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BURGRUINE LINDELBRUNN

Am Tag zuvor hatten wir die nur 6 Kilometer entfernte Burg Berwartstein besucht, am nächsten Tag waren wir dann am Morgen noch im Wild- und Wanderpark Silz spazieren. Danach war uns mal wieder nach einer Burg und wir entschieden uns für den Besuch der Burgruine Lindelbrunn, die ebenfalls im Dahner Felsenland liegt.

Diese Gipfelburg wurde im 12. Jh. errichtet und trug zu dieser Zeit die Namen Lindelbol und Lindelborn. Wahrscheinlich wurde sie als Reichsburg zur Verteidigung des Trifels gegründet und man vermutet, dass der Burgname auf den Burgbrunnen zurückzuführen ist,an dem eine große Linde stand.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1268. Als erstes namentlich bekanntes Mitglied der Familie, die sich nach der Burg benennt, tritt in den 1250er Jahren Dieter von Lindenbrunn in Erscheinung.

Im Jahr 1286 übergab König Rudolf von Habsburg die Burg an die Grafen von Leiningen, wie lange sie dort wohnten ist aber nicht bekannt. Die Besziter wechselten danach immer wieder. 1440 und 1470 kam es zur Belagerung und Einnahme der Burg durch die Städte Speyer und Landau. Fest steht, dass die Burg dann im 1525 vom gleichen Schicksal heimgesucht wurde wie so viele andere pfälzische Burgen auch, in dem man sie während der Bauernkriege niedergebrannte. Danach blieb sie eine Ruine und seit 1963 befindet sich die Anlage im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz. In den Jahren 1979 bis 1981 ließ man umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchführen.

Die Burgruine Lindelbrunn liegt etwa 2,3 km nordöstlich von Vorderweidenthal, zu dessen Gemeindegebiet sie gehört. Die Anfahrt ist idyllisch, man hat mehrere Möglichkeiten, um zur Ruine zu gelangen. Es gibt einen Wanderparkplatz namens Vogelkopf an der Zufahrt. Oder man fährt noch ein Stück weiter bis zum vom Pfälzerwald-Verein errichteten Cramerhaus.

Die Waldgaststätte direkt unterhalb der Burgruine Lindelbrunn bietet ein rustikales Restaurant mit Kaminofen und einen schönen Biergarten unter alten Linden. Hier kann man Weine und deftige Spezialitäten aus der Pfalz genießen. Wir hatten Glück und fanden am Ende der Zufahrt im Wald noch einen freien Parkplatz, der nicht zum Restaurant gehört.

Von hier aus läuft man dann nur noch einen knappen Kilometer hoch zur Burgruine. Der Weg durch den Wald ist gut zu gehen und führt rund um den Berg hinauf, schon bald steht man vor einem mächtigen Felsen, der von unten wunderschöne Verwitterungsmuster zeigt. Sehr beeindruckend ist es direkt darunter zu stehen, genau unterhalb der Burg. Ein schmaler Pfad führt dann an dem Fels entlang, um eine Ecke und hinein in die Burgruine.






Malerischer Verfall

Durch die Lage auf dem an allen Seiten stark abfallenden hohen Sandsteinfelsen benötigte diese Anlage weder Gräben noch einen Zwinger. Dem Geländeverlauf folgend, bildeten die Außenmauern der Gebäude zugleich auch die Burgmauer. Einen älteren Burgeingang findet man im südlichen Teil als einen durch den Fels getriebenen Schacht. Dieser ist aber mit einem Gitter versperrt, damit dort niemand herumklettert und sich verletzt.

Die Burg ist dreiecksförmig angeordnet und bestand aus einem Wohnpalast aus der Mitte des 13. Jh., dessen restliche Außenmauer an der südwestlichen Längsseite steht. Drei Doppelfenster mit Sitznischen und die 1980 teilrekonstruierten Kaminspuren lassen erahnen, wie es hier einst am staufischen Hof aussah. Dort kann man wunderbar entspannen und in die grüne Umgebung schauen. An besonders schönen Ausblicken wurden hier ein paar Holzrahmen aufgestellt, durch die man gerahmt in die Landschaft schauen kann.

Nördlich schließen sich Fluchten nicht mehr vorhandener Räume an, nur einige Grundmauern sind noch zu sehen. Es gibt auch noch einen gut erhaltenen Aborterker.

Die einstige Lage vom Burgfried kann man noch an den Resten der Buckelquaderverkleidung ekennen, er stand auf dem höchsten Punkt des Berges und schütze früher das Haupttor. Der übrige Burgweg talaufwärts wurde damals von mindestens zwei weiteren Toren gesichert. Die Überreste der quadratischen Kapelle stammen wahrscheinlich aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts.

Viele Eidechsen huschten auf den Steinen umher. An der tiefsten Stelle des Burgareals kann man noch Reste von Höhlen sehen, die damals als Keller in den Bau integriert waren und heute nach oben offen sind, ebenso wie die künstlichen Keller unter dem Langhaus. Die Umgebung ist sehr grün und es gibt viele Fotomotive, es war auch nicht sehr voll an diesem Tag.

So konnte ich auch ein paar Bilder ohne andere Menschen machen und es kam sogar ganz kurz mal die Sonne heraus. Blauer Rittersporn blühte überall, an zahlreichen Blüten und Kräutern schwirrten Insekten. Uns hat es hier oben sehr gut gefallen. Man blickt von hier aus auch hinüber zur Burg Trifels, die wir schon besucht hatten.









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