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STUART HIGHWAY 3

Dies ist die letzte von drei Seiten über den Stuart Highway. Die 1. Seite verweist auf die Highlights auf der Strecke von Darwin bis zum Hiway Inn Roadhouse, auf der 2. Seite geht es weiter durch die Barkly Region bis nach kurz vor Barrow Creeek und auf dieser Seite wird der Abschnitt in Zentral-Australien über Alice Springs bis zur Grenze von South Australia beschrieben.

Kurz vor Barrow Creek zogen dunkle Wolken über den Highway und wir erlebten den einzigen Regen in 3 Wochen. Doch bald war das vorbei und die Sonne schien wieder vom blauen, fast wolkenlosen Himmel. In Barrow Creek, 110 Kilometer südlich von Wauchope, wurde der Bautrupp beim Bau der Overland Telegraph Line von Aborigines attackiert und 2 Männer starben dabei. Ihre Gräber befinden sich heute neben der alten Telegraph Station. Eigentlich wollten wir in Barrow Creek tanken und hatten vorher auch von dem malerischen alten Pub gelesen. 11 Einwohner leben hier ständig, Wasser ist knapp in dieser Region. Auf uns machte allerdings alles dort einen sehr verwahrlosten Eindruck: ein heruntergekommener Campingplatz ohne einen einzigen Gast, eine Bruchbude als Pub aus dem Jahr 1926 und die mit Abstand teuerste Tankstelle am Stuart Highway. So fuhren wir einfach weiter und freuten wir uns über die 40 Liter Diesel in den zwei Reservekanistern, die wir in Tennant Creek noch günstig gefüllt hatten. Unten ist Michael beim Einfüllen zu sehen.

Landschaftlich liegt das Roadhouse allerdings sehr schön und Historisches ist hier auch zu betrachten. Wirklich schade, dass nicht ein wenig mehr daraus gemacht wird. 77 kmkm weiter südlich kommt man am Stuart Memorial vorbei, einem Ziegelhaufen, der eigentlich nicht weiter erwähnenswert ist. Aber ich möchte Euch das einzige Highlight zwischen Barrow Creek und Ti Tree natürlich nicht vorenthalten und setze deshalb ein Foto davon auf diese Seite.

Nach weiteren 13 km erreicht man die kleine Gemeinde Ti Tree, sie wird hauptsächlich von Aborigines bewohnt und liegt inmitten von fruchtbarem Land. Von den ca. 1.400 Einwohnern sind nur 130 Weiße. Sie verteilen sich auf 11 Cattle Stations, 6 Aboriginal Outstations, auf Barrow Creek und den Ort Ti Tree am Stuart Highway. In der Umgebung wächst viel Gemüse und Obst für die Märkte des Northern Territory. Auf der Ti Tree Farm, der Central Australian Produce Farm und der Territory Grape Farm wird im großen Stil angebaut. In der größten Gemeinde zwischen Alice und Tennant Creek findet man auch einen alten Pub, den man vor allem an einem Freitag Abend besuchen sollte und dem ein "Waisenhaus" für Vögel und Kangurus angeschlossen ist. Daneben liegt ein Campground mit Cabins, dann gibt es hier am Highway noch einen General Store und eine Schule. Einen Abstecher lohnt die Red Sand Art Gallery.


Aileron und Alice

59 km sind es dann bis zum Roadhouse von Aileron, das noch 133 km von Alice Springs entfernt liegt. Da es inzwischen Abend wurde haben wir hier auf dem angrenzenden Campground übernachtet. Nach dem Beobachten der zahlreich versammelten Galahs, eines Emu und zwei Dingos im Gehege und einer erfrischenden heißen Dusche entschlossen wir uns die Camperküche kalt zu lassen und im relativ gemütlichen Restaurant mit riesiger Bar zu essen. Die Portionen waren riesig und schmackhaft, die Bedienung nett und das Bier kalt. Einer schöner Ausklang eines langen Fahrtages. Einen General Store gibt es hier auch und nette Figuren als Zierde vor der Tür, die unten auf dem Foto zu sehen sind: Es sind "desert mermaids", Wüsten-Nixen, sowohl männlich als auch weiblich, natürlich mit Bierflasche bewaffnet. Wer länger in der Region bleibt kann von hier aus das Ryan Well Historical Reserve oder den Native Gap Conservation Park erkunden.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann die restlichen Kilometer bis Alice Springs, nach 65 km passierten wir die Einmündung des größtenteils unasphaltierten Plenty Highway, der von Mount Isa in Queensland zum Stuart Highway führt.

Die folgenden 68 km haben als Highlight noch die Einmündung der Tanami Road und jeder stoppt wohl noch kurz für ein Foto an dem Monument, welches den Tropic of Capricorn, den Wendekreis des Steinbocks, markiert. Dann hat man nach wenigen Kilometern endlich Alice Springs erreicht.

Der Stuart Highway führt fast mitten durch das Zentrum von "The Alice", wie die Stadt von ihren Einwohnern liebvoll genannt wird. Von hier ist es nicht weit zu den Einkaufsmöglichkeiten und zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Strasse passiert durch die Enge der Heavitree Gap die MacDonnell Ranges, führt am Old Ghan Railway Museum und der Road Transport Hall of Fame im Süden der Stadt vorbei, um dann kurz vor dem Airport nach rechts in Richtung Adelaide abzuzweigen.



Zur Grenze

Ab Alice Springs sind es dann noch weitere 300 km hügelige und locker buschbewachsene rote Steppe durch das Northern Territory bis zur Grenze nach South Australia. Die ersten 99 km fährt man durch das karge Owen Springs Nature Reserve. Eine einzige Anzweigung führt nach Westen in das Naturschutzgebiet hinein. Ein paar Kilometer weiter sollte man die Abfahrt nach Osten zum Rainbow Valley auf gar keinen Fall verpassen. Hier den Sonnenuntergang zu erleben und auf dem kleinen Campground zu übernachten gehört zu den Highlights der Region.

Die Strecke zwischen dem Roadhouse Stuarts Well, vorbei am Henbury Meteorites Conservation Reserve und weiter über Erlunda sind wir nicht gefahren. In Erlunda zweigt der Lasseter Highway ab nach Westen in Richtung Yualara/Ayers Rock Resort. Diese Strecke fahren alle Tourbusse und auch die großen Camper und die Autos mit Anhänger. Wir kamen über die Mereenie Loop Road von Norden dorthin und verließen die Region um Kings Canyon und Uluru wieder über die Mulga Park Road ganz im Süden. So erreichten wir erst südlich von Kulgera wieder von Westen kommend den Stuart Highway. Bis zum Kulgera Roadhouse waren es dann nur noch 16 km in Richtung Norden. Dort angekommen mussten wir tanken, denn der Weg führte uns danach weiter nach Westen in Richtung Finke und über den Old Ghan Railway Heritage Trail zurück nach Alice Springs.

Kulgera ist ein kleiner Ort, der hunderte Kilometer im Umkreis nur Cattle Stations als Nachbarn hat. Es ist so einsam, daß man noch 2006 hier nicht mal eine Antenne für den Handy-Empfang hatte. Im Kulgera Homestead aus dem Jahr 1920 befindet sich das Kulgera Pioneer Museum. Von hier aus sind es noch 21 km bis zur Grenze von South Australia. In der Region leben die Pitjantjatjara People, die viele Zeichnungen hinterlassen haben. In der Bar des viel besuchten Roadhouse kann man historische Fotos aus den 50er und 60er Jahren bewundern. Kulgera ist ein guter Ausgangspunkt zur Simpson Desert und zu einigen der besten 4x4 Tracks im Land.

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