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| Heftige Anfahrt |
Das Kap Punta Ninfas befindet sich am am südlichen Ende des Golfo Nuevo, 60 Kilometer Luftlinie östlich der Hafenstadt Puerto Madryn.
Eigentlich waren wir sehr an einer Übernachtung auf der einsam gelegenen Estancia El Pedral interessiert, die hier Ländereien besitzt und eine schöne Unterkunft mit vielen Aktivitäten anbietet. Unter anderem auch eine Fahrt zum Leuchtturm und Besuch einer Kolonie der hier lebenden See-Elefanten. Es handelt sich dabei um die einzige öffentlich zugängliche Kolonie dieser Tiere außerhalb der Península Valdés. Es gibt noch eine weitere, kleinere und unbekannte Kolonie etwas weiter südlich, die aber nur für die Gäste der Estancia La Antonieta zugänglich ist, hier findet Ihr Bilder von einem Abend am Strand.
Eine Anfrage an die Estancia El Pedral für drei Nächte Vollpension ergab aber leider einen Preis, welcher der Automiete unseres Renault Duster für 3 Wochen entsprach. Da sahen wir keine Verhältnismäßigkeit und buchten lieber die wesentlich preiswertere und sehr persönliche Unterkunft La Calandria auf einer Lavendelfarm nördlich von Puerto Madryn. Ein preiswerter Volltreffer mit guter Lage und liebenswerten Gastgebern.
Außerdem zeigte ein Blick auf die Landkarte, dass es sich bei dem Weg zum Leuchtturm um eine öffentliche Ruta Provincial handelt, die für jedermann zu befahren ist.
Warum dieser Punkt heute "Nymphen-Spitze" heißt ist eine Legende. Angeblich hat der Anblick der hier am Strand ruhenden See-Elefanten schon die ersten Seeleute inspiriert, die in diesen Gewässern unterwegs waren. Sie dachten, sie sähen vollbusige Frauen auf den Felsen und nannten diesen Teil der Gegend Punta Ninfas. Der spanische Entdecker Goicochea nannte es am 7. Februar 1770 ursprünglich Cape St. Miguel.
Die Spitze des Punta Ninfas liegt direkt gegenüber von einem 109 Meter hohen Hügel namens Morro Nuevo, der sich in der südwestlichen Ecke der Halbinsel Valdés befindet. Diese beiden Landpunkte bilden zusammen den Eingang zum Golfo Nuevo und zum geschützten Hafen und den schönen Stränden von Puerto Madryn.
Normalerweise ist die Anfahrt zum Punta Ninfas gar kein Problem. Man folgt der Ruta 1 von Puerto Madryn aus und biegt dann auf die schmale, 62 Kilometer lange Ruta Provincial No. 5 ab. Die ist nicht asphaltiert und am Anfang noch sehr gut zu befahren. Immer vorbei an weiten Weiden mit wolligen Schafen und fliehenden Hasen.
Leider hatte es die ganze Nacht zuvor heftig geregnet. Das Wasser war auf den ersten Kilometern aber schon gut abgeflossen und wir kamen mit unserem Duster gut voran. Normalerweise braucht man auf der schmalen Straße ca. 1,5 Stunden bis zum Leuchtturm.
Nachdem wir schon knapp 50 Kilometer gefahren waren, änderte sich dann plötzlich der Untergrund der Ruta Provincial. Jetzt wurde die Strecke schlammig und glitschig, mit zahlreichen Pfützen. Am frühen Morgen war wohl direkt nach dem Regen ein großes Allradfahrzeug mit dicken Reifen vom Punta Ninfas zurück nach Puerto Madryn gefahren und hatte überall tief aufgewühlte Spuren hinterlassen. In die Gegenrichtung waren wir sichtbar die ersten Besucher des Tages.
Das alles machte die Fahrt zu einem echten Abenteuer, vor allem ohne Allrad. Michael hatte alle Hände voll zu tun um den Wagen durch die Matsche zu steuern. Immer, wenn wir dachten jetzt haben wir es geschafft, dann kam eine noch schlimmere Stelle.
Am schlimmsten wurde es kurz vor der Abzweigung zur teuren Estancia El Pedral. Wer hierher als Selbstfahrer kommt, der erlebt nach Regen sein blaues Wunder. Michael ist ein guter und mutiger Fahrer, andere hätten sich hier vor Angst in die Hosen gemacht. Unten auf den Videos ist ein Stückchen der Fahrt zu sehen. Immer wieder spritze das schlammige Wasser bis über unser Dach, zum Teil vom Wind wieder zum Wagen zurück getrieben. Das Scheiben-Wisch-Wasch war im Dauereinsatz.
An eine langsamere, vorsichtigere Fahrweise war nicht zu denken, denn ohne Allradantrieb und Sperren konnten wir es uns nicht leisten, in einer der tiefen Schlampfützen stecken zu bleiben. Also mit Schwung und Mut hindurch. Zum Glück gab es an den allerschlimmsten Stellen Ausweichstrecken auf den höher gelegenen Strassenrand. Aber immer wenn ein Viehgatter oder Grid kam wurde es kritisch, denn dort standen dann Pfähle mit Markierungen rechts und links der Fahrbahn. Diese Lücke musste getroffen werden, einfach in die Botanik rutschen war nicht angesagt. Wenn dann direkt davor noch eine leichte Kurve kam, so geriet der Wagen schon ein wenig ins Driften.
Am Ziel angekommen begutachteten wir unser Auto dann von außen. Überall klebte der lehmige Schlamm, bis auf das Dach war er gespritzt. An den Türen war er schon so dick, dass er von selbst wieder herunter rutschte. In den Radkästen klebten dicke, kiloschwere Brocken. Ein schöner Anblick. Zum Glück hatten wir Wasserflaschen mitgenommen und konnten erstmal 2 Liter feinstes Trinkwasser in den Tank für den Scheiben-Wisch-Wasch nachfüllen. Wie es am Punta Ninfas weiter geht könnt Ihr auf der zweiten Seite nachlesen.
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Punta Ninfas
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