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Kununurra liegt 825 km von Darwin und 3.190 km von Perth entfernt im Nordosten von Western Australia. 1937 gründete Patsy Durack als erster eine Farm am Behn River und pflanzte verschiedene Getreidesorten an. Die Regierung unterstützte 1941 die Gründung einer Forschungsfarm, Ivanhoe Station, die erfolgreich war. 1958 begann man in der Region mit dem Ord River Irrigation Projekt, der Fluss wurde gestaut und damit der Wasserbedarf für ein sehr umfassendes landwirtschaftliches Projekt sichergestellt. Das Umland wurde bewässert und verschiedene Pflanzen angepflanzt, um zu testen, was am besten gedeiht. Baumwolle, Zuckerrohr und Reis wuchs zwar, wurde aber schnell von einer sich rasch vermehrenden Insektenschar aufgefressen. Heute wachsen hier bewässert Bohnen, Hirse, tropische Früchte und Melonen. Die Region, an der die meisten wohl vorbeifahren, heißt Packsaddle und liegt an der Straße in Richtung Wyndham.
Die Stadt Kununurra entstand einige Jahre später, 1960, als Versorgungszentrum und hat heute knapp 6.000 Einwohner. Kununurra bedeutet übersetzt "Ort des Wassers" und Wasser gibt es in der Umgebung genug. Neben der Landwirtschaft sind Bergbau und der schnell wachsende Tourismus weitere wirtschaftliche Standbeine der Stadt. Kununurra ist Ausgangsbasis für viele attraktive Ziele in der Umgebung und in der nahen Argyle Diamantenmine wird das weltgrößte Diamantenvorkommen vermutet.
Wer von Darwin kommend über den Victoria Highway nach Kununurra fährt muss an der Grenze vom Northern Territory nach Western Australia einige wichtige Dinge beachten.
Westaustralien hat Probleme damit, dass von Fruchtfliegen Krankheiten auf Obstbäume übertragen werden. Deshalb wird hier am Checkpoint darauf geachtet, dass kein Obst und Gemüse über die Landesgrenze gebracht wird. Auch Honig, Erde und Tierfelle dürfen nicht eingeführt werden. Wir hatten uns darauf vorbereitet und nur noch 2 Zwiebeln in unserem Camper, die wir auch gleich abgaben. Am Checkpoint stehen Abfallbehälter und das Obst und Gemüse wird dort sofort entsorgt.
Ein streng dreinschauender Kontrolleur wirft auf jeden Fall einen Blick in den Kühlschrank oder den Eski und durchsucht auch kurz die Stauräume. Manche meinen vielleicht, es wäre ja nicht so schlimm mal einen Banane zu schmuggeln und zu schade, Lebensmittel wegzuwerfen. Dieses Verhalten ist leichtsinnig und unverantwortlich. Reisende sollten vorher informieren und sich auf diese Kontrolle vorbereiten. Wer Bescheid weiß, der kann sich mit dem Einkauf danach richten und muss dann auch nichts wegwerfen.
Aussderdem bietet Kununurra alles, was man zum Leben braucht und man kann hier seine Vorräte bequem wieder auffüllen. In der Gegenrichtung von Western Australia ins Northern Territory wird nicht kontrolliert.
Was man noch beachten muss, wenn man den Checkpoint passiert, ist die Zeitumstellung, denn die Uhren gehen in Western Australia anders. Vom Northern Territory kommend stellt man die Uhr 1,5 Stunden zurück. Das bedeutet: plötzlich ist es später dunkel und eher wieder hell, ein neuer Tagesrhythmus, an den man sich auch erst einmal gewöhnen muss. Am besten ignoriert man die Uhr und richtet sich nach der Sonne, solange man auf die Öffnungszeiten der Geschäfte keine Rücksicht nehmen muss.
Einen schönen Überblick über die Stadt hat man vom einem Ausblick im Hidden Valley Nationalpark, dort sind auch einige Bilder dieser Seite entstanden. 2,5 km außerhalb der Stadt gibt es noch einen weiteren Lookout auf einem Hügel namens Kellys Knob, dem höchsten Punkt der Umgebung. Oben auf dem Foto ist der Berg zu sehen.
