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| Im Canyon |
Nachdem wir auf dem recht vollen Carpark unsereren Camper abgestellt hatten, folgten wir dem Kings Creek Walk durch den Talgrund entlang des Flussbetts unter riesigen Eukalyptusbäumen. Für diese Wanderung reicht eine Stunde Zeit für den Hin- und Rückweg. Die Wegbeschaffenheit ist relativ gut, es geht teilweise durch das Bachbett und über einige Felsstufen am Ufer. Aber auch für ungeübte Wanderer ist das leicht zu schaffen, aber nichts für Menschen mit Gehbeschwerden. Am Beginn des Wegs gibt es Toiletten und einen Wasserhahn, denn besonders im Sommer kann es hier sehr heiß werden. Dann sollte man auf jeden Fall genügend Wasser mitnehmen und hat hier die letzte Gelegenheit, seine Vorräte aufzufüllen. Ein Hut und Warnhinweise machen auf die Gefahr aufmerksam.
Botanisch ist die Schlucht eines der wichtigsten Gebiete inmitten der ariden Umgebung. Bei einer Zählung im Jahr 1986 registrierte man fast 600 Pflanzenarten, darunter viele Reliktpflanzen aus Urzeiten der ehemals feuchttropischen Vegetation, die sich hier erhalten haben. Ein besonderes Beispiel ist der Palmfarn der Art Macrozamia macdonellii. An der Luritja Road kann man Wüsteneichen in verschiedenen Altersstadien sehen.
Die hohe Luftfeuchtigkeit im Canyon ermöglicht diese große Pflanzenvielfalt von Red River Gum über den rotblühenden Bottle Brushe bis hin zum Fig Tree, den die Vögel besonders lieben. Außerhalb der Schlucht wächst eine eher karge, aride Vegetation mit dem hier üblichen stachligen Spinifexgras, mit Wüstenkasuarien und Ghost Gums.
Die kühle, geschützte Schlucht ist ein herausragendes Beispiel für viele Gebirgseinschnitte dieser Art in Zentralaustralien. Die steilen Felswände sind hier zwar besonders spektakulär, aber eine ähnliche Flora und Fauna findet man ebenfalls an vielen anderen Orten im roten Herz des Kontinents. Aus dem porösen Sandstein der Gebirge wird langsam Wasser abgegeben, was für einige nie austrocknende Wasserstellen sorgt. Hier im Kings Canyon ist die Pflanzenwelt besonders abwechslungsreich. Im Jahr 1981 wurde die Gegend daher von der Conservation Commission of Northern Territory nach einer Untersuchung zur bedeutsamsten Gegend ganz Zentralaustraliens erklärt.
Die ständig gefüllten Wasserlöcher locken insbesondere in der sehr trockenen Winterzeit von April bis Oktober Tiere aus weitem Umkreis in die Schlucht. Diverse nomadisierende Vogelarten wie Wellensittiche, Zebrafinken, Diamanttäubchen oder verschiedene List-Arten wie den Red-backed Kingfisher und den Golden Kingfisher kann man dann bei der Wanderung beobachten. Besonders aktiv sind die natürlich am Morgen und abends, dann hat man hier auch sogar Beobachtungschancen für Felsenkänguruhs.
Der 2,6 km lange Weg in die Schlucht führt vorbei an hübschen, blätterteigartigen Felsformationen. Die Vögel sind recht unscheu und lassen die Menschen ziemlich nah an sich heran, schließlich sind sie hier an Besucher gewöhnt. Ein paar Fliegen schwirren herum, die Touristen grüßen sich oft, denn ständig kommt jemand entgegen.
Am Ende des Weges gelangt man zu einer hölzernen Aussichtsplattform, von der aus man die steilen Wände gut sehen kann. Wahrscheinich nicht ganz so spektakulär wie von oben. Am Rand oben taucht ab und zu mal ein Mensch auf, mit dem Fernglas von unten gut zu erkennen. Ein Zeichen dafür, dass man auch diesen langen und anstrengenderen Weg nicht alleine geht. Bei unserer Ankunft halten sich auf der Plattform leider einige sehr laute Paare auf, die sich mit starker Stimme über Offroadfahrten und Campingplätze unterhielten. Wir setzten uns auf eine der Bänke und warteten, bis sie wieder den Rückweg antreten. Die Stille und Erhabenheit des Ortes konnten wir aber nur kurz alleine genießen, bevor die nächste Gruppe durch lautes Reden auf sich aufmerksam machte und kurze Zeit später die Plattform erklomm. Kopfschüttelnd nahmen wir zur Kennniss, dass sogar hier manche Zeitgenossen ausprobieren müssen, ob es ein Echo gibt...
Auf dem gleichen Weg, den wir gekommen waren, kehrten wir auch zurück - einen anderen gibt es nicht. Am Camper angekommen studierten wir die Karten und ein Blick auf die Uhr zeigte uns, dass wir noch ein wenig Zeit hatten. So beschlossen wir, den kleinen Wanderweg zu den Kathleen Springs zu gehen. Die Abzweiung lag auf unserer Route, denn wir wollten nicht im Kings Canyon Resort, sondern ein wenig weiter südlich auf dem kleineren Campground der Kings Creek Station übernachten.
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