Archiv : Infos und Bilder aus 2003
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Monte Leon, eine ehemalige private Estancia und seit 14.November 2002 ein Nationalpark, liegt nur etwa 30 km südlich der 3.000 Einwohner Stadt Puerto Santa Cruz. Der Name stammt von einem flachen Berg, der aus einem bestimmten Blickwinkel aussieht wie ein ruhender Puma, auf spanisch Leon.
Monte Leon hat landschaftlich eine Menge zu bieten und ist das erste Küsten-Reservat in Argentinien mit einer großen Seelöwenkolonie und beeindruckenden Höhlenformationen am Strand. Diese kann man aber nur bei Ebbe besuchen, denn Tidenhub an dieser Küste beträgt sagenhafte 14 Meter - entsprechend gigantisch sind die Höhlen.
Mit 42.000 ha und über 40 km Küstenlinie umfasst das Reservat eine große Artenvielfalt an Flora und Fauna. Seit hier keine Schafe mehr weiden, kehren viele Pflanzen zurück und auch Guanacos und Pumas sind wieder in der Region anzutreffen.
Das Gelände wurde vom Patagonia Land Trust und der Fundación Vida Silvestre of Argentina gekauft und dem Staat Argentinien als Nationalpark übereignet. Die ehemaligen Bewohner leben auch heute noch dort und betreiben im Haupthaus die Hosteria mit 3 Zimmern.
Links zum Thema: www.patagonialandtrust.org und www.vidasilvestre.org.ar
Das Haupthaus ist ein stilvoller Holzbau, von irischen Einwanerern errichtet, mit weißen Wänden und rotem Dach. Innen wunderbar eingerichtet mit historischen Alltagsdingen aus dem Leben auf einer Estancia und zahlreichen Antiquitäten. Hübsch dekoriert wie in einem kleinen Museum.
Wir kamen ziemlich früh hier an, weil wir am Nachmittag noch die Höhlen besichtigen wollten. Leider war der Eingang zum Nationalpark gesperrt und ein Schild wies auf die Unpassierbarkeit der Straße hin. Schade!
So erreichten wir das Haus schon innerhalb der Siestazeit, wurden aber trotzdem herzlich von Juan und Silvia empfangen. Silvia spricht hervorragend Englisch, so war die Verständigung kein Problem. Juan sieht aus, wie man sich einen typischen Landedelmann in Argentinien vorstellt. Auf der Mateseite ist er zu sehen. Unten links lacht Silvia in die Kamera.
Wie wir später erfahren mussten, war auf der Straße zum Strand eine Brücke von den Frühlingsfluten weggerissen worden - und das schon vor 2 Jahren!!! Diese Brüecke wurde ein paar Wochen nachdem wir Monte Leon besucht hatten wieder repariert. Schade, leider hatten wir nur eine Übernachtung hier und mussten am nächsten Tag nach El Calafate.
Mit mehr Zeit wären wir zum Strand gewandert, es sind immerhin 12 km Fußweg ab der Brücke. Am Nordende des Schutzgebietes befindet sich noch eine Seelöwenkolonie, die noch größer ist als diejenige bei den Höhlen, aber nur nach 20 Kilometern Wanderung zu erreichen ist. Für Reiter allerdings ideal!
Wir waren die einzigen Gäste und hatten eine ganze Zimmerflucht für uns alleine. Im Aufenthaltsraum lagen Bücher, Fotobände und Zeitschriften. Hier fühlten wir uns wie in einer Nobelunterkunft in Südafrika.
Der Spaziergang am späten Nachmittag war angenehm, der Wind hatte nachgelassen und wir genossen die Ruhe. Vorher hatten wir noch Freundschaft mit Hauskatze und Haushund geschlossen, daraufhin folgten uns die beiden zutraulichen Tiere im Gelände auf Schritt und Tritt. Darüber gibt es eine eigene Seite.
Am Abend fuhren uns unsere Gastgeber dann noch mit dem Jeep zu einer entlegenen Flamingolangune, um den Sonnenuntergang zu genießen. Unterwegs sahen wir viele Guanacos, kleine Nandus, Maras und zahlreiche Vögel.
Auf dem Weg dorthin, entlang der Ruta Nacional 3, überquert man den Rio Santa Cruz, ein wunderschöner türkisfarbener Fluss, der vom Lago Argentino mit Gletscherwasser gespeist wird. Schon von der Hauptstraße sieht man einige Gebäude, auf dem roten Dach steht fett in weißer Schrift "Monte Leon". Man kann es also gar nicht verfehlen.
Doch diese Häuser sind nur Wirtschaftsgebäude und die Nationalparkverwaltung. Einen Parkranger gibt es auch, den wir erst mal nach der Straße zum Strand fragten. Leider geschlossen, war die Antwort.
