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Noch bis zum Jahr 2000 war ein in Australien angemieteter 4WD-Camper fast automatisch ein Bushcamper, es sei denn man griff tiefer in die Tasche und mietete einen der wenigen größeren Allradcamper wie den Ranger. Die Erfahrungen mit den Schwächen dieses Fahrzeugs, die wir auf zahlreichen Campgrounds beobachten konnten, blieben uns dank Internet erspart.
Bei der Suche nach einem Allradfahrzeug fanden wir im Internet dann den 2001 nagelneuen Adventure Camper der Firma Apollo, genau das was wir suchten. Die Fahrzeuge werden in der eigenen Fabrik in Brisbane gefertigt.
Als wir das Auto im Mai 2001 in Darwin in Empfang nahmen, wo wir damals noch ganz reizend empfangen und beraten wurden (das hatte sich 2006 leider geändert) waren wir der zweite Mieter. Neben all den Hitops und Bushcampern war unser Fahrzeug bislang das einige seiner Art im Northern Territory und das sollte es auch noch fast 4 lange Wochen bleiben. Erst kurz vor der Rückgabe in Darwin sahen wir einen weiteren Adventure-Camper bei den Wangi Falls im Litchfield National Park.
Am Urlaubsende gab es in der Halle von Apollo dann schon 4 Adventure Camper, die dort zur Reinigung und zum Austausch parat standen, weitere waren natürlich im Lande unterwegs. Auch dieses Familienunternehmen ist auf Expansionskurs. Und im November 2004 bekamen wir schon ein Fahrzeug der zweiten oder dritten Generation. 2006 wimmelte es im Zentrum nahezu von solchen Fahrzeugen.
Der Gedanke an die selbst in den ganz großen Campmobilen recht kurzen Betten stimmte besonders den 1,93 Meter langen Michael bei der Planung unserer ersten Camping-Reise nicht gerade froh. Um so erleichterter waren wir, als wir uns die Konstruktion des Adventure Campers genauer anschauten.
Basis des Gefährts ist ein Toyota Hilux mit 6 Zylinder Dieselmotor mit 3 Liter Hubraum. Mit ein paar dicken Schrauben kann der Aufbau hinten gelöst und ausgetauscht werden. Die technischen Werte zu Radstand, Spurbreite und zulässiger Wassertiefe entsprechen fast exakt denen des bewährten Toyota Landcruiser. Dafür hat der Hilux durch die etwas breiteren Reifen eine breiter Spur und durch die Einzelradaufhängung vorne mehr Fahrkomfort zu bieten. Schon bei 60 km/h war von Wellblechpisten kaum noch etwas zu merken, mit dem Landcruiser muss man schneller und damit riskanter fahren.
Der Glasfaseraufbau wird durch das pop-top-roof flach gehalten, mit einem Federmechanismus aufgelappt bietet es ausreichende Kopffreiheit von 1,90m. Die fünf verschließbaren Fenster oben herum haben Fliegengitter und sorgen für gute Belüftung. Das Bett oben ist 1,97m x 1,76m groß und man kann sich darauf sogar richtig aufsetzen, ohne an das Dach zu stoßen. Besonders vorteilhaft: Man kann das Bett tagsüber gemacht lassen und braucht abends nur noch hineinkrabbeln.
Betreten wurde der Aufbau 2001 von hinten, dort ist eine Trittstufe zum ausklappen, als zweite Stufe dient die hintere Stossstange. Die Tür hatte ein massives Schloss, wie eine Haustür. 2004 gab es eine verbesserte Konstruktion mit einer Wohnwagentür hinten an der Seite und einer ausziehbaren Treppe. Auf dieser Seite sind noch zwei Fotos noch mit dem alten Aufbau zu sehen.
In etwa gibt es Fahrzeuge dieser Bauart inzwischen von mehreren Anbietern, dieses Exemplar hat aber noch ein paar Besonderheiten.
Eine Besonderheit, die es eigentlich nur bei viel größeren Campmobilen gibt, ist die außen angebrachte Küche. Man klappt ein Stück Verkleidung an der Seite herunter, öffnet den Deckel über dem dort fest montierten zweiflammigen Gasherd und schließt die Gasflasche an. Daneben hat man ein Schneidebrett bzw. ein Einsatzloch für eine Spüschüssel. Wenn die Sonne brennt oder es doch mal regnen sollte, so kann man auf dieser Seite des Fahrzeugs mit wenigen Handgriffen eine Markise ausrollen. Achtung: beim Abfahren die Abspannseile und Sandnägel nicht vergessen...
