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Die Davenport-Murchison Region besteht aus schroffen, felsigen Hügen aus Sandstein und Konglomeraten. Rundum erstreckt sich eine flache Ebene. In Senken hat sich fruchtbarer Boden angesammelt, auf dem recht üppige Vegetation gedeiht.
Auf den felsigen Strecken wachsen hingegen nur wenige Arten. Die Ranges liegen auf der Grenze zwischen dem tropischen Norden und dem ariden Süden und hier können Tiere und Pfanzen aus beiden Lebensräumen nebeneinander gedeihen. Der Kontrast zu den Sandebenen der Tanami ist groß, sehr wichtig ist auch die ständige Präsenz von Wasserlöchern.
Der Frew River windet sich durch die Davenport Range und bildet viele permanente Wasserlöcher, die ein wichtiges Rückzugsgebiet für eine abwechslungsreiche Flora und Fauna bilden. Besonders zahlreich sind hier in manchen Monaten die Wasservögel vertreten. Sieben Fisch-Spezies wurden gefunden, ebenso Frischwasser-Krabben, die eher selten in Flusssystemen im Inland anzutreffen sind.
Säugetiere gibt es natürlich auch im Park, kleine Exemplare wie Mäuse oder Ratten sieht man allerdings eher selten. Eine in den Davenport Ranges zu findende Rattenart ist die vom Aussterben bedrohte Central Rock-rat (Zyzomys pedunculatus) und es laufen Bestrebungen diese Population durch intensiven Schutz und Forschung zu vergrößern.
Es gibt verschiedene Känguru- und Wallaby-Arten und ab und zu sieht man eine Gruppe Wildesel oder ein streundende Rinder. Ein dicker Bulle kam jeden Tag zum Saufen ans flache Ende des Old Policestation Waterhole.
Wilde Esel sind ein großes Problem in den Davenport Ranges, ebenso streunende Katzen und Rinder. Ursprünglich den ersten Reisenden und den Minenarbeitern gehörend, wurden sie beim Abzug aus der Region und nach Stilllegung der Minen einfach in die Wildnis entlassen. Von den Stations kamen die Pferde, die ebenfalls wild leben. In Freiheit pflanzten sie sich munter fort.
Ihre Hufe wühlen das Ufer an Bächen und Wasserlöchern auf und verunreinigen so die wertvolle Flüssigkeit. Sie trinken eine Menge und trampeln zarte Pflanzen, die in der ariden Umgebung lange zum Wachstum brauchen, nieder. Auch Bush Tucker Pflanzen, die den Aborigines als Nahrung dienen, werden zerstört.
Im Jahr 2000 startete die Parkverwaltung den Abschuss von Pferden und Eseln. Niemand redete vorher mit den Aboriginal People, die darüber zu Recht sehr sauer waren. All die toten Tiere auf ihrem Grund machten sie traurig. Sie verstanden nicht, warum man die Tiere nicht aus dem Bereich des Nationalparks trieb und danach einen Zaun baut, der sie von der Beweidung der geschützten Zone abhält. Doch das Töten war der einfachste und vor allem günstigeste Weg, der Übermacht Herr zu werden. Das Zusammentreiben mit einem Helikopter, dessen Miete alleine $2,000 täglich verschlingt, hätte rund $20,000 gekostet und man hatte dafür nicht das Geld.
Erst 2005 begann man mit den Aborigines über die Verwaltung der Region zu reden und über die Pferde und Esel und darüber, daß deren Tötung in Zukunft als letzte Option angewand werden soll.
44 Vogelarten wurden in der Region gezählt, manche treten in großen Schwärmen auf wie Wellensittiche oder Kakadus. Wir kamen unter anderem auch hierher, weil wir in einem Buch gelesen hatten, in dieser Region wären gerade Wellensittiche häufig anzutreffen. Bei früheren Reisen hatten wir nur drei Mal frei fliegende Exemplare gesehen: In der Nähe der Flinders Ranges, bei Top Springs und in Fitzroy Crossing.
Hier im Davenport sahen wir die munter schimpfenden Kerlchen in kleinen Gruppen jeden Tag. Sie lebten in den großen Bäumen am anderen Ufer des Waterhole, direkt gegenüber von unserem Stellplatz. Wir hörten sie erst, bevor wir auch nur ein Schwänzchen sahen, denn in den hohen Baumkronen sind die sehr schlecht zu entdecken. Aber wir hatten Zeit und ein gutes Fernglas, so konnten wir bald einige Tiere beobachten. Die Bilder unten zeigen etwas von der Ausbeute von unserer langen und schwierigen Wanderung auf die andere Seite des Wasserlochs, in der Hoffnung, näher an die kleinen, grünen Baumbewohner heranzukommen. Fotografiert bleiben sie allerdings zu oft grüne Pünktchen in weit entfernten grünem Blattwerk. Auf Video mit großem Zoombereich kann man da schon einiges an Action festhalten.
Als einzige Menschen dort in der Grasebene zu sitzen, den Geräuschen zu lauschen, die uns von zu Hause ja sehr vertraut sind und die Vögel in freier Wildbahn zu beobachten ist schon ein ganz besonderes Erlebnis. Besonders schön war die Beobachtung mit Fernglas aus dem Campingstuhl am anderen Ufer, wie zwei Wellensittiche mit wildem Herumfliegen und Tschilpen schließlich alle übrigen interessierten Vögle dazu brachten, sich in einem 16 Tiere umfassenden Schwarm zur Futtersuche im Grasland jenseits der Hügel auf unserer Seite des Teichs auf den Weg zu machen. Beim Verlassen den Parks am nächsten Tag sahen wir unterwegs auch zwei kleinere Schwärme recht nah am Weg, die sich aber leider flink und laut schimpfend unseren Fotografier- und Verfolgungsversuchen entzogen.
Video zum Thema
Kein wilder Welli, aber ein besonderes Tierchen aus Sydney
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