Urlaub krank war. Auch das Stehen am wärmsten Platz im Wagen hat nicht geholfen - es war schon zu spät.
Warm ist jeder Platz direkt an den Türen, man erwartet mit Sehnsucht jede Station, denn wenn sich die Türen öffnen, strömt angenehm warme Luft herein. Noch wärmer und ohne störenden Luftzug ist es an den 8 Ecken vor und hinter den Gelenkstellen, die den dreigliedrigen Wagen kurventauglich machen. Sehr empfindliche Naturen sollten mit BTS nur Kurzstrecken zurücklegen. Die Innenraumhöhe ist für europäische Verhältnisse recht niedrig, so mancher sehr lange Tourist wird wohl mit den Kopf an die Haltestangen stoßen.
Die Fahrt mit dem Skytrain ermöglicht ganz neue Ausblicke auf die Dächer der Stadt, kleine begrünte Balkone und Geisterhäuschen rauschen in kurzer Entfernung zur Glasscheibe vorbei, Edelstahlrohre und polierte Abluftfilter glitzern in der Sonne. Eine Perspektive, die man von den verstopften Straßen unten niemals hat. Entspannt kann man so die Fahrt ohne Stau genießen. Wo man früher vom Siam-Center zum Wochenendmarkt Chattuchak mit dem Taxi mit Stau fast eine Stunde gebraucht hat, so fährt heute der Skytrain in 10 min zum Markt an der Enddstation Mo Chit. Je nach Tour ist eine Kombination aus Taxi-Meter und Skytrain sehr zu empfehlen.
Haltestellen gibt es im Abstand zwischen 600 bis 1400 m. Sie liegen ebenfalls oben und sind sehr weiträumig in zwei Etagen angelegt, meist muss man viele Treppen hinaufsteigen, und das bei der Hitze. In der unteren Etage liegen an jedem Ende der Haltestelle ein Informations-Schalter, die Ticketautomaten und die Zugangsschranken, vor den Schranken kann man im freien Bereich die Haltestelle als Straßenbrücke benutzen. Hinter den Schranken steht ein Wachmann und dort gibt es an einigen Stationen auch Kioske, die den spontanen Bedarf der Reisenden nach Snacks, Getränken und Zeitungen decken können.
In der oberen Etage sind zwei Bahnsteige, einer für jede Richtung. Auf jedem Bahnsteig steht ein Wachmann, ausgerüstet mit Funk, Knüppel und Trillerpfeife, für Thais waren es recht imposante Gestalten. Wenn man die gelbe Linie am Bahnsteig übertritt, wird man sofort zurückgepfiffen, auch wenn kein Zug in der Nähe ist. Da verstehen die Wachleute keinen Spass.
Die verbundenen 3 Wagen haben eine Gesamtlänge von 65,1 m, auf den Bahnsteigen ist an der Pflasterung erkennbar, wo die Eingänge sind, und zentimetergenau davor hält der Zug dann auch. Alle Haltestellen sind schon für zukünftige Doppeltraktion ausgelegt. Insgesamt gibt es 35 Züge mit jeweils 3 Wagen und man muss niemals lange auf den nächsten Zug warten.
Im Mai 2000 war das System schon einige Monate in Betrieb, trotzdem war alles penibel sauber und gepflegt. Müll auf dem Boden? Graffiti an den Wänden? Beschmierte Scheiben? Nicht in Bangkok. Die Bahnen der Kölner Verkehrsbetriebe und die Nahverkehrszüge der DB erscheinen gegen die Züge des BTS wie schmuddelige Dreckslöcher. Natürlich liegt dies auch daran, dass man ohne Ticket gar nicht auf den Bahnsteig kommt, und überall aufmerksames Wachpersonal steht.
Wer genauer wissen möchte, von welcher Haltestelle es was zu entdecken gibt, der sollte mal auf der englischen Website von Bangkok Bob vorbeischauen. Er hat genau aufgelistet, welche sehenswerten Dinge in der Nähe jeder Station zu finden sind.
Die Tickets kosten zwischen 10 und 40 Baht. An jeder Haltestelle gibt es gut sichtbar eine ganze Reihe von Ticketautomaten. Die Beschriftungen sind eindeutig und klar verständlich. Jederzeit besetzte Informationsschalter liefern im Notfall das passende Kleingeld für die Automaten. Zumindest am Siam-Square kann dem Touristen auch auf englisch geholfen werden. Die strickte Trennung der Linien erleichtert natürlich die Orientierung.
Je nach Aufenthalt lohnt es, sich eines der so genannten "Stored-Value-Tickets" zu besorgen. Diese Tickets kosten 30 Baht Pfand und sind immer wieder mit 100-300 Baht aufladbar, die man dann ganz bequem verfahren kann, ohne sich immer wieder an einem Automaten aufzuhalten
Am Eingang wird das Ticket vorne am Schrankenautomaten in einen Schlitz gesteckt, die Schranke öffnet sich und das Ticket kommt oben wieder heraus. Am Ausgang gilt das gleiche Prinzip, nur ohne Ticketrückgabe.
Je nach Tarif kann man eine bestimmte, großzügig bemessene Zeit innerhalb des Bahnbereichs bleiben, es spielt keine Rolle, ob man mehrmals hin und zurückfährt, solange man den beschrankten Bereich nicht verlässt. Wenn man ihn verlässt, dann aber im gültigen Tarifbereich und innerhalb der Zeitspanne, sonst gibt es Ärger. Hat man die Zeiten überschritten, kommt man nicht mehr heraus und muss kräftig nachzahlen. Auch an den Ein- und Ausgängen steht jederzeit ein Wachmann. Schwarzfahren ist unmöglich. Mit einem "Stored-Value-Tickets" braucht man sich natürlich keine Gedanken um die Zeit und die Strecke machen.
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