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Nach dem Besuch der Altstadt von Weißenburg in Bayern fuhren wir ein Stück weiter, entlang der Altmühl nach Pappenheim. Hier ist der Fluss noch nicht so sehr reguliert und kanalsisiert wie unterhalb der Burg Prunn, dieser Teil der Region hat uns viel besser gefallen. Dazu kommt der hübsche Ort Pappenheim. Unser Ziel war die oberhalb gelegene Burg Pappenheim.
Pappenheim liegt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und rund 70 Kilometer südlich von Nürnberg. Durch die Stadt fließt die Altmühl, die sich wie eine Schleife um die Altstadt zieht. Neben der Kernstadt liegt auch der Gemeindeteil Zimmern an dem Fluss.
Bekannt ist der Name der Stadt vor allem durch den Ausspruch: "iIch kenne meine Pappenheimer." Er stammt aus Friedrich Schillers Drama "Wallensteins Tod" von 1799. Die Pappenheimer waren ein Regiment von Kürassieren aus dem Dreißigjährigen Krieg, die nach ihrem Kommandanten, Gottfried Heinrich zu Pappenheim, benannt waren. Diese Soldaten waren für ihre Tapferkeit und Loyalität bekannt.
In diesem Drama sagt die Hauptfigur, der Feldherr Wallenstein, den Satz "Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer" in einer Szene, um auszudrücken, dass er die Stärken und Schwächen seiner Soldaten gut kennt.
Der staatlich anerkannte Erholungs- und Luftkurort Pappenheim liegt am Altmühltal-Radweg, an der Bootwanderstrecke auf der Altmühl und am Altmühltal-Panoramaweg. Die Wanderschlaufe Nummer 8 des Wanderweges bietet herrliche Ausblicke vom Pappenheimer Weinberg, Ortsgeschichte und der gemütliche Rundweg bietet sonnige und schattige Passagen.
Innerhalb der noch weitgehend erhaltenen Stadtmauer liegen stattliche historische Bürgerhäuser. Als Wahrzeichen thront die Burg Pappenheim über der Stadt.
Besonders sehenswert ist außerdem die Kirche St. Gallus, der älteste protestantische Sakralbau von Franken. Katholiken siedelten sich hier erst wieder im Laufe des 19. Jahrhunderts in nennenswerter Zahl an. Im Jahre 1888 wurde die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt geweiht. Schon im Mittelalter gab es eine jüdische Gemeinde und ab dem 14. Jahrhundert einen eigenen jüdischen Friedhof. Von 1811 bis 1935 besaß die jüdische Gemeinde eine eigene Synagoge in Pappenheim.
Die Burg Pappenheim ist die Ruine einer Spornburg auf einem langen Bergsporn, der sich über der Altmühlschlinge und über der gleichnamigen Stadt Pappenheim erhebt. Alleine durch die Lage und Aussicht lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Wir sind mit dem Auto direkt nach oben zum angrenzenden Parkplatz gefahren.
Diese Burg war der Stammsitz der späteren Grafen von Pappenheim und gilt als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Burgruinen Bayerns. Ein älterer Burgstall befindet sich wenige hundert Meter westsüdwestlich der Ruine auf einer bewaldeten Anhöhe und wird als Alte Bürg bezeichnet.
Dienstag bis Sonntag ist hier von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 5,00 Euro pro Person.
Vom Burgeingang mit Shop gelangt man zuerst über die Äußere Brücke zum Zugang zur Burg, die man durch das Vorburgtor betritt. Der winkelförmige Halsgraben wurde aus dem Fels gesprengt und ist etwa 15 Meter tief. Die hohe Ringmauer wird durch zwei wuchtige Türme verstärkt. Hier in der Vorburg gibt es schon einiges zu sehen.
Das ehemalige Zeughaus oder Preißingerhaus beherbergt heute im Erdgeschoss das Historische Museum, das auf einigen Schautafeln von der Geschichte Pappenheims berichtet. Der Ahnensaal, ein großer Saal mit mittelalterlichen Möbeln und Gemälden im ersten Obergeschoss des Gebäudes, kann für Hochzeiten oder andere Feiern gemietet werden.
Der sog. Eselsstall, in dem sich jedoch nachweislich nie ein Eselsstall befand, stammt wohl ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert. In seinem gewölbten Erdgeschoss befindet sich die Burgkapelle. Unter 365 goldenen Sternen auf blauem Gewälbe und von Lampen in Form von Jakobsmuscheln beleuchtet kann man sich in historischer Atmosphäre das Ja-Wort geben. Auch der daüber liegende Wappensaal mit seinem mittelalterlichen Mauerwerk, den Wappenschilden und Waffen kann gemietet werden.
Es gibt im Keller auch eine Folterkammer, ich glaube aber nicht dass man die auch mieten kann. Die Burgschänke hat einen schönen Biergarten, der Gastraum bietet Platz für ca. 42 Personen und steht ebenfalls für Feierlichkeiten zur Verfügung.
Die Hauptburg im Nordosten wird durch einen tiefen Halsgraben von der Vorburg getrennt. Auch an den übrigen Seiten fallen die Berghänge relativ steil ab und boten so natürlichen Schutz. Über die Hauptburgbrücke geht es weiter hinauf, ursprünglich überspannten ein hölzerner Steg und eine Zugbrücke den Halsgraben.
Hier findet man im Brunnenhaus den Brunnen der Burg, bei dem man sich mit einem Durchmesser von etwa zweieinhalb Meter durch den Fels gearbeitet hat, bis man nach etwa 75 Metern auf den Grundwasserspiegel der Altmühl gestoßen war. Ein hölzernes Tretrad ermöglichte die Förderung des Trink- und Brauchwassers. Im Jahr 1631 belagerten die Schweden Burg Pappenheim und ihre Kanonenkugeln trafen das Brunnenhaus. Der Einsturz des Gewölbes mit Zerstörung des Tretrades zwang die Pappenheimer Besatzung zur Kapitulation. Heute ist der Brunnen, nach umfangreichen Ausschachtungsarbeiten, wieder ca. 50 Meter tief.
Vom Palas der Hauptburg stehen heute noch das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss, wie auch Teile des 2. Obergeschosses. Der mächtige hochmittelalterliche Bergfried der Burg gilt als eines der bedeutendsten stauferzeitlichen Baudenkmäler Bayerns. Der heute 25 Meter hohe Turm war damals mindestens 30 Meter hoch. Die Seitenlängen des quadratischen Baukörpers betragen etwa 11,3 Meter, das Mauerwerk ist hier 3,3 Meter stark. Vor dem Dreißigjährigen Krieg wurde der Hauptturm durch eine aufgesetzte Türmerstube abgeschlossen und diente in der frühen Neuzeit als Geschützplattform.
Über eine hölzerne Treppe gelangt man nach oben auf die Turmplattform, von dort hat man eine umfassende Rundumsicht über die Burg, den Ort und die Äcker und Weinberge an der Altmühl.
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