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Die Unterkunft La Calandria fanden wir über die Kartensuche von Booking.com. Eigentlich hatten wir die Estancia El Pedral am Punta Ninfas im Visier, doch als wir die dortigen Preise erfuhren war diese Möglichkeit sehr schnell aus dem Rennen. Die drei Nächte Vollpension hatten den Gegenwert von drei Wochen Automiete.
Da wir auch nicht unbedingt direkt am Meer wohnen mussten und See-Elefanten auch schon gesehen hatten entschieden wir uns für die kleine Unterkunft La Calandria etwas außerhalb von Puerto Madryn. Die Anzahlung konnten wir hier über Paypal leisten, den Rest und die Extras dann vor Ort wahlweise in Pesos, Dollar oder Euro.
La Calandria wurde benannt nach einer hier häufig vorkommenden Vogelart, unten ist der Pieper auf einem Bild zu sehen. Als Gast wohnt man in einem frei stehenden Bungalow mit drei Zimmern auf dem Land inmitten einer Lavendel- und Olivenfarm. Vor dem Haus blühen zahlreiche Blumen, alles ist sehr grün und liebevoll gepflegt. Leider hat der Lavendel im Oktober noch nicht geblüht. Ausflugziele sind von hier aus schnell erreicht, so wie die Peninsula Valdes, das Kap Punta Ninfas, Punta Loma und die Strände rund um Puerto Madryn.
Die Farm selbst ist zwei Hektar groß und liegt am Rande eines Erschließungsgebietes, in dem sich alle Landbesitzer dem ökologischen Anbau verpflichtet haben. Die beiden Eigentümer Daniel und Patricia haben das Land vor 5 Jahren gekauft, zogen von ihrem Appartement in Puerto Madryn hierher und wohnen seitdem in einer kreativ umgebauten Lagerhalle mit offener Küche und Kamin. Hier finden auch Musikevents statt, es wird gekocht und Patricia gibt Yoga-Unterricht für die Nachbarn.
Die Unterkunft lebt von der Persönlichkeit der beiden, hier kommt man als Fremder und geht als Freund. Eine kreative Familie, Daniel war als Pharmareferent international unterwegs und Patricia ist Psychologin und schreibt Kolumnen in der örtlichen Zeitung, die auch als Buch erschienen sind.
Die Farm liegt Nördlich von Puerto Madryn, inmitten einer in einzelne Parzellen eingeteilten Landgemeinschaft. Sie befindet sich im Dreieck zwischen der Ruta 1 im Osten, der Ruta 3 im Westen und der Ruta 2 im Norden. Auf Google Earth ist die Einteilung gut zu erkennen.
Wenn man bei der Ausfahrt aus Puerto Madryn in Richtung Norden die Aluminiumfabrik passiert hat sind es noch wenige Kilometer auf der Ruta 1, dann liegt auf der linken Seite die Einfahrt zu den Grundstücken. Die Wege innerhalb sind nicht asphaltiert und nach Regen sammeln sich hier Pfützen. Man fährt erst ein Stück geradeaus, dann folgt man dem Wegweiser "La Canandria" nach links und ganz am Ende der Straße auf der linken Seite befindet sich das Tor zum Grundstück. Dort schellt man, sofern die Hunde nicht schon Daniel aufmerksam gemacht haben und er das Tor galant öffnet, und fährt mit dem Auto hinein.
Es gibt drei Zimmer, die in einem sternförmigen Bungalow in der Mitte aneinader stoßen, eigentlich steht jede Suite quasi allein im Grün. Zu den Zimmern fährt man entweder mit dem Auto oder man nimmt am Morgen einen schmalen Fußpfad an den Gewächshäusern vorbei in Richtung Frühstücksraum.
Der Grundriss ist so aurgeteilt dass jedes Zimmer einen eigenen Parkplatz vor dem eigenen Eingang hat. Die Badezimmer liegen innen. Wir haben uns in dem gemütlichen Zimmer wohl gefühlt und waren zwei Nächte auch die einzigen Gäste. Das Ambiente ist rustikal mit vielen Naturmaterialien wie Holzdecken und Steinwänden.
An der Außenmauer unter dem Dach nisten Spatzen, die unter ständigem Piepen hin- und herfliegen. So hat man am Morgen einen fröhlichen Wecker.
Tisch und zwei Stühle stehen vor einem als Erker und Ausichtsecke ausgebauten Fenster. Durch dieses blickt man auf das Grün der Farm und den weiten Himmel. Natürlich findet man hier im Raum auch Deko aus Lavendel und getrockneten Pflanzen.
In der Ecke vor dem Badezimmer befindet sich eine kleine Küche mit etwas Geschirr und einer Spüle. So konnten wir am ersten Abend hier bequem essen und mussten nicht nach der langen Anfahrt noch einmal raus.
Auch das Badezimmer ist mit allem ausgestattet was man braucht, es gibt ein Fenster zum Lüften und eine Dusche in der Badewanne.
