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LAGOA DO CONGRO

Nach der Fahrt durch das abgelegene Vale das Lombadas ging unsere Fahrt weiter. Ziel war es, nahe des Lagoa do Congro wieder Asphalt zu erreichen und über Vila Franca do Campo entlang der Südküste zurück in den Westteil der Insel São Miguel zu unserer Unterkunft im Westteil zu fahren.

Gab es noch etwas Regen beim Verlassen des Tals, lichteten sich die Wolken dann wieder. Die nächsten 8 Kilometer auf der Landstraße EN4-2A führten erst über die Berge, dann durch bewirtschaftetetn Wald und dann durch Felder. Ab uns zu standen auch mal ein paar nette und unaufgeregte Kühe mit ihren Kälbchen mitten auf der Straße.

Kurz vor dem See gab es Bauarbeiten an der Straße. Das war auch nötig, denn Teile waren schon ziemlich schwierig zu befahren. Wir mussten nach rechts auf eine Nebenstrecke abbiegen und kamen so direkt zum Parkplatz am Lagoa do Congro, an dem der Trail zum See beginnt.

Der Name "Congro" ist mit dem Spitznamen von André Gonçalves Sampaio verbunden, einem der ersten Besitzer dieses Sees. Nachdem dieser die die angrenzenden Ländereien erworben hatte, erfuhr diese Landschaft große Veränderungen. Sie wurde zu einem Gartenwald umgestaltet und exotische Arten wurden eingeführt, wie etwa die Japanische Zeder (Cryptomeria japonica), der Tasmanische Bluegum (Eucalyptus globulus) und die Camellia japonica.

Das Wetter war wieder besser und wir beschlossen, zum See zu laufen. Das Schutzgebiet rundum umfasst 38 Hektar, leider fanden zur Zeit unseres Besuchs Baumfällarbeiten statt und es hallte sehr laut durch den Wald. Kein Wunder, dass wir kaum Vögel hörten oder sahen, dabei soll es hier viele Vogelarten und Amphibien geben. Der im See vorkommende Kammmolch (Triturus cristatus) ist zwar eine gebietsfremde Art, steht aber unter dem Schutz der Berner Konvention.

Der See liegt auf etwa 518 m Höhe in einem erloschenen vulkanischen Explosionstrichter, der hier rund 500 m Durchmesser hat und eine Tiefe bis zu 16 m aufweist. Ähnlich wie die Maare in der deutschen Vulkaneifel. Es gibt steile Wänden aus Basalt und Trachyt und einem maximalen Höhenunterschied von etwa 120 Metern. Dieser Krater entstand vor etwa 3.800 Jahren.

Das Wasser hat eine intensive smaragdgrüne Farbe und ist umgeben von dichtem Wald mit exotischen Bäumen wie Cryptomeria und Eukalyptus, aber auch endemischen Arten wie Azorenlorbeer. Hier sieht man aber ganz deutlich, warum es so fatal ist, dass von den Azoren so viele Videos und Fotos kursieren, die mit Hilfe von Drohnen aus der Vogelperspektive entstanden sind.

Denn von oben sieht dieser See himmlisch aus, die Sonne scheint und er leuchtet wunderbar Grün umgeben vom Wald wie ein Auge. Leider sieht man das so nicht, wenn man zu Fuß unterwegs ist, nicht mal ansatzweise.

Der Wanderpfad führt etwa 700 m durch den Wald und man braucht ca. 20 Minuten für den steilen Abstieg und muss dann die selbe Strecke wieder steil zurück. Unten angekommen sieht man das Wasser vor lauter Bäumen nicht, alles stark zugewachsen, und über dem zum Himmel offenen Wasser haben die Bäume am Ufer gerne ihre belaubten Äste ausgebreitet. Vielleicht gibt es irgendwo ein Stück Ufer ohne Bäume davor, das haben wir aber nicht gefunden.

Der Pfad selbst ist ziemlich ungepflegt, teilweise matschig oder steinig und voller Wurzeln. Man braucht gute Wanderschuhe hier. Direkt neben dem Hauptkrater liegt auf der anderen Seite des Kraterrandes der weniger bekannte Lagoa dos Nenúfares. Dieser wird so genannt, weil ein großer Teil seiner Oberfläche von der Art Nymphaea alba, also der weißen Seerose, bedeckt ist. Schilder dorthin haben wir nicht gesehen. Den sehr kleinen See, eher ein Tümpel, konnten wir von unserem Weg, der ein Stück auf dem Kraterrand entlang führte, schon sehen, aber wir haben keinen Weg dorthin gefunden.

Am späten Nachmittag wäre es hier sicher wunderbar ruhig gewesen, es waren nur wenig andere Leute unterwegs. Wir konnten es etwas erahnen, wenn die Motorsägen mal eine kurze Pause machten und es still wurde im Wald. Da haben wir einfach Pech gehabt.

Da es schon recht spät war, wollten wir langsam wieder zurück. Denn wir hatten noch die recht lange Strecke zurück zur Moinho das Feteiras vor uns.














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