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CAPE BRIDGEWATER

Als wir zum ersten Mal im Februar nach Cape Brigewater kamen, war der Wettergott gegen uns. Trotz Hochsommer hatte es die ganze Zeit, die wir auf der Great Ocean Road verbrachten, wie aus Kübeln geschüttet. Auf der Suche nach Unterkunft fuhren wir dann an der wenig schönen Industrie- und Hafenstadt Portland vorbei. Hier ist ein bedeutender Frachthafen, der insbesondere für den Export von Wolle und Schafen genutzt wird. Eine große Aluminiumfabrik beherrscht das Bild der Stadt.

30 km weiter westlich liegt dann Cape Bridgewater. Dort angekommen sahen wir einige Häuser, es regnete und alles erschien öde und grau. Von diesem Tag an war für uns der Name Cape Bridgewater das Synonym für "Ende der Welt".

Doch die Beschreibung der Landschaft und der Attraktionenen las sich in den Informationsblättern des Tourist Office sehr gut. So beschlossen wir im November nochmals einen Versuch zu wagen und den Ort zu besuchen. Welch ein Unterschied! Die Sonne schien, es herrschte eine Hitzewelle und wir kamen am Morgen an. Der einzige kleine Laden am Strand war geöffnet und die Bucht zeigte sich in den schönsten Farben.

Die Bucht

Die Bucht von Cape Bridgewater hat auf den ersten Blick nicht viel aufregendes zu bieten. Das Wasser hier ist klar und türkis und die flache, geschützte Bucht bietet sich als sicherer Badestrand an - allein das ist an der Südküste Australiens eigentlich eine kleine Sensation. Einige bizarre, pastellfarbene Holzhäuser mit steilen Treppenstufen bestimmen das Bild um den Strand. Der einzige Laden ist gleichzeitig ein kleines Restaurant, Informationszentrum und Souvenirshop.

Die anderen Strände, die sich in der Nähe des Ortes befinden, sind nicht zum Baden geeignet. Der nahe Shelley Beach ist ein Paradies für Muschelsammler. Bekannt ist Cape Bridgewater vor allem durch seine Steilküste und die Robbenkolonien, denen ich eine extra Seite gewidmet habe.

Discovery Bay Coastal Park

Ganz in der Nähe von Cape Brigewater beginnt ein bisher kaum erschlosener Nationalpark, der Discovery Bay Coastal Park.Er erstreckt sich von Portland bis an die Grenze des Staates South Australia und der Stadt Nelson - das sind fast 55 km. Lange, weiße Strände mit hoher Brandung, Dünen, Seehundkolonien, Sümpfe und Lagunen bestimmen hier das Bild.

Mit dem Auto kommt man hier nicht weit, es gibt nur einige Stichstraßen, die in den Coastal Park führen. Allerdings ist dies der einzige Park, wo man mit einem Allradfahrzeug einfach so am Strand herumfahren darf. Für Wanderer erschließt ein Fernwandertreck diese Küstenregion, der Great South-West Walk.

Petrified Forest

Ein paar Minuten Fahrzeit mit dem Auto von Cape Bridgewater bis zur Spitze der Halbinsel und man steht an einer der großen Attraktionen. Zuerst kann man vom Parkplatz aus ein Blow-Hole sehen, das bei entsprechender Dünung gigantische Wassermassen durch einen Felskanal drückt. Da wir schönes Wetter und Ebbe hatten, mussten wir auf diesen Anblick verzichten. Das Meer war auch so rauh genug.

Auf der rechten Seite am Parkplatz beginnt der Great South-West Walk, nach links kann man bis nach Cape Bridgewater über die Kante der Steilküste wandern. Nach wenigen Metern kommt man zu einem weiteren Höhepunkt, dem Petrified Forest. Es gibt mehrere Theorien, wie der versteinerte Wald entstanden sein könnte. Die am meisten anerkannte Theorie ist, dass der Wald aus Moonah Trees einst von einer großen Sanddüne verschüttet wurde. Wasser, das durch den Sand sickerte, formte rund um die Stämme eine Kruste aus Sandstein, wodurch sich der Durchmesser vergrößerte. Im Laufe der Zeit endete so manches Stück der Gesteinsformation in den Händen so genannter "Sammler". Es ist aber immer noch beeindruckend, durch diese Landschaft zu spazieren.

Fliegen

Eines sollte an dieser Stelle noch erwähnt werden. Hatten wir im Frühling auch mehr Glück mit dem Wetter als im Februar, etwas war kaum auszuhalten: Die zahlreichen Fliegen von Cape Bridgewater. Im tiefsten Outback kann diese Plage nicht schlimmer sein, die Viecher sassen trotz Hitze und Wind in dichten Trauben auf den wenigen Besuchern. Hier ist ein nettes Video-Standbild von ihnen. Der Sonnenhut und der Fotorucksack waren teilweise fast schwarz vor Fliegen, zum Glück waren sie an Augen und Mund nicht so penetrant.

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Cape Bridgewater

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