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| Erbach |
Als Kind war ich in der Jugendherberge in der Burg Breuberg und ich erinnere mich noch an den Ausflüg ins schöne Michelstadt. So musste ich beide Orte natürlich fast 50 Jahre später unbedingt noch einmal besuchen. Die geschichtliche Bedeutung von Michelstadt spiegelt sich in seinen Baudenkmälern mit vielen Fachwerkhäusern wider, davon sind die markantesten in der Altstadt gelegen und prägen bis heute das Stadtbild. Mit rund 16.000 Einwohnern ist es die größte Stadt des Odenwaldkreises.
Das Michelstädter Fachwerk-Rathaus am Marktplatz ist weltweit sehr berühmt und mit Sicherheit das am meisten fotografierte Gebäude der Stadt. Einst zierte es eine Briefmarke der Deutschen Post. Von unbekannten Baumeistern wurde es im Jahr 1484 im Stil der Spätgotik errichtet, das Erbauungsdatum wurde in gotischen Ziffern festgehalten. Das Rathaus wurde in Stockwerkbauweise errichtet, Das Erdgeschoss diente von Beginn an als Markthalle. Viele US-amerikanische Besucher können sich kaum vorstellen, dass das Gebäude acht Jahre vor der Entdeckung ihres Kontinents erbaut wurde.
Leider hatten wir bei unserem Besuch kein Wetterglück und es regnete immer wieder. So flohen wir in ein schönes Haushaltswarengeschäft am Markt, wo wir in Ruhe mit netter Beratung stöbern und einkaufen konnten.
Die Stadtkirche ist eine evangelische Kirche in Michelstadt. Sie entstand im Wesentlichen in der Spätgotik als Hallenkirche, enthält aber auch noch Teile eines karolingischen Vorgängerbaus. Markant ist auch der um 950 nach Christus erbaute Diebsturm. Seit etwa 1312 diente er als Gefängnis, daher der Name. Heute kann das Verließ im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden. Wir kamen hier auf dem Weg vom Parkplatz vorbei.
In der hübschen Kellerei im Stadtmauer-Ring wurden einst die Naturalabgaben an die Grafen eingekellert. Nach dem Bau in Hochmittelalter erfolgte ein Umbau und die Zerstörung von 1307 mit anschließendem Wiederaufbau im frühen Renaissancestil. Seit 1532 diente das Haus als Residenz der Grafen zu Erbach und später auch als Verwaltungssitz.
Etwas außerhalb der Stadt liegt das Jagdschloss Eulbach der Grafen zu Erbach-Erbach mit dem Eulbacher Park, den wir ebenfalls besucht haben.
Direkt südlich von Michelstadt liegt Erbach. Die beiden Städte mit ihren nur zwei Kilometer voneinander entfernt liegenden Zentren sind baulich längst zusammengewachsen und bilden mit zusammen fast 30.000 Einwohnern den wirtschaftlichen Schwerpunkt des Odenwaldkreises.
Wir fuhren am späten Nachmittag mit dem Auto nach Erbach, wo wir in Michel`s Restaurant im Gasthaus "Zum Hirsch" einen Tisch reserviert hatten. Das Restaurant in der ersten Etage ist gemütlich und war ganz gut besucht, im Sommer kann man auch draussen sitzen, die Speisekarte war umfangreich und wir haben hier gut gegessen.
Vorher spazierten wir noch etwas durch den Ort, die wohl bekannteste Attraktion der Stadt Erbach im Odenwald ist das prächtige Schloss. Säle, Salons und Sammlungen sind original erhalten und vermitteln Einblicke in das Leben des Grafen Franz I. der hier 1754-1823 lebte. Da wir kurz vor dem Essen keine Zeit mehr hatten war es auch nicht schlimm, dass hier bei unserer Ankunft gerade geschlossen wurde.
Seit 2016 ist hier auch das 1966 gegründete Deutsche Elfenbeinmuseum untergebracht, das sich zuvor in der Stadthalle abseits der historischen Innenstadt befand. Da uns Elfenbeinschnitzerei aber eher weniger interessiert, hätten wir es sowieso nicht besucht. Für die Region war dies aber im 19. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftszweig, heute gibt es noch einen einzigen Betrieb, der mit Material aus Mammutzähnen arbeitet.
Durch Erbach fließt die Mümling, ein knapp 60 km langer Zufluss des Mains. Am Mümlingufer kann man auf Bänken verweilen und unmittelbar an die Innenstadt schließt sich flussabwärts die Mümling-Promenade an.
Aber es fing leider wieder an zu regnen und wir gingen zurück in Richtung Restaurant, da wir ja reserviert hatten.
Kurz besucht haben wir dann am nächsten Tag noch das Koziol Outlet namens Glücksfabrik. Koziol ist ein Hersteller von Designartikeln und Wohnaccessoires aus Kunststoff mit Sitz in Erbach. Leider gab es die von uns gesuchten Tuben-Roll-Hilfen in Fischform auch dort nicht mehr, schade.
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