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SOUTHWILD FAZENDA TEREZA

Diese Unterkunft hatte schon einige Namen: Pantanal Wildlife Center, Fazendas Tereza ist immer noch ausgeschildert und neuerdings nennt man sich Southwild Pantanal Lodge. Die Southwild-Gruppe mit Wildlife Camps in Peru und anderen Teilen Südamerikas gehört dem amerikanischen Biologen Dr. Charles A. Munn. Nach 55 Jahren Feldforschung in Südamerika hat er zusammen mit Mariana Valqui im Jahr 2010 das Öko-Tourismusunternehmen Southwild gegründet. Die Fazenda ist nur ein Teil der Aktivitäten im Pantanal und eine Zwischenstation für Reisegruppen, die das Jaguar Flotel weiter südlich jenseite von Porto Jofré besuchen. Ein Hausboot mitten im Jaguar Gebiet mit Sichtungsgarantie der gefleckten Katzen. Sicherlich interessant, wenn man es sich leisten kann. 6 Tage/5 Nächte, drei davon hier in Tereza und zwei auf dem Southwild Jaguar Flotel, schlagen mit über 4.000 US$ pro Person ab/bis Cuiabá zu Buche. Nat Geo TV und die BBC waren natürlich schon Gast. Zum Vergleich: Wir haben, bei eigener Anreise, 850 Euro Vollpension für 5 Nächte für zwei bezahlt. Täglich zwei Aktivitäten und Mahlzeiten sind da auch inklusive.

Eigentlich wollten wir von hier aus auch einen Tag nach Porto Jofré zur Jaguar Beobachtung, mussten aber einsehen dass dies zu stressig ist. Für die 80 Kilometer bis zum Jaguar Fluss braucht man bei gutem Wetter frühmorgends im Dunkeln locker knapp 3 Stunden one-way, dazu kommen noch 10 Stunden auf dem Boot. Und das bei 40°C, abends im Dunkeln dann noch 3 Stunden zurück, das war uns zu viel. Wir fragten nach dem Preis für eine ganztägige Bootsfahrt und einen Tag später wurde er genannt: bei eigener Anreise mit dem Auto 600 US$ pro Person. Bei solchen Fantasiepreisen haben wir dankend abgelehnt, wir wollten das Boot ja nicht kaufen. So sind wir am nächsten Tag gemütlich nach Port Jofré gefahren und haben uns direkt vor Ort erkundigt: ein ganzes Boot kostet für den ganze Tag inklusive Mittagessen für 4 Personen je nach Leistung zwischen 280 und 380 Euro.

Im Endeffekt haben wir alles richtig gemacht, auch wenn wir keinen Prachtjaguar vor die Linse bekommen haben. Wir haben wenigstens einen gesehen, hier neben der Fazenda am Rio Pixaim. Und wir hatten in der schönen Fazenda wunderbare, entspannte Tage mit täglichen Bootsfahrten, Wanderungen und es gab sogar einen angefütterten Ozelot an einem Hide. Hier kann man sich rundum wohlfühlen.

Betreut wird man hier von der sehr gut englisch sprechenden Lucy, bei der man sich aber jede Information erfragen muss. Die Leute in der Küche und im Service sind sehr nett, sprechen aber nur Portugiesisch. Das gilt auch für die Guides. Die meisten Reisenden haben ja ihren eigenen Übersetzter stets dabei, aber wir sind hier auch so gut zurechtgekommen.

Auf dem Gelände rund um das Haus gibt es viele schöne Plätze zum Entspannen: Sessel, Hängematten vor den Zimmern und eine wunderschöne Schaukelbank am Flussufer. Der Pool ist eher eine kleine Pfütze, aber zum Erfrischen zwischendurch reicht er aus. Auch hier stehen jeweils zwei Liegen und bequeme Stühle. Es gibt zwei Beobachtungstürme, einen direkt am Haus neben einem Storchennest und einen weiteren kleinen am Ufer im Galeriewald.