Die Stadt selbst ist ziemlich unspektakulär. Die Retortensiedlung ist weiträumig und in geometrischen Kurven angelegt. Ein riesiger Baobab begrüßt die Besucher, die vom Highway 1 kommen und in Richtung Innenstadt abbiegen. Erster Anlaufpunkt für Besucher ist wie immer die Tourist Information am Coolibah Drive, Ph: (08) 9168 1177 Fax: (08) 9168 2598. Dort sollte man unbedingt auch nach den Preisen und Zeiten für Führungen im Hidden Valley N.P. fragen.
Mehrere Caravanparks bieten sehr zentrumsnah Unterkunft, leider steht man dort auch ziemlich Nachbarnah. Eine schöne Lage direkt am Lake Kununurra bietet der Kona Lakeside Tourist Park Campingplatz. Der Town Caravan Park war dagegen sehr eng und voll, hatte aber eindeutig die besseren und moderneren Waschräume. Leute, die wir getroffen haben, empfahlen das Ivanhoe Tourist Village etwas nördlich der Stadt.
Da wir volle Campingplätze so ungemütlich finden beschlossen wir am Abend in ein schönes Restaurant essen zu gehen. Sehr empfehlen möchte ich hier Gulliver`s Tavern mit dem gemütlichen Restaurant "The George Room" Ph: (08) 9168 1435. Der Barramundi und das Steak dort war köstlich. Man sollte allerdings die Zeitverschiebung beachten, da nach NT-Zeit schon früh der Magen knurrt, das Restaurant hier aber erst ab 19 Uhr geöffnet wird. In dem modernen und sauberen Komplex gibt es auch eine schöne Bar mit Biergarten und einen Liquor Shop.
Kununurra nennt man auch "The gateway to the Kimberley" und es ist in weitem Umkreis die einzige große Stadt und ein wichtiges Versorgungszentrum für die umliegende Region, für die Farmen und die Bergleute. Zum Einkaufen gibt es 2 große Supermärkte in der Stadt, einen Woolworth und den kleineren, aber etwas exklusiveren Tuckerbox. Letzterer hat eine sehr gute Brotauswahl, auch dunkle Sorten mit Körnern, eine Seltenheit in Australien. Selbst das Weisbrot war kerniger und schmackhafter als bei allen anderen Märkten. Die Belieferung mit Brot erfolgt leider nicht täglich, so dass wir bei unserem zweiten Besuch ein fast leeres Regal vorfanden.
Daneben gibt es mehrere kleine Fachgeschäfte, ich kann den Metzger im Zentrum empfehlen. Hier haben wir uns für mehrere Tage frisches Fleisch in Vakuum verpacken lassen. Das hält sich dann im Kühlschrank sogar mehrere Wochen, wenn die Folie nicht beschädigt wird. Allerdings war die Fleischauswahl sowohl hier als auch in den Supermärkten um einges schlechter als zum Beispiel in Katherine im Northern Territory.
An der Tankstelle an der Straße zum Ortszentrum, die wunderbarerweise auch 24 Stunden am Tag geöffnet hat, gibt es neben einem kleinen Laden auch einen Imbiss, wo man leckeren warmen Karoffelauflauf und andere warme Gerichte kaufen kann. Hält sich im Kühlschrank und ist warmgemacht eine schöne Beilage für die nächsten 2 Tage zum Steak.
Wein und Bier sollte man unbedingt noch am Abend der Ankunft einkaufen, wenn man am nächsten Tag weiterfahren will. Die Liquor Shops machen überall erst um 12 Uhr Mittags auf, nach NT-Zeit ist das dann halb zwei am Nachmittag und der Reisetag fast schon vorbei. So soll vermutlich dem Alkoholproblem der Aborigines etwas entgegengewirkt werden. Effektiv ist das nicht, man vermeidet nur, dass die Betrunkenen schon am Tag auf den Straßen umhertorkeln.
Google Map zum Thema
Highway über den Ord River
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