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Cachi

Der kleine Ort Cachi hat ca. 2.220 Einwohner und liegt in den Valles Calchaquíes auf einer Höhe von 2.280 Metern über dem Meersspiegel, am Fuße des kolossalen Nevado de Cachi, der 6.720 Meter hoch ist und auch auch "Blanco Peñón de la Soledad" genannt wird: Der weiße Fels der Einsamkeit - welcher aber in sich neun Gipfel hat. Cachi war eine wichtige Stadt in den Valles Calchaquíes und es gab die Stadt schon vor der spanischen Eroberung. Hier lebten die Diaguita-Ureinwohner, deren Sprache Kakana war. Sie hatten am Fuße des Cachi das vom Berg herabkommende Wasser des Río Cachi und des Río Calchaquí nach der Schneeschmelze durch sehr geniale Bewässerungssysteme geleitet, um die Felder im Tal zu bewässern. Das System wurde später von den spanischen Eroberern verbessert und bis zum heutigen Tag auf genau auf die gleiche Weise noch benutzt.

Die Eroberung war durch blutige Schlachten geprägt und der offizielle Name des Ortes , "La Finca Hacienda Cachi" wurde im Jahr 1673 erstmals urkundlich erwähnt. Auch die Jesuiten kamen hierher und gründeten mehrere Missionen im Tal.

Reste der präkolombinen Kulturen sieht man heute nur noch in Museen und sehr wenige Spuren gibt es noch in Orten wie Las Pailas oder Las Trancas. Dort gibt es auch noch Reste älterer Kolonialarchitektur, damals waren noch zweiflüglige Haustüren über Eck im rechten Winkel üblich, weiter unten links ein Bild. Später baute man an Straßenkreuzungen auch abgeschrägten Hausecken, die man Ochava nennt und die in Cachi auch oft sieht. Die neueren Ortsteile mit Hospital, Schule und Polizeigebäude wurden in den 1950er-Jahren erbaut.

Cachi ist ein idealer Übernachtungsort, wenn man den 157 Kilometer langen, kurvenreichen Weg von Salta über die Cuesta del Obispo, den Pass Piedra del Molino und die Recta Tin Tin geschafft hat. Am nächsten Tag kann man dann weiter über Molinos und San Carlos nach Süden ins Winzerstädtchen Cafayate fahren, das ebenfalls erst nach zahlreichen Kurven und Engstellen nach 165 Kilometern Staubstrasse erreicht ist. Dafür bracht man einen ganzen Tag. Mit Allrad ist auch die andere Richtung über La Poma und den höchsten Pass, den Abra del Acay, bis nach San Antonio de los Cobres im Norden möglich.

Cachi ist über weite Strecken nur über gut befestigte Schotterstraßen zu erreichen, wer hierher kommt, der sollte Zeit mitbringen. Wir haben zwei Nächte in Cachi im Boutique Hotel El Cortijo verbracht, aus Cafayate kommend und weiter nach Susques reisend. Der kleine Ort strahlt einen besonderen Zauber aus und wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Man kann am Abend in den netten Gassen spazieren gehen oder im sich im grünen Park auf der zentralen Plaza auf einer Bank niederlassen und das Leben und Treiben beobachten.

An jedem dritten Wochenende im Januar findet in Cachi das Festival de la Tradición Calchaquí statt, mit dem die alten Traditionen der Region, die Musik, die Tänze und die Küche am Leben gehalten und der Öffentlichkeit präsentiert werden .



Rundgang

Die ganze Stadt ist ein Schatzkästchen und präsentiert all ihre architektonische Schönheit heute einer zunehmenden Anzahl von Touristen. Ein wenig touristische Infrastruktur ist vorhanden, es gibt einige Unterkünfte und Restaurants, kleine Läden mit Kunsthandwerk und eine Tankstelle. Die hatte leider gerade nicht ausreichend Diesel da, als wir ihn brauchten - der Tankwagen hatte sich um mehr als einen Tag verspätet. Organisierte Touren kann man über La Veloz Turismo (Tel. 0387/ 4012000, www.lavelozturismo.com.ar buchen.