Darüber ist eine 12-V-Lampe als Aussenlicht, und weiter vorn ein Fach mit 2 Wasserkanistern je 20L. Kein Dreck, kein Geruch und keine Wasserspiele im Inneren des Fahrzeugs. Andere Fahrzeuge dieser Bauart haben die Küche im engen Inneren, direkt am Bettzeug.
Auf der rechten Seite gibt es außer der Tanköffnung ein weiteres Fach mit zwei Dieselkanistern je 20L. Daneben eine kleinere Klappe für die zweite 12V-Haus-Batterie, mit der Kühlschrank, Innen- und Aussenlicht betrieben werden sowie der Anschluss für 240V auf einem Campingplatz.
Darüber ist das Gitter für die Klimaanlage zu sehen, die natürlich nur mit einem richtigen Stromanschluss funktioniert. Kein anderer Camper dieser Klasse hat das anzubieten. Zur besten Reisezeit im Juni war das nicht so wichtig, etwas später im Jahr wird es im Top End aber doch tropisch schwül. Im Landesinneren wird es Nachts ganz schön kalt, im Juni gibt es rund um Alice Springs sogar Bodenfrost. Da freut man sich über die Heizung - wenn man sie hat: Leider haben nicht alle Adventure-Camper den gleichen Typ Klima-Anlage eingebaut. Einige können die Wohnkabine bei Stromanschluß kühlen und heizen, einige Typen können nur kühlen.
Rundherum gibt es noch 4 kleinere, abschließbare Aussenfächer, die aber weder wasser- noch staubdicht sind. Immerhin haben hier die inzwischen zwei Gasflaschen Platz, und man kann dort Verlängerungskabel, Platiktüten, Werkzeug und für eine Weile den Müll unterbringen. Immer schön beim Einkaufen die kleinen Plastiktüten sammeln...
Details zur Ausstattung sind auf einer eigenen Seite beschrieben.
Die Änderungen 2004 gegenüber der ersten Generation des Adventure Campers habe ich hier einmal kurz zusammengefaßt.
Ebenso, wie die Fahrzeuge der Konkurrenz hatte natürlich auch unser Fahrzeug einige Schwächen und Macken. Die will ich nicht verschweigen, wobei es zum größten Teil nur Details sind und nicht an der Grundkonstruktion liegen. Leider mussten wir im Jahr 2006 festellen, dass die Fahrzeuge auch bei Apollo nicht mehr mit der nötigen, vorher erkennbaren Sorgfalt gewartet werden. Es gibt wohl seit Dezember 2004 ein neues Mangament, die Wagen werden schneller vermietet und aus Zeitmangel wohl auch schlechter gewartet. Die Leute in den Depots, besonders in Alice, tun mit zahlreichen Überstunden ihr Bestes. NQ Camper ist pleite, die Verträge wurden von Britz und Apollo übernommen.
Unser Camper hatte jedenfalls einige Mängel, die mit einfachen Mitteln zu beheben gewesen wären - trotzdem bleibt dieses Auto weiterhin die 1. Wahl für uns - wegen Platzangebot, Bett und Fahreigenschaften. Ein "altes" Modell mit Tür hinten sahen wir auch noch, es gibt aber auch schon noch neuere Modelle mit mehr Leistung, etwas kleineren Reifen und ohne Bullbar : Hilux 3.0 - D4D - SR. Oben auf dem ersten Foto ist die neuste Generation zu sehen.
Wenn man Verbesserungsvorschläge hat, so waren die Leute bei Apollo dem gegenüber immer sehr aufgeschlossen. Nach dem Fahrzeug 2006 schrieben wir einen Beschwerdebrief, bekamen jedoch keine Reaktion. Aktuellere Informationen und Preise gibt es in englisch auf der Seite von Apollo. Wir buchen immer über www.bestcamper.de.
Ihr habt neuere Info? Ihr wisst mehr als wir? Ihr habt es anders erlebt? Wir haben noch eine Seite für eure Leserstimmen aufgemacht.
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