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ENGLISCHER GARTEN EULBACH

An der der Bundesstraße 47 von Vielbrunn in Richtung Michelstadt liegt das Jagdhaus Eulbach, direkt daneben ein riesiger Parkplatz und auf der gegenüber liegenden Seite das Kassenhäuschen, das in den englischen Garten führt. Das kleine markante Schlösschen besteht aus zwei rechteckigen Bauten in Rot und Weiß, Graf Eberhard ließ es 1846 errichten.

Es besitzt Eckturm-Erker und viele Hirschgeweihe vergangener Jagden hängen an der Fassade, auf dem Satteldach befindet sich mittig ein schmaler Glockenturm. Am Turm ist im Hochparterre ein über einen Meter großes Wappen eingelassen. Das Schloss wird von der gräflichen Familie auf Dauer bewohnt und ist nicht zu besichtigen.

Beim ersten Versuch, den Englischen Garten von Erbach zu besuchen standen wir schon auf dem Parkplatz, aber es fing so heftig an zu regnen, dass wir keine Lust auf einen Rundgang hatten. So kamen wir nach der letzten Übernachtung hierher, nach einem klasse Frühstück im Landgasthaus Geiersmühle frisch gestärkt. Tagesziel war das Schlosshotel Horneck in Gundelheim am Neckar, somit hatten wir keine große Fahrstrecke und Zeit.

Natürlich regnete es auch an diesem Morgen, aber immerhin nur leichter Nieselregen und wir entschieden uns für einen Spaziergang. Der Park ist täglich von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet und kostet 6 Euro Eintritt pro Person.

Hier gibt es nicht nur schöne Bäume und Pflanzen zu sehen, die Anlage gilt auch als ältester archäologischer Park Deutschlands. Auch diverse Tiere gibt es hier in Gehegen, die wir im Norden und Osten des Parks zuerst besuchten.

Bereits in den Jahren 1795-98 hatte Graf Franz einen riesigen Wildpark von etwa 3.000 Hektar anlegen lassen, von dessen einstiger Einfriedung noch zahlreiche Reste im Wald zu finden sind. Von dem schon bald erheblich verkleinerten Wildpark besteht seit 1912 nur noch eine Fläche von ca. 400 Hektar, in der Rotwild, Mufflons, Gänse, Enten, Wildschweine und Wisente leben.

Oberhalb der Gehege gibt es hier Plattformen mit Bänken, von hier aus kann man die Tiere beobachten. Ein kleiner Kiosk am See öffnet an den Wochenenden und bei schönem Wetter in den Ferien. Hunde an der Leine sind willkommen.

Trotz des Nieselregens waren ein paar Besucher unterwegs. Fotografieren war bei dem trüben Licht etwas schwierig, ab er die frische Waldluft und die schöne Anlage lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Irgendwann hörte es dann auch auf zu regnen und die Wolken lichteten sich etwas.








Mauern im Park

Verstreut im Garten gibt es auch diverse Altertümer. Im Jahr 1820 wurde auf einem Hügel, der 1818 aus dem Aushub des großen Weihers entstanden war, eine künstliche Ruine namens Eberhardsburg errichtet. Hier wurden die unter anderem von der Wildenburg, von Schloss Reichenberg und der ehemaligen Leonhardskapelle entnommenen Gebäudeteile und Steine verbaut. Der Hügel war aber abgesperrt und man kann die "Ruine" nicht betreten, sieht sie aber aus vertschiedenen Perspektiven vom angrenzenden Weiher aus.

Hier im Weiher befindet sich auch eine Kapelle auf einer Insel im Seerosen-Teich, die bei unserem Besuch ebenfalls gesperrt war.

Graf Franz I. zu Erbach-Erbach ließ auch viele Steine von diversen Fundstellen am Odenwaldlimes nach Eulbach bringen, um dort nach seinen Vorstellungen römische Mauern und Kastelltore nachzubilden.

So wurde hier auch ein Obelisk aus Steinen des nicht weit entfernt gelegenen Kastells Würzburg errichtet, rund um den Steinpfeiler sind einige alte römische Grabsteine angeordnet. Die Rekonstruktionen entsprechen natürlich nicht mehr dem heutigen Kenntnisstand, aber sie spiegeln den Wissensstand, die Vorstellung und Altertumsbegeisterung der Romantik wider. Daher ist der Eulbacher Park heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Der Gartenbereich ist sehr schön, er wurde im Stil eines Englischen Landschaftsparks angelegt. Wir hatten noch Glück und sahen die letzten Reste der Rhododendronblüte und die Kastanienbäume blühten auch üppig.

Es gibt einige schöne alte Bäume auf weiten Rasenflächen und verschlungene Pfade durch den Wald. Man findet hier unter anderem Weymout-Kiefern, Spitzahorn, Nordmanntannen, den Lebensbaum, Sommer- und Winterlinden, Ebereschen, Mammutbaum, Lärchen und Tulpenbäume.

Wir haben für den Rundgang ca. 1,5 Stunden gebraucht, als es wieder anfing zu regnen sind wir zurück zum Auto gegangen und weiter in Richtung Neckar gefahren.









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