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GORGE LOOP ROAD

19 km nördlich von Tibooburra endet der Jump Up Loop am Silver City Highway. Fast direkt gegenüber geht die Gorge Loop Road weiter.

Das ist eine self-guided tour, die auch mit einem normalen Auto zu fahren ist, vorbei an der ehemaligen Station und ihrer Outstation, die nun kein Weidevieh mehr ernähren und Teil des Sturt National Park geworden sind. Heute weiden hier Kängurus und Emus in großer Zahl.

Besonders interessant ist die Rundfahrt, wenn man an Relikten der ländlichen Besiedlung des Outback interessiert ist. Entlang der Gorge Loop Road findet man zahlreiche Zeugen der Vergangenheit, entweder ordentlich zusammengestellt und beschriftet wie beim Mount Wood Homestead im Pastoral Museum oder einfach an Ort und Stelle zum Verrosten und Verrotten liegen gelassen wie in Horton Park.

Bilder der schönen Ausstellung in Mount Wood findet man auf einer extra Seite, hier ist der erste Teil der Strecke vom Ende der Jump Up Loop Road bis zum Campingplatz von Mount Wood beschrieben.

Horton Park Ruins

Horton Park ist eine ehemalige Outstation der nahegelegenen Mount Wood Station und man erreicht die Ruinen schon nach ca. 18 km Fahrt.

Eine sichere Wasserquelle machte schon Ende des 19. Jahrhunderst ein Überleben hier möglich. Am Anfang siedelte eine Familie namens Halfpenny unter schattigen Bäumen am meist trockenen Twelve Mile Creek und baute das erste Cottage. Ausserdem errichteten sie Unterkünfte für Arbeiter, Wollschuppen, die Schmiede und diverse Tanks. Im Jahr 1949 endete die Pacht und die Farm wurde ein Teil der Mount Wood Pastoral Station.

Am Einfang passiert man ein paar alte Musterungspferche und andere hölzerne Konstruktionen. Nach ein paar Dutzend Metern erreicht man dann das ehemalige Farmhaus. Es liegt malerisch unter Bäumen und rundum verstreut sieht man jede Menge Schrott. Was bei uns als Sperrmüll gelten würde ist hier historisch und darf verrotten. Man findet Rostige Tanks, mechanische Teile von alten Pumpen, Öfen und auch Holz von Karren und Gattern. Ein altes Auto, halb in der Erde versunken ist auch zu sehen.

Rund um das Haus liegen Känguru-Skelette und der Teich an der alten Quelle bietet giftgrünem und dunkelroten Algenbewuchs als Farbtupfer. Das Wasserreservoir soll gute Gelegenheiten zur Vogelbeobachtung bieten, dazu muss man sich aber wohl für mehrere Tage hier niederlassen.

Man sollte vorsichtig herumgehen und auf jeden Fall feste Schuhe anhaben, denn schnell ist man auf rostigen Draht getreten oder über ein Metallstück gestolpert.

Trotz großer Hitze liefen wir hier ziemlich lange herum, denn an Fotomotiven mangelt es nicht. Nachfolgend ein paar Impressionen von Horton Park.


Gorge Lookout

Nach weiteren vier km befindet sich auf der rechten Seite eine Abzweigung, die zu dem Berg führt, nach dem die Station benannt wurde: Mount Wood. Zwei km Holperstrecke sind dafür zu überwinden. ein Wagen mit Bodenfreiheit ist notwendig.

Etas drei km weiter sieht man ein riesengroßes altes Windrad auf der linken Seite. Das Pumpgestänge ist demontiert, aber die Radsteuerung funktioniert noch und es gibt grauenvolle, quietschende Geräusche von sich, wenn es sich im Wind dreht. Das stört die Kängurus und Vögel aber anscheinend gar nicht, die hier im Buschwald am South Torrens Bore anzutreffen sind.

Bevor das große artesische Bassin im Inneren Australiens durch zahlreiche Bohrungen angezapft und durchlöchert wurde strömte hier am South Torrens Bore das Wasser ungehindert zur Oberfläche mit einem täglichen Ausstoss von fast 500.000 Litern. Nur dadurch konnte damals in der Region die gewaltige Anzahl an Schafen gehalten werden.

Nochmals ca. 7 km Fahrt und die Schlucht ist erreicht, die dem Loop den Namen gab. Sie ist nicht sonderlich spektakulär, aber in der sonst flachen Region durchaus eine Attraktion.

Ein hübscher Picknickplatz läst hier zum Entspannen ein und ein Aussichtspunkt namens Gorge Lookout zeigt, das es hier weit und breit nichts zu sehen gibt. Nur ein paar Hügel, Büsche, ein relativ grünes Tal und die autofreie Straße. Und wie heißt die Gorge? Natürlich Mount Wood Gorge, was sonst? Und daneben findet man die Mount Wood Hills.

Der Berg Mount Wood wurde von Sturt nach einem Mann benannt, der mit ihm durchs Outback reiste. Und alles rundum (Farm, Schlucht, Hills) wurde nach diesem Berg benannt. Wenn das der alte Wood noch erlebt hätte... :-)

Keiner Menschenseele begegneten wir auf dem gesamten Rundweg, der sich noch 22 km bis zum Endziel unserer Tagesetappe hinzog. Vorbei am Bullens Tank als Höhepunkt am Wegesrand erreichten wir am frühen Abend den Campingplatz von Mount Wood.


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