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DEVILS MARBLES

95 km südlich von Tennant Creek und 390 km nördlich von Alice Springs befindet sich das Marbles Conservation Reserve. Zum nächsten Roadhouse namens Wauchope sind es 10 km. Auf 1.828 ha liegen hier gigantische Granitkugeln in der Landschaft herum, unweit des Stuart Highway. Sie sind Teil der Davenport Ranges und entstanden vor Millionen Jahren, als hartes Granitgestein an die Erdoberfläche gepresst wurde. Dort kühlte die heiße Steinschicht zu schnell aus, es entstanden Risse und am Ende unterschiedlich große Gesteinsblöcke. Diese wurden dann im Laufe der Zeit durch Erosion zu den heute bekannten Formen geschliffen. Die enormen Temperaturschwankungen in der Wüste, von Minusgraden in der Nacht bis hin zu 40°C am heißen Tag, sorgen auch weiterhin für fortlaufende Zerstörung. Auch die Oxidation einzelner Mineralen schwächt den Fels und bewirkt ein ständiges Abblättern der oberen Schicht. Schilder an den Rundwegen erklären genau die Zusammenhänge der Entstehung dieser ungewöhnlichen Felsformationen.

Man findet Kugeln mit Durchmesser bis zu 6 Meter, teilweise übereinandergeschichtet, teils über ein weites Gebiet verstreut. Einige sind zersprungen und haben sich halbiert, andere balancieren aufeinander und sehen schon recht wacklig aus. Die rote Färbung ist eine Folge der Oxidation oder entsteht durch Eisenmineralien an der Oberfläche des Granits.

Nach der Mythologie der Ureinwohner sind die Marbles Eier der Regenbogenschlange, einer Schöpfergottheit aus den Mythen der Traumzeit. Für die Touristen sind sie ein beliebtes Fotomotiv, auf dem man nach Belieben herumklettern kann. Am schönsten leuchten die Felsen im Licht der untergehenden oder aufgehenden Sonne, wie fast überall in Australien kommt dann das Rot besonders gut zur Geltung. Dann erwacht, nach der Hitze des Tages, auch die Tierwelt die hier aus Zebrafinken, Schwalben, Goannas und Raubvögeln besteht. Spinifex und Ghost-Gums setzen Akzente in der kargen Landschaft.

Besuchen kann man das Marbles Conservation Reserve das ganze Jahr. Nördlich von Tennat Creek liegen die Devils Pebbles, kleinere und wesentlich weniger besuchte Felsknubbel gleichen Ursprungs.




Felsenknubbel

Es gibt einige Self-guided Walks, die einfach zu begehen sind und nicht länger als 15 Minuten dauern. Sie führen zu den schönsten Felsformationen im Reserve. Ein einfacher Campingplatz mit Pit Toilets befindet sich am südlichen Ende, hier gibt es aber weder Wasser noch Feuerholz. Beides ist von den Campern selbst mitzubringen. Generatoren sind nicht erlaubt, Hunde sind an der Leine zu führen.

Wir kamen spät am Abend, ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang an den Devils Marbles an. Das Rot der Felsen war schon sehr beeindruckend und wir wanderten den ersten Weg, der zu der bekanntesten Felsformation führt: die beiden Riesenkugeln. Hier standen einige Japaner Schlange, um sich in den unmöglichsten Positionen zwischen den Kugeln abzulichten. Das erfordert schon einige sportliche Kondition, wir waren jedenfalls froh, auch kurz ein paar Bilder ohne die anderen zu machen. Dann wurden die Felsen gleich wieder in Beschlag genommen und weiter fotografiert wie man zwischen den Kugeln in der Luft hängt.

Auf dem Weg zum nächsten Stopp sahen wir am Straßenrand ein paar Wanderer, die sich allerdings so verteilten daß man selten die Umgebung ohne Menschen auf das Bild bekam. Je näher wir dem Campground kamen, umso mehr Wanderer liefen herum oder saßen auf den Felsen. Eigentlich wollten wir ja hier campen, aber als wir den Platz erreichten, legten wir gleich wieder den Rückwärtsgang ein. Der trostlose, staubige Campingplatz lag schon im Schatten und war ziemlich voll besetzt, meist mit riesigen Trailern. Unten ist ein Foto zu sehen. Dazwischen verloren sich ein paar Leute im Zelt, das sah eher aus wie ein voll besetzter Parkplatz. Die Stelle ist eben sehr bekannt und jeder kommt hierher. Hier wollten wir nicht bleiben, da kann man ja gleich am Highway im Roadhouse mit Dusche wohnen. Nachdem wir noch einen Spaziergang und schöne Fotos von einigen Felsen gemacht hatten, fuhren wir dann die 10 km weiter nach Wauchope. Hier verbrachten wir die Nacht, landschaftlich nicht so schön wie an den Marbles, dafür aber auch mit mehr Platz um den Camper, sanitären Einrichtungen und einem Pub.



Video zum Thema

Vinnies run up the devils marbles

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