Das Straßenbild im Zentrum von Cachi ist ziemlich einheitlich und strahlt einfachen kolonialen Charme aus. Das Gesamtensemble kolonialer Architektur und die Ruhe nehmen jeden Besucher gefangen. Die recht neu mit Betonsteinen gepflasterten und sauberen Straßen sind gesäumt mit Gebäuden aus Stein, Adobe und Zuckerrohr und viele Bordsteine sind hier sehr hoch. Der Verkehr ist sehr gering und bei einem kurzen Rundgang hat man die Sehenswürdigkeiten schnell gefunden. Hier ist ein kleiner Stadtplan (notfalls links auf "Mapa de la Ciudad" klicken).

Im Zentrum an der Plaza Central liegt die Iglesia San José. Die zartgelb gestrichene einschiffige Kirche ohne Turm wurde im 17. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaut und 1945 zum Nationalmonument erklärt. Im schönsten Licht ist sie am Nachmittag, dann erstrahlt die Front mit der dreiteiligen Glockenwand in warmen Licht. In Inneren wurde vieles aus dem Holz der Kandelaberkakteen (Cordones) gearbeitet: die Decke, der Altar, der Beichtstuhl und die Bilderrahmen. Hier befindet sich auch der Schutzheilige der Stadt, der heilige Josef.

Gegenüber dem Kircheneingang befindet sich das Museo Arqueológico "Pío Pablo Díaz" mit schattiger Säulenhalle in Richtung Plaza. Im Inneren kann man 5.000 Fundstücke besichtigen, die eine Zeitspanne von 10.000 Jahren umfassen. Die Sammlung wurde in den 1970er Jahren von einer Gruppe Archäologen angelegt. Geht man vor der Säulenhalle entlang geradeaus in die Straße namens Bustamente, findet man ein kleines Geschäft namens Inti Kausay, in dem ein einheimischer Künstler Kakteenholz verarbeitet. Direkt daneben liegt unser Lieblingsrestaurant Ashpamanta, in dem wir zwei mal essen waren. Dahinter einmal links um die Ecke und gleich wieder rechts, dort findet man an der nächsten Kreuzung einen kleinen Laden namens Mandala (dort, wo das Fahrrad vor der Türe liegt). Hier gibt es Silberschmuck und kleine Kunstwerke zu kaufen, die vom Künstler selbst in der kleinen Werkstatt im Nebenzimmer geschaffen werden. Hier habe ich einen wunderschönen doppelten Silberring erstanden, dessen Aussenring mit indianischen Symbolen verziert ist und sich um das Innenteil drehen lässt.


Nun führt die nette Straße immer weiter bergab in Richtung Süden, um dort am Fluss auf die Fernstraße, die Ruta 40 zu treffen. Ab da geht es nach rechts wieder zurück zum Ort und das ganze Gefälle wieder in Serpentinen steil bergauf. Hier kommt man am örtlichen Indianer-Denkmal vorbei, am oberen Ende der Steigung liegt die ACA-Tankstelle.

Wer sich nach einem anstrengenden Spaziergang ausruhen möchte, der setzt sich auf eine der Bänke am zentralen Plaza 9 de Julio von Cachi. Dieser ist von einer traditionellen Steinmauer umgeben, durch die Tore mit drei Bögen hineinführen. Hier an der Plaza befindet sich auch der Mercado Artesanal, in dem man Kunsthandwerk kaufen kann, direkt neben dem Oficina de Turismo. Kaktusholz, Wolle und Holz wurden hier zu allerlei Sourvenirs verarbeitet. Dazu gibt es Marmelade und ich kann ganz besonders die getrockneten Tomaten empfehlen. Ein Beutel für 8 Pesos, sonnengereift und auch getrocknet noch wunderbar Rot.

Was in Cachi auffällt ist die Einheitlichkeit im Design. Fast alles ist gepflegt, alle Lehmhäuser sind weiß getüncht und von hohen Steinsockeln umgeben, auf die Treppenstufen führen. Alle Namen der Geschäfte und Straßen sind aus Holz oder sogar einheitlich als Schrift in Schmiedeeisen gefertigt. Überall gleiche Lampen für die Beleuchtung, kein Plastik oder hässliche Leuchtreklamen stören das Bild.

Den schönsten Ausblick soll man vom oberhalb gelegenen Friedhof aus haben, das erfuhren wir aber erst nach der Reise und haben den leider verpasst. Alles in allem ist Cachi einer der schönsten Orte, die wir in Argentinien gesehen haben. Hoffentlich bleibt es noch lange vom Massentourismus verschont.


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Cachi

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