Zur Hosteria muss man vor dem Rangerhaus rechts abbiegen und noch ein paar hundert Meter weiterfahren. Das Haus ist beeindruckend, wenn man sich durch die windschiefe Pappelallee nähert. Und zur Begrüßung gab es erstmal frisch aufgebrühten Kaffee.
Da wir, wie schon erwähnt, die einzigen Gäste waren konnten wir uns ein Zimmer aussuchen. Wunderbare alte Möbel - hier eher im Sinne von Antik zu verstehen - und viel Platz empfingen uns. Das Bett war herrlich und mit feinstem Damast bezogen, so richtig zum reinkuscheln. Wir haben geschlafen, wie die Murmeltiere.
Das Bad ist modern mit weiß-schwarzen Fliesen-PVC und Heizkörpern ausgestattet, die Wände sind weiß gestrichen und es bietet auch einige Ablagemöglichkeiten. Dazu gibt es eine victorianische Badewanne mit einem Duschvohang rundum und viel Platz. Vor dem Bad befindet sich ein dreieckiger Mini-Flur, denn zwei Zimmer haben hier Zugang. Die Dusche war heiß und wunderbar.
Der Generator wird hier am Abend und auch morgens angeschaltet, so das man Strom und Heizung hat. Die Leselampen am Bett funktionieren mit 12 Volt die ganze Nacht. Einziger Nachteil: es gibt wegen des schwachen Generators nicht eine leistungsfähige Steckdose im Haus, Haare fönen kann man auf Monte Leon leider vergessen. Unsere Ladegeräte konnten wir zum Glück im Kaminzimmer anschließen.
Eine Besonderheit: Das alte Haus ist vor einger Zeit mit einer sehr modern wirkenden Zentralheizung ausgestattet worden.
Zum Frühstück wurden wir in die warme, gemütliche Küche gebeten. Auf dem letzten Bild ist sie zu sehen. Alles wirkt hier sehr gepflegt, der alte Ofen ist das Schmuckstück und vebreitet eine wohlige Wärme.
Silvia legt viel Wert auf ökologische Produkte, baut selbst viel im eigenen Garten an und hält auch Hühner. So freuten wir uns hier sehr, zum leckeren Kaffee endlich auch mal auch Eier nach Wunsch zu bekommen. Wir ließen uns die knallgelben Dotter als Rührei schmecken.
Dazu gab es verschiedene, selbstgebackene Brotsorten und hausgemachte Marmeladen. Und selbstverständlich einen netten Plausch.
Das Abendessen wird stilvoll im Wohn-Ess-Zimmer eingenommen, das auch mit einem offenen Kamin ausgestattet ist und geschützt durch die Schlafzimmer und den Wintergarten im Inneren des Hauses liegt. Der Tisch ist festlich gedeckt, mit weißer Tischdecke, Stoffservietten, schwerem Silberbesteck und dickem, weißen Porzellan, das mit ML, dem Brandzeichen der Estancia bedruckt ist.
Silvia gibt sich viel Mühe mit dem Essen. Zuerst gab es eine leckere Vorsuppe mit Kräutern aus dem eigenen Garten, dazu selbstgebackene Brötchen und getoastetes Knoblauchbrot. Gefolgt von Rinderbraten, der in Rotwein mit Zwiebeln und Gemüse geschmort wurde. Dazu gab es Reis als Beilage - für Argentinien schon exotisch. Eine Nachspeise haben wir dann nicht mehr geschafft, weil reichlich nachgelegt wurde.
Zum Essen bekamen wir einen Merlot, der in Patagonien angebaut wird. "Marcus" ist das einfachere Label von Humberto Canale aus dem südlichsten Anbaugebiet der Welt, im Norden der Provinz Rio Negro.
Zusammen mit Juan und Silvia tranken wir dann noch Silvias selbstgemachten Kirschlikör und wir gaben dann noch eine Runde 40%igen Tunnel-Schnaps aus Mallorca aus, den wir in eine kleine Plastikflasche abgefüllt und mitgenommen hatten...
Auf Nachfrage erfuhren wir, das ein Aufenthalt auf Monte Leon "All inclusive", mit allen Getränken, Mahlzeiten, Picknickkorb und Ausflügen im Landrover für zwei Personen in einem Doppelzimmer: 120 US Dollar pro Person (dh. 240 Dollar pro Doppelzimmer) kostet.
Ein Dreibettzimmer kostet 300 US Dollar (dh. 100 Dollar pro Person), ein Gast im Einzelzimmer zahlt 150 Dollar.
Auch Reitmöglichkeiten sind anscheinend vorhanden. Hier wären wir gerne länger geblieben und würden auf jeden Fall wiederkommen, sollten wir diese Region noch einmal bereisen.
Im November 2003 waren wir für 1 Nacht hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die sehr schöne Webseite von Monte Leon.
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