Das Gästeaufkommen hielt sich vielleicht auch wegen Zika-Virus-Angst in Grenzen, meist waren kleinere Gruppen von 4-6 Personen anwesend. Eine unglaublich eingebildete Truppe reicher Amerikaner mit Guide und Fahrer, die uns als einzige andere Gäste komplett ignorierte und nicht mal im Speisesaal grüßte, kam gerade vom Flotel. Es gab eine weitere Gruppe Amerikaner, eine vierköpfige brasilianische Familie und einen Tag waren wir sogar mal ganz alleine im Hotel. Am letzten Tag kamen Franzosen mit vielen kleinen Kindern.

Laut booking.com war alles ausgebucht, aber dort stand ja auch, dass es nur Frühstück gibt. Das stimmte aber nicht, die Mahlzeiten und die Ausflüge sind hier inklusive, man zahlt am Ende nur Getränke und Wäscheservice. Die Kreditkarte wurde nur hier schon direkt nach Buchung fast ein Jahr in Voraus mit dem kompletten Preis belastet.

Wi-Fi ist überall sehr gut zu empfangen und schnell, ich konnte sogar Bilder in Facebook laden. Die Angestellten nutzen es auch ständig. Für Trinkgeld gibt es eine Box im Restaurant. Achtung: offiziell kann man hier mit Kreditkarte bezahlen, das war aber gerade nicht möglich, weil der Apparat kaputt war. Hätten wir hier Ausflüge und Essen zahlen müssen, dann hätte das Bargeld kaum gereicht. Geöffnet ist die Lodge nur vom 15.März bis zum 20.Dezember.


Lage

Die Fazenda Tereza liegt am Ufer des wildreichen Rio Pixaim. Auf Google Maps unten ist der Fluss zurzeit falsch benannt (Stand Dezember 2016). Die 3 Kilometer lange und sehr holperige Abzweigung zur Lodge befindet sich bei Kilometer 63 an der Transpantaneira, kurz hinter dem Mato Grosso Hotel.

Rund um die Lodge hat man die Natur sehr ursprünglich belassen, es gibt Galeriewälder und keine Viehwirtschaft auf dem Gelände. Rehe und Füchse kommen regelmäßig bis ans Haus. Und sehr viele Capybaras gibt es rund um das Haus, die sich hier als Rasenmäher betätigen. Der zahme Tukan, auf den ich so gehofft hatte, hat sich nicht blicken lassen. Aber täglich werden die kleineren Vögelchen gefüttert und sind in großer Zahl am Pool und vom Speisesaal aus zu beobachten.


Zimmer

Das SouthWild Pantanal verfügt über 15 Gästezimmer, die Teil einer alten Hacienda sind. Rundum verläuft eine überdachte Veranda mit Sitzgelegenheiten, Deko Objekten und Hängematten. Hier findet jeder sein Plätzchen, vor allem wenn nicht ausgebucht ist.

Wir bekamen Zimmer Nummer 6 auf der Ecke, eigentlich ein Familienzimmer mit 3 Betten und schön groß. Es gibt zwar keinen Schrank, aber auf dem dritten Bett konnten wir unsere Sachen ablegen und es gibt auch große Holztische, die als Ablage taugen. Einer dient als Schreibtisch und es gibt sogar einen schicken Schreibtischstuhl mit Rollen.

Das Bett ist bequem und hat Leselampen und Nachttische, darüber hängt ein Moskitonetz. Das haben wir aber nicht gebraucht, da es kaum Moskitos im Zimmer gab. Die Klimaanlage kühlt sehr gut und die haben wir hier mittags auch gebraucht, wenn das Thermometer draußen 40°C anzeigte. Dann war es drinnen schön kühl. Einziger Nachteil: Es ist dann auch dunkel, denn wenn man die Fensterläden öffnet sind nur noch Fliegengitter zwischen Zimmer und der Hitze draußen. Außerdem kann dann jeder von der Veranda aus reinsehen.

Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes schmales, raumhoch gefliestes Badezimmer mit heißer Dusche, Waschbecken, Spiegel und Toilette mit dem üblichen Bewohner: einem kleinen Frosch. Ablage gibt es nur eine kleine in der Dusche, darauf sind kleine Shampoo- und Conditioner-Fläschchen und Seifen dekoriert.


Frühstück

Das Essen in Southwild war sehr gut, eigentlich viel zu gut, denn wir haben hier sicher ein paar Kilos zugelegt. Gegessen wird im offenen, durch Fliegengitter rundum geschützten Restaurant. Hier gibt es zwar keine Klimaanlage, aber Ventilatoren an der Decke. In der Ecke steht eine kleine Bar, Kaffee, Plätzchen und frisches Obst gibt es den ganzen Tag zur Selbstbedienung.

Auch ein Wassertank steht hier, aus dem man sich bedienen kann. Sehr angenehm, denn man trinkt ja sehr viel bei der Hitze und vermeidet so den Verbrauch von Plastikflaschen. Verkleidet ist er wunderschön mit einer Handarbeit von Frauen aus Poconé: die typischen Tiere und Bäume des Pantanal liebevoll aufgenäht mit 3D Effekt. Eine gemütliche Leseecke bietet Literatur und Bildbände zum Stöbern.

Am Morgen wird ein Buffet aufgebaut, das keine Wünsche offen lässt. Pro Tisch gibt es eine Karaffe mit einem Liter frisch gepresstem Orangensaft. Der schmeckt sehr erfrischend, dazu dann Kaffee, Toast, Käse und Schinken, Marmeladen, Kuchen, Cerealien und vieles mehr.

Es gibt sogar die Auswahl zwischen Kuhmilch und Sojamilch. An dem Tag, als wir einen Ausflug über die Holzbrücken nach Porto Jofré gemacht haben, hat man uns auf Wunsch ein Packet mit belegten Broten, Eiern, frischem Obst, Saft und Keksen für ein Picknick zusammen gepackt, für die Getränke gab es eine Eisbox.


Essen

Im Restaurant werden auch das Mittagessen und das Abendessen eingenommen. Die Holztische sind schön mit Sets eingedeckt und man sitzt immer am selben Tisch.

Beide Mahlzeiten sind gleich: es gibt ein umfangreiches Buffet, von dem man sich bedienen kann. Salat stellt man sich, wie in Brasilien üblich, selbst zusammen. Dazu gibt es Olivenöl und Balsamico Essig und verschiedene Würzsaucen, von denen wir nach einem kleinen Test aber eher abraten - scharf-sauer ist nicht unser Ding. Bei den Brasilianern scheinen diese scharfen Saußen mit der Bezeichnung "Pimienta" sehr beliebt. Die warmen Speisen sind alle lecker, von Reis und Bohnen über Lasagne bis zum Schmorfleisch. Täglich wird variiert. Dann folgt ein meist göttlicher Nachtisch, den man einfach nicht stehen lassen kann.

Das Angebot wechselt ständig. Und pro Tisch gibt es auch zu diesen Mahlzeiten jeweils eine Kanne verdünnten Saft aus Konzentrat mit Eiswürfeln: Guave, Ananas oder Maracuja. Am Abend haben wir dazu dann meist noch ein Bier getrunken.

Abendessen wird um 19:00 serviert, wenn die Gäste aber im Ozelot Hide sind und erst gegen 19:30 Uhr vollkommen durchgeschwitzt zurückkommen, dann auch später gegen 20:00 Uhr.



Fazit

Schöne, luxuriöse Unterkunft zum Wohlfühlen mit sehr gutem Essen und tollen Bootstouren

Im Oktober 2016 waren wir für 5 Nächte hier.

Hier ist ein Link zur Southwild.

Google Map zum Thema

Fazenda Tereza

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