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LAGOA DO FOGO

Der Lagoa do Fogo, übersetzt die Feuerlagune, liegt zentral im Inselinneren im Osten von São Miguel, ca. 8 km südlich von Ribeira Grande und knapp 13 km von Ponta Delgada entfernt. Es handelt sich um ein wunderschönes Landschaftsschutzgebiet, das wir am Morgen von Caloura aus besucht haben. Die Fahrt dauerte von unserer Ferienwohnung aus eine gute halbe Stunde. Hier oben ist die Heimat seltener und endemischer Pflanzen, unter anderem auch die endemische Azorica.

So weit oben hat man natürlich keine Wettergarantie und oft landet man in den Wolken. Ganz früh morgens oder gegen Abend sind es meist weniger Wolken und man hat man eine klarere Sicht. So starteten wir schon recht früh und folgten der Straße kurz hinter Água de Pau bergauf. Zuerst war es noch sonnig und wir hatten eine schöne Aussicht auf die grüne Küste.

Erster Haltepunkt war kurz hinter der Abfahrt zum Miradouro da Chã da Macela, hier waren die Wiesen noch sehr nass vom Regen in der Nacht. Das typische Habitat der endemischen Gebirgsstelze (Motacilla cinera patricoae), davon waren hier einige auf Nahrungssuche so früh am Morgen. Auch die ersten Möwen sassen hier in der Landschaft.

Noch befanden wir uns unterhalb der Wolken, aber als wir dann weiter fuhren, wurden sie immer dichter. Von den schönen Aussichtspunkten, die dann folgten, wie von dem Miradouro do Pico da Barrosa aus, konnten wir den Kratersee nicht sehen. Rundum alles voller Wolken und es war sehr ruhig, denn Mitte Mai war hier noch nicht so viel Verkehr. Wir machten uns einen Spaß und verkürzten den Namen des Sees mit Anleihen beim Englischen zu Lagoa do Fog - also zum Nebel-See.

Wir folgten der Straße weiter zum nächsten Aussichtspunkt, dem schönsten und bekanntesten am Kraterrand. Hier steht man etwas tiefer am Kraterrand und einige Wolken verzogen sich gerade. Vom recht großen Parkplatz aus sind es nur wenige Schritte bis zum Abgrund mit Aussicht auf den See. Irgendwie ist es mit den Wolken auch magisch. Auch hier gab es Gebirgsstelzen und sehr viele Möwen, die an den steilen Hängen brüten. Ihre Schreie hallen durch den Talkessel.

Der See liegt 120 m unterhalb auf ca. 575 m über dem Meer im Inneren der bis zu 949 m hohen Caldera des Vulkans Água de Pau, der im 16. Jahrhundert nach dem Ausbruch von Pico da Sapateira entstand. Es ist der höchstgelegene der drei Kraterseen von São Miguel, hat eine Gesamtfläche von 1.360 Hektar und der See ist bis zu 30 Meter tief.

Das Grün der mit üppiger Vegetation bewachsenen Vulkanwände kontrastiert bei Sonnenschein sicher besser mit dem klaren blauen Wasser, aber wir hatten Glück und ab und zu lichteten sich die Wolken kurz, so dass wir immerhin den See gesehen haben.

Am Aussichtspunkt in 695 m Höhe beginnt eine sehr bekannte und beliebte kurze Wanderung runter zum Strand einer kleinen Halbinsel. Es dauert etwa 20 Minuten, um vom Aussichtspunkt Lagoa do Fogo zum Seeufer hinunterzugehen, aber bei den vielen Wolken hatten wir dazu keine Lust mehr. Der Lagoa do Fogo Pfad ist ca. 1,4 km lang und weist einen Höhenunterschied von 116 m auf. Baden unten im See ist allerdings verboten worden, denn dies ist ein Naturschutzgebiet. Daran sollte man sich auch halten, denn man wird hier von der Wetterkamera gefilmt. Wenn man nach dem verbotenen Bad dann nach oben zurück zum Auto kommt, wird jemand mit einer Geldstrafe dort warten.

Auf der anderen Seite der Berge führt die Straße dann wieder bergab, am Aussichtspunkt Boa Vista vorbei und nach 5,5 Kilometern erreicht man das Waldbad Caldeira Velha.









Wolken

Sommerliche Straßensperre

Wir konnten uns hier mit dem Mietwagen noch frei bewegen, sind die Strecke in den ersten Tagen Mitte Mai gefahren. Als wir noch einmal am Ende der Reise in den ersten Junitagen auf die Hauptinsel kamen wäre es noch möglich gewesen, hier ein weiters Mal hinzufahren. Leider war das Wetter an diesen Tagen noch schlechter und wir haben dann lieber sonnigere Ziele an der Küste besucht. Einen Tag nach unserem Abflug änderte sich dann hier oben alles.

Der Sommer ist die Zeit, in der man mehr Chancen auf eine klare Sicht hier oben hat. Allerdings ist es auch die Zeit, in der sehr viele Touristen auf der Insel sind, und so bekannte Orte wie Lago do Fogo werden dann besonders schnell überfüllt.

Vom 15. Juni bis zum 30. September gibt es zwischen 9:00 Uhr und 19:00 Uhr eine sommerliche Straßensperre mit Shuttle-Service, das entlastet dann die schmale Bergstraße.

Die Strecke zwischen Caldeira Velha (Ribeira Grande) und Casa da Água (Lagoa do Fogo) ist seit Sommer 2023 für gemietete Fahrzeuge gesperrt. Nur lokale Bewohner, Taxis, Reisebusse und Touranbieter dürfen die Strecke befahren. Für alle anderen Touristen ist der Shuttle-Bus Pflicht, es gibt ein Hop-on/Hop-off-System und das kostet 5,00 Euro pro Ticket. Der Ticketverkauf erfolgt direkt beim Bus oder online.

Die Busse fahren alle ca. 30 Minuten ab Caldeira Velha und Casa da Água zu den Miradouros Bela Vista, Pico da Barrosa und Lagoa do Fogo.

Fahren vor 09:00 Uhr oder nach 19:00 Uhr ist aber auch mit Mietwagen erlaubt. Bereits im Sommer 2024 gab es mehrere Roadblock-Kontrollen, speziell für Mietwagenfahrer.

Ich fürchte, wenn sich die sommerlichen Besucherzahlen weiter so heftig entwickeln, werden solche Lösungen sicher bald auch für das viel besuchte Sete Cidades Gebiet eingeführt.










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