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Im Kakadu Nationalpark gibt es viele Felsmalereien. Am Nourlangie Rock kann man sie ebenso wie am Ubirr Rock auf bequemen Wegen besichtigen. Somit ist diese Felslandschaft auch eine der Hauptattraktionen des Parks, einige der Malereien sind weltberühmt.
Wir hatten in einer kostenlosen Buschcampingarea bei Malabanjbanjdju übernachtet, nur wenige Kilometer vom Nourlangie Rock entfernt. Nach einem Morgenspaziergang bei Sonnenaufgang am nahen Billabong waren wir dann noch früh geng vor den zahlreichen Tourbussen am großen Parkplatz angekommen.
Die Kunststätte ist für die lokalen Aborigines von großer Bedeutung. Ein Rundweg, zum Teil auch für Rollstuhlfahrer zu bewältigen, führt zu zahlreichen Galerien mit Kunstwerken, deren Bedeutung an Hand von Schautafeln erklärt werden. Die Zeichnungen sind bis zu 20.000 Jahre alt, insgesamt findet man an über 5.000 verschiedenen Stellen Felsmalereien. Eine wichtige Aufgabe des Nationalparks besteht darin, diese Kunstwerke für unsere Nachfahren zu erhalten.
Ein gut angelegtes Netz von Wegen, Stiegen und Aussichtsplattformen lassen auch wenig kletterfreudige Touristen und falsch gekleidete Personen mit Badeschlappen das Gebiet in und um Nourlangie erkunden. Eigentlich sind schon die Felsen an sich sehenswert, der 1,5 km lange Rundweg bietet noch einige mehr.
Zuerst kommt man durch den Anbanbang Shelter, eine riesige schattige Spalte unter einem Felsüberhang, die schon vor 20.000 Jahren den Ureinwohners als Zufluchtstätte diente. In der heißen, feuchten Jahreszeit wurde an diesem kühlen, windigen Platz für einige Zeit Quartier gemacht. Was die Bewohner in dieser Zeit zurückgelassen haben, hat im Laufe der Jahrtausende den Boden des Zufluchtortes gebildet und immer weiter erhöht.
Weiter geht es durch enge Felsspalten zur Anbangbang Gallery. Die Bilder hier wurden von einem Aborigine namens Nayombolmi, von den Weißen auch Barramundi Charlie genannt, nach strengen traditionellen Regeln nachgemalt und somit restauriert. Die letzten Arbeiten erledigte er 1964 noch kurz vor seinem Tod.
Vor allem die als "Röntgenkunst" bezeichneten Darstellungen sind faszinierend. Nach Schätzungen von Experten wurden diese Felsmalerein auf die Zeit zwischen 9.000 und 7.000 vor unserer Zeitrechnung datiert. Vor allem die Fischarten Mullet, Barramundi und der Lightning Man, eine mythologische Figur des Blitzes - in der Sprache der Urweinwohner Namarrgon - sowie Leistenkrokodile sind in dieser Stilart abgebildet worden. Das Erstaunliche an dieser Art der Darstellung, die auch als intellektueller Realismus bezeichnet wird, ist die deutliche Innenansicht der dargestellten Figuren. Man kann Skelett, Wirbelsäule und innere Organe im Detail erkennen.
Der Traumgeist Namarrgon, seine Frau Barrginj, der gefährliche Geist Namondjok und die Abbildungen von Kängurus und Fischen künden beeindruckend von der Kultur und Geschichte der Aborigines. Die frühsten Malereien zeigen vorwiegend Handabdrücke, die in einer späteren Periode zu einfachen dreifingerigen Abdrücken stilisiert wurden. Die Motive sind immer wieder übermalt worden, eine gängige Praxis bei den Felsmalereien der Aborigines. So kann man einige ältere, blasse Malereien unter den jüngeren Bildern hindurchschimmern sehen.
Auf Wanderungen im Kakadu National Park sind an vielen Stellen alle genannten Stilarten der Felsmalerei zu entdecken, ob Röntenbilder oder einfache Strichmännchen mit Yamköpfen. Wer mehr über die Entstehung und Bedeutung der Malereien erfahren möchte, dem sei ein Treffen mit einem Ranger empfohlen. Überall steht ein Schild mit der Aufschrift Meet the Ranger here. Täglich finden hier Führungen statt, in der Hauptsaison vom 28.Mai bis 2.Oktober 2001 zum Beispiel:
Auf dem Rundweg lassen sich nicht nur Felszeichnungen erkunden, der Weg führt auch vorbei an einem schönen Aussichtspunkt mit beeindruckender Felsformation im Hintergrund. Vom Gunwarddegwardde Lookout schaut man weit ins flache Land hinüber zum Steilabbruch des Arnhem Land, der jenseits des Buschlands im Dunst verschwimmt.
Wenn man dann den Parkplatz verlässt, führt die erste Straße rechts zum Nanguluwur Gallery Walk. Hier führt eine leichte Wanderung, für die man ca. 2 Stunden braucht, 3,4 km durch lichten Wald zu einer weiteren Kunststätte.
Die erste Straße auf der linken Seite führt zum Anbangbang Billabong, ein wunderbarer Platz für ein Picknick zur Mittagszeit. Entlang des großen Billabong mit zahlreichen Seerosen und Vögeln findet man Parkbuchten. Es gibt einige Tische und Bänke und ein Rundweg führt um das Billabong. Der Blick von hier über den blütenbedeckten Teich zum Nourlangie Rock ist eindrucksvoll, ein beliebtes Postkartenmotiv.
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Nourlangie Rock und Parkplatz
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Kakadu National Park - Aboriginal culture
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