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Kurz hinter der Camping Area von Douglas Hot Springs führt die Straße weiter zur Butterfly Gorge. Direkt am Anfang ist ein Gatter, das die meiste Zeit im Jahr geschlossen ist. Als wir im Juni dort waren, war die Strecke gerade eine Woche vorher freigegeben. Die Zufahrt ist alles andere als ein Zuckerschlecken und nur für geländegängige Fahrzeuge erlaubt.
Tiefe Fahrrillen, Schlamm, Flussdurchfahrten, Steigungen, Gefälle und Sand - hier findet man alles. Ein ideales Gelände, um das offroad fahren zu üben. Manchmal stand unser Camper ganz schön schräg in den vom Regen ausgewaschenen Fahrrinnen. Direkt am Anfang sind ein paar hefige Querrinnen ausgehoben, die jeden normalen Personenwagen effektiv aussperren. Es lohnt sich, für die ganze Strecke den 4WD einzuschalten, um den Track zu schonen. Bei Gegenverkehr wird es sehr eng, Abschleppen ist hier sicher teuer...
Am Ende des 17 km langen Weges kommt man zu einem kleinen Parkplatz und ab hier heißt es zu Fuß weitergehen. Festes Schuhwerk und Badesachen nicht vergessen. Nach 10 Minuten Fußweg durch je nach Sonneneinfall märchenhaft wirkenden Wald hat man den Anfang der Schlucht erreicht, die ihren Namen von den zahlreichen dunkel-weißen Common Crow Schmetterlingen ( euploea core corinna ) hat, die hier in üppiger Natur Schutz gefunden haben. Hier bildet der Oberlauf des Douglas River einen länglichen und einen großen runden Pool, die mit Sandstrand zum Baden einladen.
Man sollte beim Baden und Wandern den Rückweg nicht vergessen, braucht man doch sicher eine Stunde oder mehr, und im Dunkeln ist der Weg kaum zu schaffen.
Es gibt zwei Wege, die tiefer in die Schlucht hineinführen. Man kann dem Weg am Ufer folgen, der teilweise einfach zu begehen ist. Allerdings muss man zweimal eine sehr steile Felsmauer kletternd überwinden, wo die Schluchtwände ohne Strand direkt an das Flussufer grenzen. Das macht zwar Spass, ist bei der Hitze allerdings ein schweißtreibendes Vergnügen. Ausserdem ist im Gegensatz zu den meisten anderen australischen Parks kein Pfeil, kein Wegweiser oder ähnliches mehr zu finden.
Ohne Ballast kann man sich auch gleich am Anfang der Schlucht ins Wasser begeben. Dabei muss man allerdings teilweise durch tieferes Wasser schwimmen, bis man flussaufwärts den größeren Pool erreicht. Sehr erfrischend, aber mit Kameraausrüstung kaum zu bewältigen. Also wählten wir die Klettertour. Auf dem Bild rechts seht ihr mich Gemsengleich von Felsblock zu Felsblock springen. Immerhin boten die verwitterten Felsen beinahe treppengleiche Auf- und Abstiege - nur steiler.
Am Schluchtende angekommen wartet dann die Belohnung: Steile Felswände mit kleinen Wasserfällen und ein großer Pool mit Sandstrand, der zum Baden einlädt. Direkt unter dem Wasserfall ist noch ein kleinerer Pool, von Felsen beinahe ganz abgetrennt.
Man kann zum Wasserfall auf der gegenüberliegenden Seite hinüber schwimmen und dort die runden Felsen hochklettern. Oben gibt es in der weiterführenden Klamm noch einmal diverse kleinere Pools und eine schöne Aussicht auf die hübsche Schlucht. Schon am frühen Nachmittahg wandern die Schatten hier sehr schnell und die rotbraunen Felsen bieten ein ständig wechselndes Bild.
Ein schöner Flecken Erde, zu dem bestimmt nur wenige europäische Touristen finden. Übernachten kann man hier leider nicht, und der Parkplatz ist eigentlich zu schräg, um den Camper stehen zu lassen, wenn es abends zu spät für den Rückweg geworden sein sollte.
Zum Schluss noch ein paar Bemerkungen zum Namen Butterfly Gorge. Ich musste am Anfang der Wanderung immer spontan an Ephraim Kishons Geschichte vom "Tal der Schmetterlinge" denken, sie heißt "Morris, wo bist Du?"
Es torkelten zwar einige Schmetterlinge im Wald und in der Schlucht umher und kreuzten unseren Weg, aber die Anzahl hielt sich doch in sehr Grenzen und wir waren schon ein wenig enttäuscht. Sollte es so sein wie so oft in Australien, dass man immer zur falschen Zeit am falschen Ort ist, und die gesuchten Tiere sich gerade woanders herumtreiben?
Wir wollten uns schon auf den Rückweg machen, da näherte ich zufällig mich der hohen Felswand auf der linken Seite, um von hier im kühlen Schatten Aufnahmen von der Sonnenseite gegenüber zu machen. Was passierte? Hunderte von Schmetterlingen flatterten aufgescheucht um mich herum. Man muss schon zweimal hingucken oder wissen, dass die Tiere dort im Schatten an der Felswand sitzen, dicht an dicht. Die Unterseiten der Flügel sind so dunkel wie die beschattete Wand und so sind sie sehr gut getarnt. Nähert sich ein Störenfried, flattern sie ein wenig umher und lassen sich wenige Meter weiter wieder nieder. Ein wunderbares Schauspiel.
Dieses Erlebnis hatten wir am Nachmittag um etwa 16 Uhr. Je nach Tageszeit und Sonneneinfall können die Schmetterlinge auch auf der anderen Seite des Pools sitzen, man muss nur suchen.
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