Das Frühstück ist lecker und vielfältig, es wird im gemütlichen Frühstücksraum eingenommen, der direkt an die Wohnräume der Besitzer angrenzt. Am Ende des Raumes wird ein kleines Buffet aufgebaut, an dem man sich bedienen kann. Es gibt hier leckeres, selbst gebackenes Brot, sogar verschiedene Sorten, wenn man länger bleibt. Die Hörnchen (Medialunas) sind süß und lecker. Dazu gibt es hausgemachte Marmeladen und sogar Schinken und Käse, dazu noch Joghurt und Obst.
Da sich die Hausherren selbst meist Vegan ernähren, sind Veganer und Vegetarier hier besonders glücklich, es gibt sogar hausgemachte Mandelmilch auf Anfrage.
Am Abend der Ankunft hatten wir nach langer Fahrt keine Lust mehr, noch einmal nach Puerto Madryn zum Essen zu fahren. Also bestellten wir vorab ein selbst gekochtes Essen in der Unterkunft. Daniel ist ein sehr guter Koch, man sollte solche Wünsche nur vorab abstimmen. Leider hatte er sich durch die Vorab-Benachrichtigung von Booking.com um einen Tag vertan und uns schon am Tag zuvor erwartet. Nach Rückkehr in Deutschland hatten wir seinen besorgten Anruf auf dem Anrufbeantworter. So hatte er an unserem Ankunftsabend leider einen Auftritt mit seinem Chor, so war die Zeit zum Kochen zu knapp.
Wir waren da flexibel und hatten noch Leckereien im Kofferraum, die wir in Bariloche gekauft hatten.
Pasten aus geräuchertem Forellenfilet und Rehfleisch, dazu noch Salami und ein paar Flaschen Wein. Auf Anfrage bekamen wir von Patricia ein ganzes, frisch gebackenes Brot und Butter dazu, sie brachte es zusammen mit zwei Weingläsern auf einem Tablett zum Zimmer (9 Euro standen nachher auf der Rechnung). So konnten wir es uns am Abend dann am Ofen gemütlich machen, das Brot schmeckte wunderbar mit Butter und Wild-Pasten, dazu ein leckerer Wein und danach todmüde ins Bett.
Am nächsten Abend fuhren wir nach Puerto Madryn ins Bistro del Mar, das direkt am Meer liegt. Es war leider Muttertag und das Restaurant gerammelt voll, wir haben aber trotzdem noch einen schönen Tisch bekommen, obwohl wir nicht reserviert hatten.
Die Karte ist groß und natürlich Fisch-lastig, die Beilagen waren leider eher auf Frittenbuden-Niveau. Viel frittierte Kartoffelbällchen, der bestellte Alamo Sauvignon Blanc kam ohne Kühlbehälter auf den Tisch und war daher leider schnell warm. Die Kellner hatten viel zu tun und waren sehr flott, die Küche ist hier offen und es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen und eine dementsprechende Lautstärke.
Ich hatte mich für grillten Lachs mit Gemüse entschieden, Michael hatte kleinere Fische in Limonensauce und Papas Noisette. Der Lachs war zum Teil leider trocken und Michael schmeckte nur wenig Zitrone an seiner Sauce, ich hatte auf meinem Teller ein Stück frische übrig, die ich ihm geben konnte. Für 420 Pesos nicht teuer, aber leider auch kein Vergnügen.
Das hatten wir dann am nächsten Tag, als Daniel im La Calandria für uns gekocht hat. Die beiden waren so süß, wie sie sich um uns bemüht haben und eine Leckerei nach der anderen auftischten. Das Menü war fleischlos, damit waren wir aber schon im Vorfeld einverstanden. So bekamen wir zuerst eine super-leckere selbst gemachte Cashewcreme mit Spinat und dazu Möhrensticks zum dippen. Davon schwäre ich immer noch.
Danach kam Bruscetta mit Pilzen, getrockneten Tomaten und Käse als Vorspeise. Gefolgt von Bandnudeln mit Zwiebeln und Langostinos, natürlich auch selbst gemacht und unten zu sehen. Genau wie die Nachspeise, eine dekorativ aufgespaltene Birne mit Cerealien und Honig überbacken. Alles Superlecker und reichlich. Man merkt, das Daniel schon oft für größere Gruppen gekocht und auch einige Lehrstunden bei Profis genossen hat. Wir brachten einen eigenen Wein mit, einen Fin del Mundo Chardonnay, dazu gab es Wasser. Das Menü hat am Ende 50 Euro gekostet.
Sehr persönliche Unterkunft mit tollen Gastgebern, günstig gelegen zu allen Sehenswürdigkeiten der Umgebung.
Im Oktober 2014 waren wir insgesamt 3 Nächte hier.
Hier ist die Webseite: lacalandria.weebly.com.
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La Calandria Chacra Vivencial
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