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Ubirr, oder auch Obiri Rock, liegt 3 km nördlich des Border Store an der Grenze zum Arnhem Land und 39 km vom Kakadu Highway und ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in dieser Ecke des Kakadu Nationalparks, der East Alligator Area. Hier ist, neben dem Nourlangie Rock, einer der ersten Adressen im Park, wenn man sich für Felszeichnungen der Ureinwohner interessiert. Ausserdem ist die umliegende Landschaft durchs Kino bekannt, denn hier wurden Szenen aus dem ersten Teil des Films Crocodile Dundee gedreht.
Am Border Store gibt es den letzten Treibstoff und Proviant für all jene, die weiter in Richtung Arnhem Land fahren. Dazu ist allerdings ein Permit erforderlich, für den normalen Touristen ist hier der Weg zu Ende. Zwischen Dezember und April kann es zu Versogungengpässen, besonders bei Benzin, kommen.In der Nähe des Stores führt ein kurzer Spaziergang durch einen winzigen Überrest von Monsunregenwald, der Manngarre Walk. Ganz in der Nähe gibt es die Merl Camping Area, hier kann man gegen Gebühr übernachten. Es gibt Duschen, Toiletten und einen separaten Bereich für den Betrieb von Generatoren, die Stellplätze sind weitflächig im Bushland verstreut.
Ein kurzer Loop führt weiter zum Ubirr Rock, wo man vom gut ausgebauten Parkplatz guten Zugang zu den wichtigsten Punkten hat. Von hier führt ein leichter, 1 km langer Rundweg vorbei an Felsen und Galerien mit Zeichnungen, dazu bracht man ca. 45 Minuten. Die wichtigsten Galerien sind sogar für Rollstuhlfahrer erreichbar, der Weg verläuft hier auf Rampen. Geöffnet ist hier von April bis November von 8:30 Uhr bis Sonnenuntergang und von Dezember bis März von 14:00 Uhr bis Sonnenuntergang.
Mit viel Glück kann man unterwegs auch eines der scheuen, schwarzen Felsenkängurus sehen. Wir hatten zwar das Glück, ganz kurz eins zu sehen, leider wartete es nicht, bis ich die Kamera in Position hatte. In der Regenzeit, wenn die Felsen hier die letzten Fluchtgebiete im überschwemmten Flachland sind, hat man vermutlich mehr Glegenheiten, solche Tiere zu sehen.
Die zahlreichen Felsmalereien in den Galerien am Ubirr Rock wurden von Wissenschaftlern mit Hilfe der Radiokarbon-Methode auf 20.000 Jahre vor unserer Zeit geschätzt. Eine exakte Datierung ist nicht möglich, da oftmals mehrere Schichten übereinander gemalt wurden, die letzten Gemälde hier sind von 1985.
Einige Verhaltensweisen sollten für alle Besucher selbstverständlich sein. So ist es verboten, die Malereien anzufassen. Auch Alkohol darf auf Wunsch der Ureinwohner nicht hierhin mitgebracht werden. Man sollte auf den Wegen bleiben und keine Barrieren übersteigen oder verbotene Gebiete betreten. 5.000 AU$ Strafe drohen bei Nichtbeachtung.
Die teilweise sehr gut erhaltenen Felsmalereien spiegeln die Entwicklung der Aboriginal-Kultur und die verschiedenen Stile wieder. Die Gemälde sind sehr empfindlich, sie können durch Wasser, große Tiere oder Insekten leicht zerstört werden. Wasserbüffel reiben sich an den Felsen und wirbeln Staub auf, Wespen bauen Schlammnester auf der Farbe und Ameisen bauen Tunnels quer drüber.
Wer mehr über die Entstehung und Bedeutung der Malereien erfahren möchte, dem sei ein Treffen mit einem Ranger empfohlen, zu vielen Bildern gibt es ganze Geschichten, Legenden und Märchen. Überall stehen Schilder mit der Aufschrift Meet the Ranger here und täglich finden vor Ort Führungen statt.
In der Hauptsaison vom 28.Mai bis 2.Oktober 2001 zum Beispiel:
Das folgende Bild zeigt wohl das bekannteste Männchen unter den zahlreichen figürlichen Darstellungen am Ubirr Rock, einen erfolgreichen Jäger. Der Zeichnung nach wurde seine Beute von Dieben gestohlen, zur Bestrafung verschloss der Jäger die Höhle der Diebe mit Felsen, so dass sie alle umkamen. Die Details verstecken sich in kleinen Nebenzeichnungen rund um die Hauptfigur.
Vom Rundweg zweigt ein felsiger Aufstieg ab zu einem Aussichtspunkt hoch über den Wetlands. Diesen Nadab Lookout sollte man auf keinen Fall verpassen und nochmals eine halbe Stunde zusätzlich für Hin- und Rückweg einplanen. Garantiert wird man oben auch eine Weile ausruhen und die Sicht genießen. Vor allem bei Sonnenuntergang treffen sich hier viele Touristen. Man schaut nach Westen auf Billabongs und nach Osten über den East Alligator River hinweg auf den gewaltigen Steilabbruch, der die Grenze von Arnhem Land bildet.
Zur Zeit unseres Besuchs, im Juni, waren nur ein paar kleinere Billabongs zu sehen. In der Regenzeit schaut man hier auf eine durchgehende Wasserfläche mit regem Vogelleben. Wir hatten leider Pech und im Hintergrund loderten einige Buschfeuer, die den Himmel verdunkelten und uns auf unserem Aussichtspunkt leicht einräucherten. Unter diesen Umständen haben wir auf einen Sonnenuntergang verzichtet und sind weitergefahren, um einen Platz zum Übernachten zu finden.
Den fanden wir weiter südlich nahe der Nourlangie Area: ein kostenloser Buschcampingplatz ganz in der Nähe eines Billabong bei Malabanjbanjdju. Ein guter Ausgangspunkt zum Start für einen Rundgang am für Aboriginal-Kunst ebenfalls sehr bedeutenden Nourlangie Rock.
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Ubirr Rock
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Ubirr
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