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COBAR

700 Km von Sydney entfernt, in einer Ecke des schier endlosen australischen Outback liegt Cobar. Auf dem Weg vom Warrumbungle Nationalpark über Nyngan machten wir für eine Nacht in dieser freundlichen Outbackstadt Station. Von hier aus führt der Barrier Highway dann weiter in Richtung Broken Hill, der Strecke Cobar-Wilcannia und Wilcannia-Broken Hill habe ich eigene Seiten gewidmet.

Cobar ist eine Bergbaustadt, bis vor kurzem wurde hier noch Kupfer gefördert. Das Cobar Shire umfasst 4.065 m², das ist fast die Grösse von Tasmanien. Begrenzt wird der Distrikt vom Darling River im Norden und dem Lachlan River im Süden. Insgesamt leben aber nur 7.000 Einwohner in dem riesigen Gebiet. Cobar liegt 250 m.ü.M., das Wasser für die Stadt kommt über eine Pipeline vom 135 Km entfernten Nyngan.

Die Stadt

Wenn man aus Richtung Nyngannach Cobar kommt, dann sieht man auf der linken Seite ein schönes, altes Haus aus dem Jahr 1910. Hier ist das Great Cobar Outback Heritage Centre, ein Museum. Hier wird anschaulich die Geschichte der Stadt Cobar ausgestellet. 1911 lebten hier 20.000 Menschen und die Great Cobar Copper Mine war die größte Kupfermine der südlichen Hemisphäre. Beim Betrieb der Schmelzöfen konnte man den rötlichen Widerschein des Feuers über 20 Meilen weit sehen.

Angegliedert an das Museum ist die örtliche Tourist Info. Hier sollte man auf jeden Fall auf einen Plausch vorbeischauen. Die Jungs sind nett und aufgeschlossen und freuen sich über jeden Besucher. Leider hat man enorme Sprachprobleme, der Akzent in dieser Gegend war doch ziemlich unverständlich. Erst bei längeren Gesprächen gewöhnte man sich so langsam daran und verstand plötzlich mehr als die Hälfte.

Neben dem Museum ist das Great Western Hotel, mit seiner vielleicht längsten Pubveranda des Staates NSW, besonders sehenswert.

Gewohnt haben wir im Cross Roads Motel, das lag ruhig etwas abseits des Highways. Ein peiswertes Budget Motel, trotzdem zentral in Cobar gelegen. Zum Abendessen waren wir Gast im örtlichen "Cobar Memorial Services and Bowling Club". Hier gibt es Vince's Restaurant mit chinesischer und thailändischer Küche. Und natürlich auch mit den üblichen australischen Menues.

Am Morgen zum Frühstück habe ich dann "Ingrids Country Kitchen" entdeckt. Klar, das ich bei meiner Namensvetterin essen war, Ingrid ist nicht gerade ein weit verbreiteter Name in Australien. Ingrid erklärte uns dann genau den Unterscheid zwischen Milkshakes, Smoothies und Thick Shakes und wir namen ein Smoothie mit für die lange Fahrt durchs Outback.

Die Umgebung

Cobar ist ein guter Ausgangspunkt um die kleinen Outbackstädtchen der Umgebung zu besuchen: Euabalong, Mt.Hope, Byrock, Nymagee, Canbelego, Louth und Tilpa. Wenn es viel geregnet hat, sind die Straßen um Cobar, vor allem die an den Flüssen, nicht passierbar. Die durchschnittliche Regenmenge in Cobar ist allerdings 352 mm, so sind Überschwemmungen eher selten, aber wenn es regnet, dann heftig. 60 Km westlich von Cobar liegt bei Mt. Grenfell ein Felsen mit Malereien der Aborigines.

Minen

Auch heute lebt Cobar noch von Minen. Es gibt mehrere in Cobar und Umgebung. Die Cornish, Scottish, Australian Mine zum Beispiel. Sie existierte schon von 1872 bis zum Ende des Jahrhunderts und wurde 1905 wieder eröffnet, nach einem Feuer im Untergrund aber wieder geschlossen. 1961 wurde der Schacht tiefer getrieben, 1965 begann die Erzförderung wieder mit 335.000 Tonnen pro Jahr.

Die Eulura Mine wurde auf einer Millionen Jahre alten Ader aus Schwefelerz errichtet, die reich war an Zink, Silber und Blei. Eulura ist ein Aboriginal-Wort und bedeutet "Freundlicher Ort". Am 21. Mätrz 1983 wurde eine der modernsten Minen der Welt eröffnet.

Das Bild unten zeigt den Förderturm der Peak Gold Mine. Hier auf dem Peak wurden 1870 die ersten Goldfunde gemacht. Die heutige Mine, so wie wir sie nun sehen, wurde am 1. Oktober 1992 eröffnet und ist eine der größten Goldminen weltweit. Betreten darf man sie leider nicht, aber es lohnt sich hinzufahren. Ein anschaulich bebilderter Lehrpfad mit einigen historischen Geräten ist vor dem Gelände angelegt, mit einer Aussichtsplattform zum Minengelände hin.

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