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Nachdem wir uns am Morgen die Wolfsburg in Neustadt an der Weinstraße angesehen hatten war uns an diesem Tag nach einer weiteren Burg. So fuhren wir eine halbe Stunde durch den Pfälzerwald über Weidenthal bis nach Frankenstein.
Hier befindet sich die Ruine einer Spornburg oberhalb des Tals des Speyerbachs, sie erhielt ihren Namen nach dem Geschlecht derer von Frankenstein und befindet sich über der gleichnamigen Ortsgemeinde.
Ein Parkplatz an der Burgruine war in Google Maps angegeben und wir hatten Glück und fanden dort auch noch einen freien Platz. Direkt nebenan ein Imbiss, an dem wir uns erst mal ein Eis holten, denn es war sehr heiß. Bei weit über 30°C verspeisten wir das erst einmal ganz in Ruhe auf der ersten Bank am Weg, der ca. 400 Meter hoch zur Burgruine führt.
Hier befindet man sich über den Bahngleisen, denn durch den Ort führt die Bahnlinie Saarbrücken-Mannheim, und die Bahnstrecke durchquert mit dem gut 200 m langen Schlossberg-Tunnel genau unterhalb der Burg den Bergsporn, auf dem diese liegt. Das Ostportal des Tunnels aus dem Jahr 1849 aus rotem Sandstein mit abgestuften Zinnengiebel steht unter Denkmalschutz.
Mitten durch den Ort führt die Bundesstraße 37 von Kaiserslautern nach Bad Dürkheim. Es hersrcht somit viel Verkehr, und am Ortseingang gibt es eine Kurve mit einer Verengung, wo wir große LKW, Linien- und Touristenbusse bei kniffligen Ausweichmanövern von weiter oben beobachten konnten.
Nach wenigen Gehminuten ist man oben auf dem Berg abgekommen. Der Weg führt durch den alten Zwinger hoch zur alten Vorburg und weiter zur Kernburg. Die Ruine besteht größtenteils aus den Überresten des einst zur Unterburg gehörenden dreiteiligen Palas aus dem 13. Jahrhundert. Er stammt überwiegend aus spätstaufischer bzw. frühgotischer Zeit und ist sehr fotogen.
In den Wiesen und Sträuchern rundum konnten wir einiges an Insekten entdecken und auf den Mauern huschten Eidechsen. Kein Burgbesuch bei dem wir nicht eines unserer Lieblingstierchen fotografiert haben.
Die Burgruine ist jederzeit zugänglich und der Eintritt ist kostenlos. Frankenstein wurde zum größten Teil an ein natürliches Felsplateau angebaut. Bauhistorisch wertvoll sind hier vor allem die Lanzettfenster und die erhaltene mehrgeschossige Kaminanlage im Mittelteil des Palas. Das obere Geschoss war mit dem Plateau ebenerdig, die unterschiedlichen Höhenniveaus und die Verbindungen zwischen der Vor- und der Kernburg mit Hilfe von Zwischengebäuden machen die Burg ziemlich einzigartig.
Weiter nach oben führt eine Felsentreppe hinauf in die Oberburg. Sie ist klein und besteht hauptsächlich noch aus der Ruine der ursprünglichen Wehranlage mit Bergfried aus dem 12. Jahrhundert, der ursprünglich 3 Meter starke Außenmauern besaß. Hier wehte ein leichter Wind, der uns wenigstens ein bisschen abkühlte.
Vom Bergfried sind heute leider nur noch Reste erhalten, an der Vorburg steht noch ein romanischer Flankenturm.
Besitzer dieses Bergfrieds war das einst Kloster Limburg, welches die Sicherung der Wege nach Speyer, Dürkheim und Worms zu gewährleisten hatte. Mit der Wahrnehmung dieser Aufgabe wurdenim Jahr 1205 die Grafen von Leiningen beauftragt. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts ließen sie die Anlage erweitern und weil das Felsengelände an einer Engstelle im Tal liegt, musste die Burganlage stufenförmig gausgebaut werden.
Durch die Verzweigung des Leininger Grafengeschlechtes in verschiedene Linien fiel die Burg immer wieder an neue Seitenlinien und Teile wurden veräußert. Bei Fehden wurde einiges zerstört, aber danach stets wieder aufgebaut und erneut bewohnbar gemacht. Während des Deutschen Bauernkrieges 1525 wurde die Burg dann endgültig zerstört und galt ab 1560 als unbewohnbar.
Die Anlage wurde aber wegen ihrer vorteilhaften Lage weiter militärisch genutzt. Im Dreißigjährigen Krieg eroberte der spanische Heerführer Ambrosio Spinola die Burg Frankenstein. Im Spanischen Erbfolgekrieg nutzen dann französische Truppen die Burg als Unterkunft. Im Jahr 1703 wurde in der Burgkapelle nachweisbar ein fanzösischer Gottesdienst abgehalten, wenigstens die Kapelle war zu jener Zeit demnach noch in einem brauchbaren Zustand.
Nach den Franzosen fiel die Burg an das Königreich Bayern. In den Jahren 1883/84 und 1938/39 wurde die Ruine saniert und baulich gesichert.
Nachdem die Ruine Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz wurde gab es Mitte der 1970er Jahre archäologische Untersuchungen sowie Restaurierungs- und Erhaltungsmaßnahmen. Bei diesen Arbeiten wurde auch eine Schildmauer gefunden, die beiden oberen Stockwerke des Saalbaus wurden wieder aufgemauert und der Erker des Kapellenbaus rekonstruiert.
Nicht weit von Frankenstein befindet sich noch die Burg Diemerstein, im Tal des Glasbachs, einem Seitental des Speyerbachs. Wir wollten sie auch besuchen und sind dort hingefahren, es war aber leider geschlossen.
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