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JUMP UP LOOP

Sahen wir in den Gibber Plains an der abwechslungsreichen Middle Road vor Olive Downs noch einige Tiere, meist große Rote Riesenkängurus und Echsen, so war die Weiterfahrt nach der Mittagsrast ziemlich unspektakulär. Totes Land auf dem sich nichts regte, nur unser Camper als einziges Fahrzeug weit und breit.

Von Olive Downs fährt man Richtung Süden auf der Jump Up Loop Road, die nach ca. 55 km am Silver City Highway endet. Fährt man an der Kreuzung dort dann weiter geradeaus, anstatt rechts nach Tibooburra abzubiegen, dann befindet man sich auf der Gorge Loop Road, der ich eine eigene Seite gewidmet habe.

Doch zuerst zum berühmtesten Teil des Sturt National Park: dem Jump Up Country. Hier im Zentrum des Outback findet man eine Reihe flacher Erhebungen, die bis zu 150 Meter aus dem Umland aufragen.

Diese Tafelberge der Grey Range sind das beliebste Fotomotiv und ein Wahrzeichen des Parks. Durch Verkieselung wurde hier auf der Oberfläche der Berge eine widerständsfäjhige Gesteinskruste verbacken und die darunter liegenden weicheren Schichten erodierten. So werden die Platten im Laufe der Zeit zum Einsturz gebracht und die Tafelberge verwandeln sich in runde Hügel.

Der zerkleinerte Schutt der oberen Krusten verteilt sich auf den engrenzenden, topfebenen Flachen. So entstehn die Gibber Plains, eine unwirkliche Landschaft aus fest gebackenen Kieselsteinen so weit das Auge reicht.

Eine ähnliche Landschaftsform findet man weiter im Westen um die Opalgräberstadt Coober Pedy, dort heißt es "Breakaway Country".

Lookout

Nach einigen Kilometern auf der Loop Road erricht man einen Aussichtspunkt an der Abbruchkante, von dem aus man einen weiten Blick in die Ebene hat. Von hier oben kann man die oben beschrieben Erosion sehr schön erkennen, man steht auf den Krusten der Tafelberge und schaut in die menschenleere Ebene. Die Abbruchkanten sind nur 20 - 40 Meter hoch. In der flachen Landschaft schon eine kleine Sensation, wenn auch nicht wirklich spektakulär.

Es ist sehr heiß dort oben, selbst der relativ starke Wind wirkte wie eine geöffnete Backofentür mit Heissluft oder ein Föhn auf höchster Stufe. Ohne Hut hielt man es draußen nicht aus, der Wind zerrte aber immer an der Krempe. Dabei waren jetzt, im späten Frühjahr, die Höchsttemperaturen des Sommers mit Sicherheit noch nicht erreicht, dann muss es schier unerträglich sein.

Üppiges Grün oder Bäume sucht man vergeblich, hier gibt es nur Steine und Kiesel. Auch die Tiere ließen sich in diesem Teil des Parks nicht blicken, außer natürlich den lästigen Fliegen in der Luft und den allgegenwärtigen Ameisen auf dem Boden. Einzige Abwechslung für das Auge waren die Tafelberge selbst und in der Ebene die sandigen Bachbetten mit einigen einsamen Büschen und die kurvive Jump up Loop Road mittendrin.


Tanks

Der Track führt bergab und passiert einige ausgetrocknete Flussbetten. Man kommt an zwei Wasserstellen vorbei, den so genannten Tanks. Der erste ist der Mount King Tank, der zur gleichnamigen ehemaligen Station gehört. 1924 wurde sie gegründet, auf 11.000 Hektar des Landes der Olive Downs Station. 1973 wurde das Land dann ebenfalls an den Naional Parks and Wildlife Service verkauft und wurde somit Teil des gerade gegründeten Nationalparks.

Ein Tank ist ein Wasserloch, in diesem Falle ein relativ viereckiges mit hohen Wällen drumherum. Man muss schon einige Meter hochklettern, um das Wasser zu sehen. Von oben hat man wieder einen schönen Blick auf die Jump Ups, diesmal aus der anderen Richtung. Finden heute noch Viehtriebe durch den Park statt, so machen sie mit Sicherheit auch hier Station.

In dieser Gegend, wohl bedingt durch das Wasser, nimmt auch das Wildlife wieder zu. Rund um die Tanks findet man besonders viele Känguruskelette. Wahrscheinlich schleppen sich die Tiere in der Trockenzeit noch mit letzter Kraft zum Wasserloch und verenden dann dort, wenn es auch dort nichts mehr zu saufen gibt. Auf der Flora und Fauna Seite sind ein paar Bilder davon zu sehen.

Der nächste Tank heißt South Myers Tank und er ist der größte und schönste im Park. Mitten in dem künstlichen See ist eine grüne Insel und ein kleiner Fußweg gührt zu einem Bird Hide am Ufer. Hier kann man im Schatten sitzen und durch einen Schlitz die Wasservögel beobachten.

Besonders viele Vögel hatten sich bei unserer Ankunft nicht versammelt und nach einer kleinen Rast fuhren wir weiter. Beim Verlasen des Bird Hide flohen einige Emus vor uns Eindringlingen. Zur passenden Jahreszeit sind hier einige Zugvögel anzutreffen.


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