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Nach einer Übernachtung im Dinosaur Provincial Park lag das nächste Ziel noch weiter südlich, nahe der Grenze zu den U.S.A: Hier erwartete uns die schönste Landschaft der Badlands im Writing-on-Stone Provinial Park. Auch hier wollten wir eine Nacht verbringen, um dann am nächsten Tag entlang der Grenze wieder weiter in Richtung Westen zum Waterton Lakes National Park zu fahren.
Der Weg zum Writing-on-Stone Provinial Park führt lange durch die Prairie und einige Orte. Am meisten Zeit haben wir verloren, weil wir Medicine Hat durchqueren mussten, immerhin die fünftgrößte Gemeinde in Alberta. Es gab an der Umgehungsstrasse eine längere Baustelle mit Teilsperrung vor einer Ampelkreuzung, so standen wir eine gefühlte Ewigkeit im Stau auf dem Highway herum. Immerhin gibt es hier das günstigste Benzin im Staat und wir mussten sowieso komplett auftanken. Danach wurde die Strecke schnell wieder ländlich und am Nachmittag erreichten wir den Eingang zum Provinzpark. Er ist vom Highway 501 aus gut ausgeschildert und liegt 256 Kilometer südöstlich von Calgary.
Dieser Park beinhaltet eine heilige Landschaft, die besondere spirituelle Bedeutung für die Menschen hatte, die einst hier lebten. In Kanada unterscheidet man drei Gruppen Völker: Die First Nations, oft auch Indianer genannt, die Inuit und die Métis. Letztere sind Nachfahren von Siedlern und Pelzhändlern, die mit indianischen Frauen eine Verbindung eingegangen waren.
Die Blackfoot-Indianer zogen seit Generationen über die weiten Grasebenen der Great Plains. Ihre traditionelle Kultur basiert auf einer langen und innigen Beziehung zu diesem Land und diese Landschaft ist immer noch Teil dieser Tradition. Die First Nations haben Petroglyphen, Felsritzungen, und Piktogramme, Felszeichnungen, auf den Sandsteinfelsen im Park hinterlassen. Sie sind ein Erbe dieser spirituellen Verbindung und es handelt sich hier immerhin um die größte Konzentrationen von Felsmalereien im nördlichen Amerika. Seit dem Jahr 1977 ist die Region als Provinzpark geschützt.
Schon beim Besuch des modernen Informationszentrums kurz hinter dem Parkeingang fallen einige traditionelle, weiße Zelte auf. Man hat sie hier aufgebaut, um den Besuchern die Tradition und die Kultur der Blackfoot näher zu bringen. Das gleiche Ziel verfolgt das Informationscenter, das bei unserer Ankunft leider schon geschlossen war. Vor der Türe lagen aber umfangreiche Informationsbroschüren über den Park und den Hoodoo Trail zum Mitnehmen, fertig gebündelt für jeden Reisenden. Den Wanderweg entlang der Hoodoos habe ich auf einer eigenen Seite beschrieben.
Der Blick vom Info-Center hinunter in das Tal des Milk River mit den bizarren Felsformationen am Rand ist nach der langen Fahrt durch die flache Prairie überwältigend.
Sternengucker sollten bei klarem Himmel in der Nacht hierher kommen, denn der Weitblick auf den Himmel ist wunderbar.
Vom Infocenter aus führt die Straße ein kurzes Stück bergab ins Flusstal, vorbei an einigen beeindruckenden Hoodoos. Dann hat man den großen Campingplatz erreicht, der sogar an einem Wochentag im September noch recht gut gefüllt war. Im Sommer sollte man hier auf jeden Fall vorbuchen, denn nicht umsonst ist der Platz bei Einheimischen sehr beliebt. Es gibt sogar einen kleinen Strand, an dem man im Milk River baden kann. Leider war es dazu schon zu kalt.
Wir fuhren die verschiedenen Schleifen ab, um uns einen freien Platz zu sichern und liefen dann zurück zur Rezeption, um uns zu registrieren. Eine power-site kostet $27.00, non-power sites $21.00 pro Nacht. In der Nebensaison von Ende September bis zum ersten langen Wochenende im Mai gelten reduzierte Preise.
Der Campingplatz ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet 64 Campsites mit Picknicktischen und Feuerstellen. Die Campingkomö die Die Chaoscamper mit Robin Williams wurde genau hier gedreht.
Einige Stellplätze liegen auch direkt am Milk River, alle sind von Büschen umgeben und zumeist auch ein wenig geschützt vor Wind und den Nachbarn. Es gibt Wasser, Münzduschen bis Ende September, Toiletten, Telefon und einen Kinderspielplatz. Im Sommer sind auch ein Amphitheater und der Bootsverleih in Betrieb.
Holz kann man gegen Gebühr hier auch kaufen, aber wir hatten noch genug trockene Klötze im Vorrat. Am Abend nutzten wir dann endlich mal wieder die laue Luft, um im Freien am Lagerfeuer zu sitzen und endlich die Mitnahme der Campingstühle zu nutzen. Auch unser Abendessen konnten wir unterm Sternenzelt genießen, was selten genug in diesem Herbsturlaub möglich war. Es gab an diesem Abend einen leckeren Malbec aus Argentinien und dazu haben wir dann einfach Nudeln mit Tomatenpesto gekocht und einen leckeren Salat mit Schafkäse zubereitet.
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Writing-on-Stone Provinzial Park
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