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KÜSTENWEG 2

Den ersten Teil der Strecke von Las Grutas über den Camino de la Costa habe ich auf der Seite Küstenwege 1 beschrieben. Ungefähr 25 Kilometer vor unserem Tagesziel El Cóndor kamen wir dann an der Seelöwen-Kolonie Reserva Faunística Punta Bermeja vorbei. Auf dem 4 Kilometer langen Weg vom Eingang bis zum lnformationszentrum des Reservats kann man seltene Steppenpflanzen, Wanderfalken und verschiedene Singvögel beobachten.

Am modernen Zentrum angekommen wird man von freundlichen Rangern empfangen, die sofort in schnellem Spanisch auf einen einreden. Leider haben wir auf Anhieb nicht viel verstanden und es gab leider auch niemanden mit Englischkenntnissen. Nach langsamer Wiederholung verstanden was der Eintritt kostet, 30 Pesos pro Person. Wenn man bezahlt hat, dann darf man zu einer Aussichtsplattform laufen, von wo aus man die Seelöwen-Kolonie beobachten kann.

Im Informationszentrum gab es viele ausgestopfte Tiere der Region in einer künstlichen Steppenlandschaft und Informationen über Wale und Seelöwen.

Nachdem wir ein Prospekt bekommen hatten machten wir uns auf den Weg zur hölzernen Plattform. Das sind nur wenige Meter, an denen verschiedene Informationstafeln hängen. Von hier aus hat man einen Blick zur Steilküsten und überall liegen Seelöwen auf den Felsen soweit das Auge reicht. Gut, dass wir ein Fernglas mit hatten, denn sie sind ganz schön weit entfernt. Auch wenn wir nicht sehr nah an die Tiere herankamen, so ist der Anblick dieser vielen Tiere doch sehr eindrucksvoll. Besonders auffällig ist zu sehen, dass sie nicht wie See-Elefanten über den Strand robben, sondern auf ihren Flossel richtig laufen können.

Neben der Hauptattraktion, den Seelöwen, die hier am Fuß der über 40 Meter hohen Steilküste ab Dezember ihre Jungen gebären, kann man je nach Jahreszeit regelmäßig vor der Küste Orcas, Glattwale und Riesensturmvögel beobachten.

Etwas weiter östlich gab es oben auf der Klippe einen weiteren Aussichtspunkt, den wir gerne besucht hätten um, die Tiere von oben zu beobachten. Leider teilte man uns mit, dass dort alles gesperrt wäre. Die Absicherungen seien nicht in Ordnung und es drohten Erdrutsche an der Steilküste. Schade! Auch das Stück Straße ganz dicht an der Küstenlinie war nicht zu befahren. Die Stecke war hier schon länger von der Küste zurück ins Inland verlegt.

Im weiteren Verlauf der Küstenstrasse kamen wir noch an einigen sogenannten "Balenarias" vorbei, wo man die Steilküste hinunter zum Strand kommt. Die meisten durfte man wegen Einsturzgefahr aber nicht betreten oder befahren. Als wir so eine Stelle einmal von oben näher betrachtet haben wurden wir gleich von einem sportlichen Radfahrer, der zufällig vorbei kam, darauf aufmerksam gemacht.





Loros am Abend

Kurz bevor wir unser Tagesziel, den Ort Balenario El Cóndor, erreichten, kamen wir noch zu einer breiten Abzweigung, die zum Strand hinunter führt. Hier konnte man parken und am Strand spazieren gehen und hier sahen wir sie zum ersten Mal: Die riesige Kolonie der Felsenpapageien (Loro Barranquero Patagónico (Cyanoliseus patagonus)) von El Cóndor. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an den Vögeln, dabei war der Abend die denkbar ungünstigste Zeit, denn die gesamte Steilküste lag schon im Schatten. Trotzdem haben wir viel fotografiert und das Kreischen der Vögel erfüllte die Luft. Am Strand waren nur wenige Spaziergänger unterwegs.

Noch mehr Papageien leben einen Kilometer weiter in Richtung Ort und am frühen Morgen im Sonnenlicht kann man viel besser fotografieren, was die Fotos auf der Seite Loro-Kolonie beweisen.

Außerdem haben wir erst später erfahren, dass die Stelle hier, die uns so begeisterte, eigentlich eine Umweltsünde ist. Während der 1990er Jahre wurde hier ein Teil der Küste gesprengt, um einen weiteren Zugang zum Strand für Badegäste und Autos zu schaffen. Und das mitten in einem dicht besiedelten Teil der Papageienkolonie. So wurden bei den Bauarbeiten sehr viele Nester direkt zerstört und bis heute gehen jährlich durch die nachfolgende Erosion an den Kanten viele weitere Nester verloren.

Mitten in der Brutsaison 2000/2001 wurde die Zufahrt noch einmal deutlich erweitert, und jetzt können Autos über gitterförmige Betonplatten direkt bis zum Strand fahren. Offenbar ist der Bade- und Angeltourismus für die Einheimischen wichtiger als der Vogelschutz.

Wir trafen hier auch Forscher, die an der Steilküste mit Fotoapparat und Stativ herumkletterten und Aufnahmen von den Falken und Caracaras machten, die inmitten der Papageinkolonie leben. Sie hatten aber keine Zeit für ein längeres Gespräch, da sie das sonnige und windstille Wetter ausnutzen mussten.






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Punta Bermeja

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