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Auf der ersten Seite habe ich die mühsame Anfahrt zum Chambers Pillar Historical Reserve beschrieben. Das 340 ha große Reserve schützt einige bemerkenswerte Sandsteinformationen. Vom Buschcamp machten wir uns nach kurzer Verschnaufpause zu Fuss auf den Weg, um den 50 Meter hohen Hauptfelsen namens Chambers Pillar aus der Nähe zu sehen. John McDougall Stuart benannte ihn nach einem Geldgeber seiner Expedition, der James Chambers hieß.
Vor dem Chambers Pillar steht Murphy Rock, an dem sich die ganze Familie Murphy verewigt hat. Der Weg dorthin ist einfach zu begehen und Treppen führen auf eine Aussichtsplattform an der berühmtesten Landmarke der Region. Leider sind diese Stufen und Wege nicht sehr fotogen, wenn man den Fels aus der Entfernung fotografieren möchte. Oben haben einige Idioten ihre Namen mit Jahreszahl in den glatten, hellen Sandstein eingekratzt. Angefangen hatten damit einst John Ross and Alfred Giles im Jahr 1870, damals war dies auch noch nicht verboten. Heute wird man dafür aber mit bis zu AU$ 5.000 bestraft, ein weiteres Besteigen des Felsens ist ebenfalls verboten.
Oben auf der Plattform angekommen ist es sehr windig, aber man hat eine schöne Aussicht über die Simpson Desert und zum Castle Rock. Bilder davon sind auf der ersten Seite zu sehen. Am Fuße des Chambers Pillar liegt ein großes, ausgetrocknetes Wasserloch, an dem sich früher Aborigines versammelt haben – von oben gut zu erkennen. Gelbe Flechten wachsen auf dem Sandstein, der vor 350 Millionen Jahren entstand. Im Laufe der Zeit haben Regen, Wind und Erosion diese Formen geschaffen. Auch der Castle Rock trägt seinen Namen zu recht und sieht je nach Standort aus wie eine Burg mit Zinnen.
Diverse Wanderwege führen durch das Reserve. Leider hatten wir bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht mehr so viel Zeit und genossen die wechselnden Farben des Felsens. Ein tiefes Glühen und der Feuerball verschwand hinter dem Horizont. Zeit für ein Lagerfeuer und eine kleine Kochorgie am Camper. Danach gingen wir zeitig ins Bett, um am frühen Morgen den Sonnenaufgang nicht zu verpassen.
Am nächsten Morgen sind wir früh aus dem Bett gekrochen und haben erst mal das Feuer wieder frisch entfacht, denn es war ziemlich kalt. Leider gab es Wolken und eine Zeit lang sah es so aus, als hätten wir Pech. Doch dann verschwanden die Wolken und das erste Licht traf Chambers Pillar. Ein ganz anderes Licht als am Abend, aber nicht weniger beeindruckend. Auch der Castle Rock machte seinem Namen bei diesem Sonnenstand alle Ehre. Aber schon nach wenigen Sonnenlöchern verdichtete sich dann die Wolkendecke uns die Aussicht wurde trist.
Nach einem hastigen Frühstück entschlossen wir uns schnell das Camp zu verlassen, bevor es auf den Dünen den ersten Gegenverkehr gibt. Die Australier auf dem Campground meinten, vor 10:00 Uhr würde niemand kommen und so fuhren wir ohne Gegenverkehr über die roten, tiefsandigen Dünenkämme. Von dieser Seite aus waren sie weniger steil und besser zu befahren. Doch noch stand uns die schwierige Überquerung der felsigen Charlotte Range bevor. Mühsam ging es mit 4WD und Geländegang im Schritttempo bergauf und oben kam uns doch glatt das erste Auto entgegen. Besser hier als in den Dünen. Das Gefälle auf der anderen Seite war recht heftig und uns kam es noch steiler vor als am Vortag bewältigte Abfahrt in Richtung Chambers Pillar am Tag zuvor. Leider lässt sich das auf Foto so gut wie gar nicht darstellen. Der Himmel war teilweise bewölkt und wir ärgerten uns ein wenig, dass wir die Bilder vom Weg nicht am Tag zuvor gemacht hatten.
Doch auch die letzte Hürde der Charlotte Range wurde überwunden und nun standen uns nur noch einige Kilometer übelstes Wellblech bevor. Kurz vor Maryvale wurden wir von den anderen Offroadern aus dem Camp überholt, die schneller wurden, sobald die Strasse wieder besser war. Vorbei an alten Autowracks bogen wir hinter Maryvale auf die Old South Road ab, um über Ewaninga zurück nach Alice Springs zu fahren.
Google Map zum Thema
Chambers Pillar und Camp
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