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Egal auf welcher Seites der Gebirgskette Sierra de Famatina, auch Nevado de Famatina oder Cerro Belgrano genannt, man sich befindet: Der Blick auf die Berge ist grandios. Dieser imposante Bergstock übertrifft mit seiner höchsten Erhebung von 6.250 Metern sogar noch die meisten Gipfel der weiter westlich gelegenen Andenkette. Wir hatten diesen Ausblick gleich von mehreren Seiten, denn wir sind zuerst die eher langweilige Route über die Ruta 40, von Pituil nach Chilecito duch das Antinaco-Los Colorados Tal gefahren. Dann mitten durch die Berge die wesentlich interessantere Strecke zurück von Chilecito über den Ort Famantina bis nach Campañas durch das Bermejo Valley und weiter zu unserer Unterkunft in Chañarmuyo.
Der höchste Gipfelbereich in in den Bergen weist gleich drei eigenständige Gipfel auf: Neben dem Hauptgipfel namens Blanco gibt es noch die beiden Nebengipfel Negro und Rosillo. Hier oben treffen die Grenzen von vier Departamentos der Provinz La Rioja aufeinander: Famatina, Chilecito, Vinchina und General Lamadrid. Auf Grund der Höhe sind einige Gipfel vergletschert, die man sogar von dem hübschen Tal nahe unserer Unterkunft Chañarmuyo Estate aus sehen konnte. Die Berge ist sind in ihrem zentralen Teil reich an Gold, Silber, Kupfer und Wismut. Es gibt zahlreiche Minen wie San Tomas del Espino, Santo Domingo und La Mejicana. Der Kupferabbau in der Sierra de Famatina wird schon 1910 im "Großen Seydlitz" (dem Handbuch der Geographie von Ernst von Seydlitz) als einzig bedeutende Bergbau-Aktivität des Landes erwähnt.
Von der Provinzhauptstadt La Rioja aus sind es ca. 100 Kilometer bis nach Chilecito. Weiter östlich der Sierra de Famatina zieht sich ein großes Weinbaugebiet bis hin zur Sierra de Velasco, in dem besonders Rotweine produziert werden.
Chilecito liegt ca. 1.074 Meter über dem Meerespiegel und ist mit ca. 31.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in der Provinz La Rioja. Hier wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Gold- und Silbererze abgebaut, meist vom Bergleuten aus dem Nachbarland Chile. Daher der Name: Klein-Chile, statt wie zuvor Santa Rita. Um das Mineral zum Einschmelzen ins Tal zu befördern, wurde von der deutschen Firma Adolf Bleichert & Co. aus Leipzig eine 35 Kilometer lange Drahtseilbahn errichtet. Diese war zu ihrer Zeit die längste der Welt und überwand in 8 Teilstrecken 3.325 Höhenmeter. Sie endet in rund 4.500 Meter Höhe unterhalb des Famatina-Gipfels. Die Reste dieser Seilbahn können heute besichtigt werden. Wir haben die zweite Station besucht und Bilder und Bericht sind auf einer eigen Seite zu finden: Mina la Mejicana.
Eine weitere Sehenswürdigkeit, die man in Chilecito unbedingt besuchen sollte, ist der Kaktusgarten von Chirau Mita. Die Bergrücken der Umgebung von Chilecito sind eher karg, denn für den Bergbau wurden alle Gehölze der Umgebung in den Kesseln der Dampfmaschinen verheizt. Um so schöner ist die Fahrt durch das grüne Tal nach Norden zum Ort Famatina.
Zuerst führt die Ruta 40 aus dem Ort hinaus und an einer gut ausgebauten Straße biegt man dann auf die RP 11 ab. Im fruchtbaren Valle de Famatina werden hauptsächlich Wein, aber auch Oliven, Früchte und Nüsse angebaut. Der Boden, der im Laufe der Jahre aus den Bergen herausgewaschen wurde, lässt die Trauben hier auf 1.000 Meter über dem Meeresspiegel gut wachsen. Daneben liefert die schneebedeckte Gebirgskette nicht nur nährreichen Boden sondern auch gutes, mineralhaltiges Wasser. Diese Faktoren schaffen die perfekten Bedingungen für ein Mikroklima mit hervorragenden Reifebedingungen für die roten (Malbec, Merlot, Syrah, Bonarda, Cabernet Sauvignon) und weißen (Torrontes, Pedro Jimenez, Chardonnay, Moscatel de Alejandria) Weintrauben.
Der Ort Famatina ist beschaulich und ruhig, mit ca. 6.300 Einwohnern. Die kleine Kirche Iglesia de San Pedro ist sehenswert. Wie so vielen Orten ist die Ortsdurchfahrt breit angelegt und führt an der zentralen Plaza vorbei. Man achte auf seine Geschwindigkeit, der Polizist des Ortes ist wachsam! Weiter führt die RP 11 in Richtung Norden, am Rand findet man hier Rastplätze mit Grillmöglichkeit und natürlich auch kleine Altäre der Difunta Correa an den Stellen, wo die Straße sich kurvig durch einen Canyon schlängelt.
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Famatina
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