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| Miradouro das Pedras Brancas |
Die Straßen auf der langgestreckten Insel São Jorge verlaufen überwiegend parallel zu den Küsten. Wir folgten mehrmals der EN2 von Velas aus entlang der Südküste.
Von unserer Ferienwohnung Bruma Home in Velas sind wir noch einmal an einem schönen Tag voller Sonnenschein und mit blauem Himmel gestartet. Bei schönstem Sommerwetter wollten wir direkt bis an den östlichen Zipfel fahren, vorbei an zahlreichen Aussichtspunkten bis zum Ende der Insel nach Topo.
Die Strecke bis nach Calhetas kannten wir schon, sind aber trotzdem an einigen Aussichtspunkten wie zum Beispiel bei dem auf den Hafen von Velas und auf den kleinen Ort Manadas noch einmal stehen geblieben.
Ab Calhetas führt die Straße weiter nach Südosten bis zum Aussichtspunkt oberhalb von Topo. Das sind insegsamt 50 Kilometer, für die man ohne Stopps ca. eine Stunde braucht. Am Ende wendet man und muss die gesamte Strecke wieder zurück fahren. Alternativ kann man nach dreiviertel der Sackgasse in Richtung Nordküste abbiegen.
Kurz nach Calheta bieten die weißen Häuser und rote Dächer bilden ein pittoreskes Küstenpanorama. Über die Uferpromenade fahren wir langsam den Hang hinauf, der Miradouro Sobre a Calheta bietet hier einen weiten Blick über das Dorf, die Marina und hinaus zum Meer. Geradeaus geht es in Richtung Fajã dos Bodes über die Fajã dos Vimes. Diese Fahrt haben wir an einem anderen Tag mit leider etwas schlechterem Wetter gemacht.
Jetzt fuhren wir zur Küstenstraße empor und folgten ihr in Richtung Osten, vorbei an der Abzweigung zum Reserva Florestal de Recreio da Silveira, das wir ebenfalls an einem anderen Tag noch einmal besucht haben.
Die Straße wird schmaler, windet sich sacht hinauf und man hat von oben immer wieder freie Blicke auf das tiefe Blau des Atlantiks. An diesen Hängen wachsen üppige Hortensienhecken, die aber leider noch nicht geblüht haben. Dazwischen grüne Weiden mit Kühen und lavareiche Felder, das wohl typische Bild der Südküste.
Die Straße führte uns immer weiter in die Höhe, vorbei an kleinen Weilersiedlungen. Bald erreichen wir den beeindruckenden Miradouro da Canada do Pessegueiro auf der Serra do Topo. Ein Aussichtspunkt mitten auf einem Bergrücken in der Mitte von São Jorge, hier kamen auf dem Hinweg sogar ein paar Wolkenfetzen vorbei. Diese Stelle liegt ungefähr auf der Höhe der Fajã dos Vimes.
Der Serra do Topo ist ein beliebter Startpunkt für Wanderungen. Hier starten viele Wege und es gibt sogar ein Denkmal für Wanderer aus Stein. Das Kunstwerk wurde im Jahr 2022 vom Künstler Jorge Fonseca erschaffen und zu Ehren aller Wanderer auf den Azoren hier aufgestellt.
Man kann von hier aus sowohl sehr gut zum Fajã dos Vimes, als auch in den Norden zum Fajã do Santo Cristo wandern. Auf der schmalen Insel, an der breitesten Stelle nur 7 Kilometer, sind die beiden Küstenseiten ja nie besonders weit voneinander entfernt. Allerdings können die hier zu bewältigenden Höhenmeter - je nachdem zwischen 300 und 800 Meter jeden untrainierten Wanderer schnell aufgeben lassen.
Von hier oben öffnet sich mit guter Sicht der Blick über die steilen Hangflanken bis hinüber zum gegenüberliegenden Vulkan Pico auf der gleichnamigen Nachbarinsel. Sonst schaut man eher auf flache Kuppen mit grüner Weide.
Lange Zeit trennte diese Hochfläche der Serra do Topo die Menschen aus dem abgelegenen Ort Topo vom Rest der Insel. Vor dem 20. Jahrhundert war Topo weitgehend von seinen Nachbarorten abgeschnitten, denn eine vernünftige Straßenverbindung existierte nicht Es war für viele einfacher mit dem Boot rüber nach Terceira zu fahren, als den Weg über diese Hochfläche zu bewältigen. Die asphaltierte Straße wurde wahrscheinlich erst zwischen den 1960er und 1980er Jahren schrittweise ausgebaut und asphaltiert.
Auf dem Weg weiter nach Osten kommt man dann automatisch noch an an einem weiteren, schön ausgebauten Miradouro vorbei. Er befindet sich östlich von Calheta an der Südküste, ungefähr auf halber Strecke in Richtung Topo.
Der Miradouro das Pedras Brancas liegt auch auf der Strecke zwischen Serra do Topo und Topo und ist ein echtes Highlight, an dem man unbedingt anhalten sollte und den Ausblick in den Fajã-de-São-João-Kessel genießen. Der Name bedeutet Weiße Steine, und er bezieht sich auf die hellen Felsformationen in der Region.
Von diesem erst 2019 gebauten Miradouro blickt man durch die weiten Täler zwischen den Bergen und auf die Felsküste von São Jorge, die an dieser Stelle besonders steil und spektakulär ist. Bei klarer Sicht reicht der Blick weit hinaus bis zur Insel Pico und oft sogar bis Faial.
Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen den grünen Feldern oberhalb und den tiefschwarzen Lavaklippen unterhalb, über denen sich die weißen Steinbrocken abheben, die dem Aussichtspunkt seinen Namen gaben.
Der Platz ist mit einer kleinen Plattform und Mauern gesichert, es gibt schöne Bänke aus schwarzem Lavastein auf denen man entspannt verweilen und die Aussicht genießen kann. Wir waren hier ganz alleine, nur ab und zu fuhr mal ein Auto vorbei. Der Ort ist von einer fast meditativen Ruhe erfüllt, während wir die Szenerie in uns aufnehmen.
Der nächste Miradouro, an dem wir angehalten haben, ist ebenfalls direkt an der Hauptstraße nach Osten und nur 2,35 Kilometer entfernt. Im Prinzip war die Aussicht von hier natürlich sehr ähnlich zu der Aussicht vorher am Miradouro Pedras Brancas. Aber Anhalten, Fotografieren und genießen lohnt sich ja eigentlich immer. Von hier aus hat man auch eine schöne rote Erdstraße dekorativ im Bild, die sich durch die grünen Weisen schlängelt.
Jetzt ist die Besiedlung wieder dichter und wir fahren durch kleine Orte wie São Tomé oder Santo Antão und vorbei an Käsefabrikanten und der Kirche Igreja Paroquial de Santo Antão. So geht geht es weiter in Richtung Topo.
Mit dem PKW fühlte sich die Straße sehr gut ausgebaut an, als wir dann auf einen LKW mit Container aufgelaufen sind war Ende der flotten Fahrt. Der Sattelzug mit hohem Schwerpunkt fuhr sehr vorsichtig, denn jede nur ein wenig ausgefahrene Stelle im Untergrund und jede Kurbe brachte das Gefährt zum Schwanken. Und hier möchte niemand den Steilhang hinunter fallen, wenn die Ladung plötzlich woanders hin will als der Fahrer. Also ging es ein gutes Stück nur mit 20 km/h voran. Aber wir hatten ja Zeit.
Den Miradouro do Topo kurz vor Erreichen des Ortes findet Ihr auf der Topo Seite.
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