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Fast noch ein Geheimtipp, obwohl im Top End sehr bekannt, ist für Touristen der Nature Park Douglas Hot Springs, der seit einger Zeit wieder unter seinem Aboriginalnamen Tjuwaliyn bekannt ist. Die meisten fahren von Darwin aus zum Kakadu National Park oder den Stuart Highway in Richtung Süden, ohne den lohnenden Abstecher in diese Region zu machen.
Der Park liegt ungefähr 130 Kilometer von Katherine und 200 Kilometer von Darwin entfernt am Douglas River. Hier entstand rund um Thermalquellen eine kleine Oase, die weitaus ursprünglicher und wesentlich schöner ist als der touristisch vermarktete Pool in Mataranka.
Der Park gehört den Wagiman Aborigines und wird von der Parks and Wildlife Commission of the Northern Territory verwaltet.
Kommt man den Stuart Highway von Darwin, so zweigt hinter dem Ort Adelaide River rechts der schmalere und kurvigere Old Stuart Highway ab. Vom Süden kommend nimmt man diese landschaftlich schöne Straße knapp nördlich von Hayes Creek. Von dieser Straße geht es noch nahe dem Ende bei Hayes Creek ab Richtung Südwesten. Der Old Stuart Highway und die 30 km abzweigende Straße ist asphaltiert, hier waren im zweiten Weltkrieg auch Truppen stationiert. Nur die letzten 7 km Abzweig nach links in Richtung Park fährt man über eine gut ausgebaute Gravel Road.
In der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober kann man den Park gut besuchen und ohne Regen sollte es auch mit einem normalen Auto wenig Schwierigkeiten geben, diese kurze Strecke zu fahren. Weiter als bis zum Campingplatz kommt man allerdings nicht, für einen Besuch der Butterfly Gorge 17 km weiter ist ein Allradfahrzeug Pflicht.
Die gut ausgebaute Zufahrt endet am Campingplatz, der idyllisch am Douglas River liegt. Die besten Stellplätze am Flussufer sind meist von Dauercampern besetzt, einige Leute kommen auch für mehrere Wochen zur Vogelbeobachtung hierher. Wir hatten aber trotz Hochsaison keine Schwierigkeiten ein ruhiges freies Plätzchen zu finden. Es gibt nur die üblichen Busch-Toiletten, Feuerstellen und einen Wasseranschluss, sonst keinerlei Einrichtungen. Bezahlt wird per self-registration am Eingang - 4,50 AU$ pro Person.
Direkt neben dem Campingplatz befindet sich noch ein Parkplatz für Tagesgäste. Da es nicht besonders voll war und wir schon Mittags ankamen, beschlossen wir, noch am gleichen Nachmittag den Ausflug zur Butterfly Gorge zu machen - einem weiteren kleinen Naturwunder dieser Region.
Der beste Zugang zum Wasser ist über den Tagesbesucherparkplatz. Vor einem erstreckt sich das sandige, breite Bett des Douglas River. In der Regenzeit ist hier wohl alles überflutet, im Juni flossen hier zwischen hügeligen und mit Büschen bewachsenen Sandbänken ein kleiner kalter Fluss und ein heißer, dampfender Bach.
Zuerst erreicht man den Bach, der aus den heißen Quellen gespeist wird. Vorsicht, das Wasser ist hier sehr heiß, empfindliche Naturen werden es kaum durchwaten können. In den eigentlichen Quellen ist das Schwimmen nicht gestattet und auf Grund der hohen Temperaturen wohl auch nicht möglich. Ein kurzer Wanderweg führt zu den Quellen und zu einem kalten Pool flussaufwärts.
Um in den Genuss des Thermalwassers zu kommen geht man am Ufer ca. 100 Meter flussabwärts. Hier fließt das mittlerweile nur noch sehr warme Wasser in den kalten Douglas River und an der Einmündung hat sich eine Sandbank gebildet. Dort verwirbelt kaltes und warmes Wasser und man kann sich herrlich entspannen, während man abwechselnd von kalten und warmen Strömungen umschmeichelt wird. Ein wunderbares Erlebnis. Kleine Fische schwimmen auf Nahrungssuche in der Grenzschicht zwischen heiß und kalt herum, in den hohen Bäumen am Ufer kreischen zahlreiche Kakadus und man lauscht den verschiedenen Vogelstimmen. Wird es einem zu kalt, so robbt man einen Meter in den warmen Abzweig hinein, wird es zu heiß, kann man sich im breiteren Fluss abkühlen. Die Sandbank ist aus recht groben, großen Sandkörnern angeschwemmt, wenn man sich die Badelatschen als Schutz über die Ellenbogen zieht kann man es hier stundenlang aushalten.
Wir waren zur Hochsaison dort und es trafen sich am Abend höchstens 8-10 Camper an dieser Stelle. Ein nettes, gemischtes Völkchen, wir waren die einzigen Europäer. Während man sich unterhielt kam schnell die Dämmerung und die nachtaktiveren Tiere ließen sich vom Wasser aus beobachten. Auf dem Weg zurück in vollkommener Dunkelheit zum Camper und zum wohlverdienten Abendessen beschlossen wir am frühen Morgen gleich wieder baden zu gehen.
War es schon am Abend ein einmaliges Erlebnis, das Bad am Morgen sollte es noch toppen. Mit dem ersten Licht standen wir auf und gingen hinunter zum Fluss. Es war noch ziemlich kalt und heißer Dampf stieg vom warmen Wasser auf. Ganz alleine lagen wir im Wechselbad von warm und kalt. Die ersten Sonnenstrahlen erreichten die Baumwipfel und Gelbhaubenkakadus turnten in luftiger Höhe herum. Ein Azure Kingfisher holte sich seine Beute aus dem Fluss, eine kleine braune Wasserpyton streckte ihren Kopf in die Höhe, schwamm hinüber und versteckte sich im Ufergebüsch. Erst später kamen andere Campingbewohner dazu, mit Sonnenaufgang war die wunderbare Stimmung aber schon fast verflogen. Ich hoffe, ich konnte sie auf den Fotos festhalten.
Nach dem Bad war die Luft noch ziemlich frisch, nach einem üppigen Frühstück in der wärmenden Sonne machten wir uns auf den Weg zum Lichfield N.P.. Douglas Hot Springs ist ein wunderbarer Ort zum Relaxen, hier wären wir gerne länger geblieben.
Video zum Thema
Douglas Hot Springs
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