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Erstmals von Europäern erwähnt wurde das Land zwischen den beiden Kaps im äußersten Südwesten von Australien im Jahr 1622. Ein Schiff der Ostindien Kompanie namens Leeuwin, was übersetzt Löwin bedeutet, entdeckte diese Küste und nannte den Landstrich Leeuwins Land, bevor es nach Java zurückkehrte. Viele Jahre später, im Jahr 1801, war der Entdecker Matthew Flinders auf der Suche nach einem passenden Namen für das Kap. So nannte er den südwestlichsten Punkt der australischen Landmasse nach dem Entdecker-Schiff Cape Leeuwin, Löwenkap. Heute gibt es sogar ein australisches Kriegsschiff der Marine namens HMAS Leeuwin, das wiederum nach dem Kap benannt wurde.
Weiter im Süden liegen noch ein paar kleiner Inselchen, die Saint Allouarn Islands. Der größte Ort in der Umgebung ist das nur sieben Kilometer entfernte Augusta, bis nach Perth sind es 180 Kilometer. Im Osten schließt sich an Cape Leeuwin die nach Matthew Flinders benannte Flinders Bay an, die im Südosten vom D'Entrecasteaux Point begrenzt wird.
Nach dem Besuch der beeindruckenden Jewel Cave fuhren wir in den Süden des Leeuwin-Naturaliste National Park in Richtung Kap. Die flache Landzunge ist mit Heidevegetation bewachsen und am späten Nachmittag war das Licht besonders schön. Mit dem Wetter hatten wir Glück, die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel. Nur der Wind frischte immer mehr auf und es wurde am Abend schnell kühl.
In den Jahren zwischen 1895-1896 wurden am Kap aus dem heimischem Kalkstein ein 39 Meter hoher Leuchtturm und diverse Wirtschaftsgebäude errichtet, die heute die Hauptattraktion an der Küste bilden. Die runden Wände sind an der Basis 2 m stark und verjüngen sich nach oben zu einem Meter Dicke. In einem strahlenden Weiß hebt er sich vom blauen Himmel und der grünen Umgebung ab, auf älteren Bildern ist er sandfarbig. Ein schmales Asphaltband führt durch die hügelige Heidelandschaft, vorbei an der Flinders Bay, bis zu einem kleinen Parkplatz direkt am Cape Leeuwin Lighthouse. Alternativ gibt es noch eine Gravel Road, die Skippy Rock Road, die quer über die Halbinsel und dann am Skippy Rock vorbeiführt. Wir sind sie gefahren, aber abgesehen von einem schönen Ausblick zum Leuchtturm lohnt sich die Schleife nicht. Die Quarry Bay bietet ein paar Picknicktische.
Am 1. Dezember 1896 wurde das Feuer im Lighthouse erstmals entzündet. Die Lichtquelle des Leuchtturmfeuers war der damals weltweit größte Petroleumbrenner, mittels eines Uhrwerks betrieben, der aber 1925 abgelöst wurde. Noch bis zum Jahr 1992 wurde alles manuell bedient, heute läuft der Betrieb automatisch und elektrisch. Das Leuchtfeuer mit einem Blitz alle 7,5 Sekunden hat eine Reichweite von 46 Kilometern. Außerdem befindet sich hier eine wichtige Wetterstation.
Man kann den Leuchtturm zwischen 8:45 und 17:00 Uhr besichtigen, nur an stürmischen Tagen bleibt er geschlossen. Alle halbe Stunde kann man an einer Führung teilnehmen, bei der man die 186 Stufen bis zum Leuchtfeuer hochklettert. Eine Tafel am Kap besagt, dass sich hier der Grenzpunkt zwischen dem indischen Ozean und südlichen Ozean (Südpolarmeer) befindet, allerdings beginnt das Südpolarmeer offiziell erst 2.850 Kilometer weiter südlich von Kap Leeuwin.
Die Gebäude, in denen früher der Leuchtturmwärter mit Familie wohnte, sollen zu Unterkünften umgebaut werden. Eine weitere Attraktion und auf allen Fotos vom Cape Leeuwin zu sehen ist das Old Water Wheel, ein merkwürdiges Gebilde. Das hölzerne Wasserrad aus dem Jahr 1895 steht am Strand, nur wenige Minuten vom Parkplatz entfernt. Früher pumpte es Wasser zum Haus des Leuchtturmwärters, gab aber schon 1928 seinen Geist auf. Auch nachdem es nicht mehr gebraucht wurde, rieselte weiter ständig mineralhaltiges Wasser über das Rad und dies führte dazu, dass die ganze Konstruktion im Laufe der Zeit versteinerte. So bietet es heute für jeden Fotofreund ein willkommenes Motiv.
Am Strand neben dem Wasserrad tummelten sich zahlreiche Krebse und wir verbrachten einige Zeit mit der Beobachtung der scheuen Tiere, die sich bei Annäherung direkt in die Spalten unter die Felsen zurückzogen.
Augusta ist ein kleiner Ferienort an der äußersten Südwestspitze des Staates mit knapp über 1.000 Einwohnern, 317 km von Perth entfernt. Benannt wurde der Ort zu Ehren der Tochter von King Geoge III. Hier geht es noch ruhig und beschaulich zu, ganz im Gegensatz zu Margaret River und dem nördlichen Teil der Naturaliste-Leeuwin Region. Die Bewohner leben hauptsächlich noch vom Fischfang und vom auch hier zunehmenden Tourismus und profitieren so von der attraktiven Umgebung.
Obwohl man überall liest, dass Augusta die drittälteste Siedlung in Western Australia ist, findet man hier keine historischen Gebäude. Gegründet wurde Augusta im Jahr 1830. Heute gibt es hier nur die üblichen Läden zur Versorgung, wobei der örtliche Liquor Store hervorragend sortiert ist, wie wir bei einem Besuch feststellten. Hier kauften wir einige Flaschen Wein aus der Region für die nächsten Tage. Außerdem gibt es einige Caravanparks und Unterkünfte, ein Gemeindemuseum, und Veranstalter für Walbeobachtungstouren zur Saison. In der Nähe wird auch Wein angebaut, so man kann für Weinproben bei Briarose Estate Wines oder im Green Valley Vineyard vorbeischauen.
Da wir lieber in der Umgebung übernachten wollten, wählten wir nach einem Blick auf die Karte den 12 km außerhalb gelegenen Molloy Caravan Park. Dies erwies sich als gute Wahl, denn der gemütlich Platz mit vielen Tieren liegt idyllisch direkt an der Mündung des Blackwood River in das Hardy Inlett. Hier ist es ruhig und direkt gegenüber befindet sich der Scott National Park und Molloy Island. Auf den ruhigen Gewässern kann man alle Arten von Wassersport betreiben und unser Stellplatz befand sich ebenfalls direkt am Ufer. So konnten wir beim Frühstück Wasservögel und am Abend die neugierigen, bunten Papageien beobachten.
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