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WEIßENBURG BAYERN

Nach einem ganzen Regentag kam endlich die Sonne wieder raus. So fuhren wir zuerst nach Oettingen im Donau-Ries und danach erkundeten wir dann noch die schöne Altstadt von Weißenburg in Bayern, die zu den beeindruckendsten Stadtkernen und Denkmalensembles in der Region zählt.

Weißenburg mit seinen heute knapp 20.000 Einwohnern liegt am Rand der Frankenalb, südlich von Nürnberg, nordwestlich von Ingolstadt, nördlich von Augsburg und südöstlich von Ansbach. Hier befindet man sich im Naturpark Altmühltal und in der Weißenburger Bucht, Namensgeberin der Weißenburger Alb, die neben der Eichstätter Alb den zweite Teil der Fränkischen Alb bildet.

Die Stadtgeschichte beginnt mit einer römischen Siedlung um das im Jahr 100 errichtete römische Holz-Erde-Kastell Birician. Der Limes lag nur wenige Kilometer von hier entfernt und spätestens 254 wurde das Kastell samt Zivilsiedlung im Zuge der Alamanneneinfälle zerstört. Im Jahr 867 wurde Weißenburg in der Schenkungsurkunde König Ludwigs des Deutschen an das Kloster Metten erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadt entstand später um einen karolingischen Königshof und erhielt im frühen 14. Jahrhundert den Status einer Freien Reichsstadt, den sie bis ins Jahr 1802 behaupten konnte. Danach verliert die Stadt ihre Reichsfreiheit, kommt zuerst an Kurbaiern, dann an Preußen und 1806 endgültig an das Königreich Bayern.

Die erste Stadtmauer mit dem Obertor und dem Spiraltor stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadtmauer weiter nach Süden verlagert und zusätzlich wurde noch ein 30 Meter breiter Graben um die Stadt angelegt, der im südlichen Teil mit Wasser gefüllt war und noch heute ist. Direkt am Seeweiher befindet sich auch ein großer, öffentlicher Parkplatz von dem aus man gut zu Fuß die Innenstadt erkunden kann. Die gesamte Altstadt von Weißenburg ist denkmalgeschützt.

Die Stadtmauer umfasst etwa 2 Kilometer und hatte mehrere Dutzend Türme, von denen heute noch 38 erhalten sind. Von den drei Stadttoren ist nach Abbrüchen im späten 19. Jahrhundert noch das Ellinger Tor erhalten, das zwei Briefmarken der Deutschen Bundespost zierte.

Im 14. Jahrhundert wurde der Torturm gebaut, das Obergeschoss im 17. Jahrhundert und um 1520 waren das Vorwerk und der Wehrgang fertiggestellt. Heute ist hier die historische Ratsbibliothek der Stadt untergebracht.

Wir schlenderten durch die Altstadt und genossen den Anblick von barocken Bürgerhäusern, versteckten kleinen Gässchen und die St. Andreaskirche. Weißenburg hat uns gut gefallen und ist voller baulicher Zeugnisse der faszinierenden Geschichte einer ehemaligen Reichsstadt. Schön ist auch das das Reichsstädtische Alte Rathaus aus den Jahren 1470-80.

Das heutige Mesnerhaus wurde 1580/81 erbaut und diente bis 1806 als Lateinschule. Nach Einführung der Reformation hatte man 1536 dem reformatorischen Vorbild entsprechend diese Schule gegründet, deren berühmtester Rektor später der Universalgelehrte Johann Alexander Döderlein war. Davor steht eine Martin Luther Statue.

Schön ist auch Holzmarkt, ein Platz auf dem früher das Brenn- und Bauholz für das Handwerk gelagert wurde. Hier bilden die stattlichen Fassaden der Bürgerhäuser von der Spätgotik bis zur Barockzeit eine prächtige Kulisse. Kaiser Ludwig der Bayer hat 1338 mit seiner Waldschenkung die Grundlage des großen Stadtwalds gelegt. Aus Dankbarkeit errichteten ihm die Weißenburger Bürger 1903 den nach ihm benannten monumentalen Kaiser-Ludwig-Brunnen. Auch der Marktplatz mit dem Schweppermannsbrunnen ist einen Besuch wert.









Leider verpasst

Weißenburg wird von der Hohenzollernfestung Wülzburg überragt, die auf der mit 630 m höchsten Bergkuppe thront. Den Grundriss der Wülzburg bildet ein fast regelmäßiges Fünfeck, ein Pentagon. Dieses hatte gegenüber den älteren quadratischen oder rechteckigen Anlagen ballistische und konstruktive Vorteile, weshalb man sich im ausgehenden 16. Jahrhundert für dieses Planschema entschied.

Den Renaissancefestungsbau wollten wir eigentlich auch noch besuchen, aber leider reichte die Zeit nicht aus, um alles zu besichtigen und wir hatten an dieem Tag noch ein bisschen Altmühltal auf dem Programm: Burg Pappenheim und Felsengruppen im Altmühltal. Der verbummelte, verregnete Vortag fehlte uns nun für längere Besichtigungen.

Für Freunde der Römer wird der bekannte Weißenburger Römerschatz im neu konzipierten RömerMuseum präsentiert. Als die UNESCO-Kommission den Obergermanisch-Raetischen Limes 2005 als Weltkulturerbe anerkannte, wurde Weißenburg zum Standort für eine zentrale Limes-Informationsstelle am bayerischen Abschnitt des Raetischen Limes ausgewählt. Ein Jahr später konnte das entsprechende Limes-Informationszentrum im Erdgeschoss des RömerMuseums integriert und feierlich eröffnet werden.

In der Nähe der Altstadt befinden sich auch die Überreste des römischen Kastells Biriciana und das rekonstruierte Römerbad, eines der am besten erhaltenen und bedeutendsten römischen Bäder nördlich der Alpen. Wir haben hier also eine ganze Menge verpasst und müssen wohl irgendwann noch mal wieder hierher kommen..









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