| Weltreisen | Argentinien | Patagonien | Rio Negro | Site-Map | HOME |

| Dünenlandschaft |

KÜSTENWEG 1

Auch wenn die Ruta Provincial 1 entlang der Nordseite des Golfo San Matias bei Google Maps so aussieht als wäre sie unterbrochen, so kann man doch bequem mit einem Auto an der ganzen Küste entlang fahren. Die Strecke ist wunderschön und man sollte sich den ganzen Tag Zeit nehmen. Hier ist der erste Teil der Route bis kurz vor das Reserva Faunística Punta Bermeja beschrieben.

Wir kamen am Morgen auf der Ruta Provincial 2 aus Las Grutas. Achtung: Wenn man die Küste entlang fahren will kommt etwas nördlich von San Antonio Oeste an einen riesigen Kreisverkehr, wo die Ruta 3 kreuzt. Hier ist für lange Zeit die letzte Tankstelle, hier sollte man volltanken. Wir fuhren dann auf der Ruta 3 ein Stück in Richtung Osten und bogan dann nach Süden in Richtung Meer ab.

An der Küstenstraße Ruta Provincial 1, dem sogenannten Camino de la Costa, liegen zahlreiche Strände und schöne Buchten, viele davon sind noch vollkommen unberührt. Wir haben auf der Strecke den ganzen Tag nur wenige andere Menschen gesehen. In einigen Gebieten sind kleinere Ferienkomplexe mit Wochenendhäusern gebaut worden, die jedoch den ursprünglichen Charakter der Region nicht stören und zur Vorsaison auch überwiegend unbewohnt waren.

Fast die ganze Küste ist nach wie vor ohne jegliche Infrastruktur. Laut Straßenkarte handelt es sich um eine Straße der Kategorie "Consolidado". Eine für das argentinische Hinterland typische Schotterpiste eben, die aber durchgängig gut zu befahren war und war bei Trockenheit für unseren Renault Duster kein Problem. Nach heftigem Regen kann das schon etwas anders aussehen, man sollte sich vorab erkunden.

Bei Punta Rodriguez erreichten wir die Küste und fuhren zuerst einige Kilometer am Meer entlang. Hier blühten viele meist gelbe Blumen und erst als wir einmal angehalten haben, um die Aussicht zu genießen, da entdeckten wir die Vielfalt tierischer Bewohner. Wir sahen Guanakos und fliehende Maras, auch Schopf-Tinamous sassen hier am Wegrand.

Scheue Echsen flohen vor uns ins Gebüsch und zahlreiche Insekten schwirrten von Blüte zu Blüte. Darunter auch sonderbare Motten und viele farbenfrohe Schmetterlinge. Wir konnten uns gar nicht satt sehen.

Ein paar Kilometer weiter entdeckten wir in einer Bucht den ersten Wal. Die Sonne schien, es war ziemlich windstill und warm. Ein Traumtag in Patagonien, sogar das Meer war ruhig. Und so konnte man die riesigen Tiere in der Nähe der Küste schnell entdecken, nur dort gab es auffällige Wellen. Allerdings war es nicht ganz einfach näher zum Ufer zu kommen, da wir dafür über einige Dünen klettern mussten.

Das gelang uns in der nächsten Bucht, in der wir zwei weitere Wale entdeckten. Ab und zu ragten die Fluken aus dem Wasser, wahrscheinlich eine Mutter mit ihrem Kalb. Ähnlich wie am Strand von El Doradillo schubbeln sie sich hier wohl den Rücken auf dem Kies im flachen Wasser der Bucht.





Dünenlandschaft

Nach diesem schönen Erlebnis fuhren wir dann weiter und die Ruta 1 führt etwas mehr durch das Landesinnere, um dann bei einer interessanten Bucht namens Caleta de los Loros (Bucht der Papageien), 13 km westlich vom Ferienort Bahía Creek, wieder an die Küste zu kommen.

Wer diese Gegend aber ausgiebiger erkunden möchte der braucht Zeit und ein Allradfahrzeug. Der hohe Sand hat uns abgeschreckt, in dieser einsamen Gegend wollten wir uns nicht festfahren. Die Natur hat hier eine kleine Fjordlandschaft mit einem Sumpfgebiet geschaffen. In der Gegend kann man nicht nur Seelöwen und Delfine, sondern auch eine große Anzahl Vögel beobachten. Gerade bei ablaufendem Wasser sammeln sich die Möwen gerne an den Ausflüssen der Priele, wo dann viele kleine Wassertiere vorbeigespült werden.

Danach führt die Straße durch eine unwirklich anmutende Sandlandschaft. Bei starkem Wind wird der Autolack hier sicherlich sandgestrahlt, wir hatten bei dem schönen Wetter keine Probleme. Wo sich Wanderdünen über die Straße schieben, dort wird diese jeweils passend um den Sandhaufen herum verlegt. Am Strand konnten wir Möwen und Caracaras beobachten. Es ist eine breite, wildromantische Bucht mit Dünen und Sandstränden, in der gut gebadet werden kann und häufig Delfine und Seelöwen zu sehen sind. Uns zeigten sie sich leider nicht. Dahinter auf einer Anhöhe liegt Bahía Creek mit einem kleinen Lebensmittelladen und einigen Ferienhäusern. Die Bucht ist nur wenig besucht.

Danach fährt man dann eine ganze Weile wieder auf der Rückseite von recht hohen Dünen und kann das Meer nicht sehen. Hier haben wir erst einmal eine Pause gemacht und etwas gegessen. Beim Herumlaufen um das Auto bin ich dabei völlig unerwartet bis über die Knöchel in einem völlig harmlos aussehenden Stück Sand versunken. Wie muss sich jemand fühlen, der im Treibsand untergeht? Allerdings war es in diesem Fall eine trockene Sandkruste, unter der Sand weggespült worden war, so dass sich eine Höhlung gebildet hatte. Zum Glück habe ich mir nicht den Fuß verstaucht.

Im weiteren Verlauf dewr Strecke kommt man zur Bajada de Echandi. Hier konnte man früher über eine Rampe in einem Bachlauf entlang von der Straße die Steilküste hinab zum Strand gehen. Hier hat das Regenwasser aber die Hänge so weit abgetragen, dass der Weg nicht mehr begehbar war und ein altes Blechgebäude zerstört wurde. Es gibt tiefe Rinnen in der Düne, wo die Erde weggerissen wurde. Beim Besichtigen kreisten über uns laut kreischend zahlreiche Felsenpapgeien.

Danach geht es zurück zum Meer, vorbei an verschiedenen Estancias und ohne unterwegs eine Menschenseele zu sehen. Für den zweiten Teil der Strecke habe ich eine eigene Seite gemacht, weil ich einfach zu viele schöne Bilder von dieser traumhaften Region habe. Weiter geht es bei Küstenwege 2 vom Reserva Faunística Punta Bermeja bis nach Balenario El Cóndor.






Video zum Thema

Google Map zum Thema

Caleta de los Loros

| Weltreisen | Argentinien | Patagonien | Rio Negro | HOME |

| Datenschutz | Impressum |