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Von Yellow Waters kommend zweigt kurz vor der südlichen Grenze des Nationalparks eine unbefestigte Straße nach links in Richtung der höheren Sandstein-Plateaus ab. Ziel sind einige Escarpment-Walks und Rest-Areas sowie die Gunlom-Falls an Ende der Straße. Die Gegend ist ein Teil von Waterfall Creek am Upper Alligator River, dem einzigen großen tropischen Flusssystem der Welt, das komplett als Nationalpark und World Heritage Area ausgewiesen ist.
Große Teile dieser Region sind den Jawoyn Aborigines schon Ewigkeiten bekannt als Buldajang, als sickness country. Die Gegend ist belastet mit Uran, Arsen und anderen Schwermetallen, die von den Quellen der Bäche aus dem Gestein gelöst werden. Bei längerem Aufenthalt wurden die Menschen krank und bekamen kranke Kinder. Um dies zu erklären entstand die Legende vom dämonischen Buldajang, der hier wohnt und sich mit Krankheiten an den Menschen rächt, die ihn in seiner Ruhe stören.
Die Zufahrt zum Wasserfall, der früher unter dem Namen UDP Falls bekannt war, ist eine staubige Gravel-Road, nur an einigen Furten asphaltiert und größtenteils mit rotem Staub bedeckt. Etwa 34 Kilometer muss man fahren, um nach Gunlom zu kommen. Unterwegs müssen einige - in der Trockenzeit harmlose - Bäche überquert werden. Eine Furt sieht man auf dem rechten Foto. Offiziell ist es eine Allradstrecke, aber uns sind auch normale Autos entgegengekommen.
Sinnvoll ist das nicht, denn einige Teile der Streck waren doch etwas brenzlig, wenn man nicht über genügend Bodenfreiheit verfügt. Die Bäche hatten am Ende der Regenzeit recht tiefe Löcher und Risse in einige der Furten gerissen - flood damage. Da könnte man sich an den scharkantigen Felsen schnell die Ölwanne oder den Tank aufreissen...
Am Ende der Strecke fährt man parallel zum Flusslauf, dessen Ufer mit hohem Bambus bewachsen ist. Nachdem man ein Tor passiert hat ist die Straße dann plötzlich alphaltiert und endet auf eienm großen Parkplatz. Insgesamt waren wir eine gute Dreiviertelstunde unterwegs.
Neben dem Parkplatz gibt es eine hübsche Picknickwiese direkt vor dem unteren Pool der Fälle. Auf der anderen Seite der Straße liegt der empfehlenswerte Campground von Gumlon. Es gibt gutes, frisches Wasser, ordentliche Toiletten und solarbetriebene heiße Duschen. Lockerer Baumbestand liefert Schatten für die großen Plätze, von denen viele eine eigene Feuerstelle haben. Für den Betrieb von Generatoren ist ein eigener Bereich abgetrennt, nach 21 Uhr herrscht Ruhe. Mittendrin wohnt in einem großen Wohnwagen mit mehreren Solar-Panelen der Ranger. Er macht am frühen Abend seine Runde zum Kassieren: 5,40 AU$ pro Person kostete eine Nacht im Juni 2001.
Wir waren mitten in der Woche dort, so war es nicht sehr voll. Am langen Wochenende vorher, es war Queens Birthday, wurden allerdings über 900 Übernachtungen gezählt. Bei einem so guten und beliebten Platz sollte man also die australischen Feiertage in die Routenplanung einbeziehen.
Hier in Gunlom wurde ein Teil vom ersten Crocodile Dundee gedreht, daher ist der Ort noch bekannter geworden. Der große Pool mit Sandstrand lädt zu einem Bad ein, allerdings trifft man hier auf eine Menge Leute, von Einsamkeit keine Spur. Ausserdem ist die Krokodilfreiheit nicht zu garantieren. Der Wasserfall lag am Morgen komplett im Schatten, nur ganz oben schien ein wenig Sonne drauf. Für gute Bilder von der Felswand und den Fällen sollte man also schon deutlich vor Sonnenuntergang hier ankommen.
Auch große und kleine Busse mit Tourgruppen kommen gerne hierher, um am Picknickplatz zu frühstücken und zu baden. Leider kann man den Massen auch dann nicht entgehen, wenn man den steilen und anstrengenden Weg über Stock und Stein hinauf zum oberen Ende des Wasserfalls wählt. Man quält sich mit Bergschuhen und Fotoausrüstung eine halbe Stunde bergauf und wird dabei von durchtrainierten Jugendlichen in Badelatschen und Handtuch locker überholt - frustrierend. Auf halber Höhe git es einen Aussichtspunkt mit Blick auf den unteren Pool.
Belohnt wird man nach der ganzen Kraxelei mit einem schönen Blick in die Ebene. Einziger Zivilisationspunkt ist der Campingplatz, den man aber unter den Bäumen kaum erkennen kann. Während seiner legendären Überlandreise soll der Entdecker Ludwig Leichhardt genau an dieser Stelle gestanden haben. Es gibt hier oben noch mehrere kristallklare, kleine Pools in Stufen oberhalb der eigentlichen Fälle. Hier kann man sich ohne Krokodilgefahr erfrischen und schwimmen, bevor man sich wieder an den Abstieg macht.
Google Map zum Thema
Gunlom Falls und Campground
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