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Genau 3.063 Kilometer führt die Ruta Nacional N° 3 an der Atlantikküste entlang von Buenos Aires bis runter nach Feuerland mitten durch die unendlich scheinenden Weiten Patagoniens. Wir sind davon einen langen Teil gefahren, nämlich von Puerto Madryn im Norden bis wenige Kilometer südlich von Monte Leon, wo die Ruta Nacional N° 9 nach rechts in Richtung Anden und El Calafate abzweigt.
Unterwegs gab es einige Abstecher in Richtung Küste und in Richtung Steppe: zum Naturparadies der Halbinsel Valdès, zu den walisisch geprägten Städtchen Trelew mit seinem Sauriermuseum und nach Gaiman, zum Fischerort Carmarones und zum Cabo dos Bahias mit seiner Pinguinkolonie, nach Sarmiento und zu zwei sehr unterschiedlichen versteinerten Wäldern.
Bei Sarmiento befindet sich der Versteinerte Wald von José Ormachea weit weg von der Ruta 3 - man ist ja schon 200 km über die Ruta 20 nach Westen gefahren. Das zweite Monumento Natural Bosques Petrificados ist ebenfalls eine bizarre Landschaft und liegt nahe der Laguna Grande, einem Binnensee 300 km südlich von Comodoro Rivadavia und nur über die Ruta Provincial 49 zu erreichen. Diese zweigt irgendwo im Nirgendwo bei Kilometer 2074 von der Ruta Nacional 3 in westlicher Richtung ab und dann sind es noch 50 km bis zu den Bosque Petrificado Jaramillo.
In einem Motel direkt an der Ruta 3, in Tres Cerros, mitten im Nirgendwo, haben wir übernachtet. In Caleta Olivia standen wir wegen einer Demonstration sogar im Stau und haben uns anschließend in der wenig attraktiven Stadt total verfahren. Manchmal begegnete uns nur 1 Lastwagen in der Stunde, oft zog die von Zäunen gesäumte Pampa öde vorbei, dann wieder war die Landschaft am Rande der Meseta abwechslungsreich und zerklüftet.
Diese Landschaft wird von vielen als öde bezeichnet, aber wir fanden auch die Leere sehr interessant und so richtig öde war es eigentlich selten. Es gab immer etwas zu sehen, seien es Weidetiere hinter den Zäunen, die Einschnitte am Rand der Meseta, Richtfunktürme als Landmarken am Straßenrand, Lagunen mit vereinzelten Flamingos oder einfach nur das stetig wechselnde Wolkenspiel am schier endlos erscheinenden Himmel.
Reisen ist bequem auf der Ruta 3, immerhin ist es die einzige durchgehend geteerte Straße Patagoniens. Hier sind meist mehr Lastwagen unterwegs als Personenwagen. Weil immer wieder die Einschnitte von Flüssen und Bächen gekreutzt werden müssen wird die gerade Strecke alle paar Dutzend Kilometer von kurvigen Bergab-Bergauf-Stücken unterbrochen. Dort muss man ein oder zwei erdgeschichtliche Zeitalter in den abgetragenen, stufigen Sedimentschichten nach unten, und auf der anderen Seite des Flusses wieder hinauf auf die Hochebene.
Eine Weile führt die Ruta 3 zwischen Rada Tilly und Caleta Olivia sogar am Meer entlang und man kann auf Grund des nicht sehr dichten Verkehrs den Anblick auch während der Fahrt genießen. An Haltepunkten hat man atemberaubende Aussichten auf das Meer. Der Wasserspiegel leuchtet aus dem richtegen Blickwinkel wie poliertes grünes Glas und die Straße verläuft eine ganze Weile parallel zur kargen Küste.
Bei Fitz Roy beginnt dann der schnurgerade Teil, immer wieder mal unterbrochen von Senken und kleinen Hügeln. Aber dort findet man dann auch Motive, wie oben auf dem Bild und die pataginische Weite mit dem einstürzenden Himmel überfallt und fasziniert den Reisenden. Steigt man hier aus, so ist außer dem stetigen Heulen des Windes und dem gelgentlichen Blöken entfernter Schafe nicht zu hören.
Man lässt auf der RN 3 dann weiter südlich den historischen Hafen San Julián links liegen und faährt weiter durch Strauch- und Polstergrassteppe. Die windgeduckten Pflanzenformen sind hier wahre Überlebenskünstler und es lohnt sich einmal auszusteigen. Was am Autofenster als öders Grün vorbeifliegt, das ist bei näherer Betrachtung reichhaltig und voller Leben.
Noch weiter südlich passiert man den Rio Chico und 120 Kilometer weiter liegt dann die kleine Oase Comandante Luis Pietrabuena am Ufer des türkis leuchtenden Rio Santa Cruz. Im Ort gibt es viel Militär, im Fluss eine Insel mit Freizeiteinrichtungen und die Ruta 3 führt über eine hohe Brücke mit herrlicher Aussicht auf die türkisen Fluten. Unten auf dem Bild sehr schön zu erkennen.
Ein wenig weiter südlich von Monte Leon haben wir die Ruta 3 dann verlassen und sind auf der nicht aslphaltierten Ruta 9 nach Westen weitergefahren.
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