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| Im Schlosspark |
Auf dem Weg von Naumburg an der Saale fuhren dann weiter zur nächsten Ferienwohnung bei Dessau. Der Tag war sonnig und schön, daher ahbenw ir am Morgen noch dem Turm der Stadtirche bestiegen und den Töpfermarkt besucht. Gegen Mittag sind war dann in Naumburg bestartet und auf dem Weg lag Merseburg, es bot sich an auch hier einen Spaziergang zu machen und den Dom zu besuchen.
Merseburg liegt ebenfalls an der Saale, nahe Halle und Leipzig. Ein alter Ort, Archäologische Spuren belegen eine ununterbrochene Besiedlung über etwa 6.000 Jahre. Früher war Merseburg eine Königspfalz, später Residenz der Bischöfe und eines eigenständigen Herzogtums. Nach dem Wiener Kongress und weiteren Gebietsveränderungen gehörte die Stadt ab 1815 zur preußischen Provinz Sachsen.
Heute lebt Merseburg stark vom Denkmal- und Kulturtourismus. Hier kann man das Schloss, den Dom, den Schlossgarten und Museen besuchen. Wir hatten nicht so viel Zeit und mussten uns entscheiden, so haben wir den Kaiserdom St. Johannes und St. Laurentius besucht. Am Eingang zahlten wir mal wieder 9,50 Euro pro Person und erfuhren, dass es ein reduziertes Kombiticket mit dem Naumburger Dom gibt. Den hatten wir ein paar tage zuvor besucht, dort aber keine Hinweise darauf gesehen. So lag das Ticket im weiter entfernten Auto und wir mussten voll bezahlen. Ein Audioguide ist hier ebenfalls enthalten und es gibt online einen Virtuellen Rundgang.
Das Bistum Merseburg wurde ursprünglich 968 durch Otto I. gegründet, nach seinem Gelöbnis vor der Schlacht am Lechfeld. Es wurde aber bald darauf aufgehoben und 1004 durch Heinrich II. neu eingesetzt. Grundsteinlegung des heutigen Doms erfolgte am 18. Mai 1015 durch Bischof Thietmar von Walbeck. Die Weihe war am 1. Oktober 1021, in Anwesenheit des Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde.
Der Merseburger Dom war von Anfang an ein bedeutender frühromanischer Bau mit ottonisch-frühromanischen Elementen. Viele Teile sind natürlich auch hier über die Jahrhunderte mehrfach umgebaut oder ergänzt worden. Es gibt zwei Rundtürme am Westwerk und ein Vierungsturm, die im 11. Jahrhundert entstanden. Teile des südlichen Querhausflügels sind ebenfalls noch aus dieser frühen Bauzeit. Später kamen dann gotische Umbauten hinzu, besonders am Langhaus und im Orgelbereich. Die Vorhalle aus dem 13. Jahrhundert bekam später barocke Ergänzungen.
Heute ist der Dom nicht nur Kirche, sondern Zentrum für regelmäßige Gottesdienste, Führungen, Veranstaltungen und Konzerte wie die Merseburger Orgeltage. In der Südklausur und im Kapitelhaus kann man zahlreiche Kunstwerke bewunder, hier sind liturgische Gewänder, Urkunden, spätgotische Plastiken, Altäre, Epitaphe und vieles mehr ausgestellt.
Besondere Bedeutung haben auch die Merseburger Zaubersprüche: zwei althochdeutsche Beschwörungsformeln aus dem 10. Jahrhundert die heidnischen Ursprungs sind. Sie sind die einzigen in Deutschland erhaltenen heidnischen Beschwörungsformeln, aufgeschrieben von einem Mönch vor mehr als 1000 Jahren und verwahrt in der Domstiftsbibliothek Merseburg. Während der erste Vers gesprochen wurde, um Gefangene aus ihren Fesseln zu befreien, sollte mit dem zweiten die Heilung einer Fußverletzung bewirkt werden.
Die Grabplatte des im Jahr 1080 verstorbenen Rudolf von Schwaben ist ein frühmittelalterliches Bronze-Grabmal mit figürlicher Darstellung, es zählt zu den ältesten in Mitteleuropa.
Etwas Besonderes ist auch die zwischen 1853 und 1855 von Friedrich Ladegast geschaffene Orgel. Hinter ihrem beeindruckenden barocken Instrument verbergen sich 5.687 Pfeifen. Damit gehört die Merseburger Ladegastorgel zu den größten und klangschönsten romantischen Orgeln in ganz Deutschland.
Nach dem Besuch im Dom erkundeten wir den Innhof vom benachbarten Schloss. Der Vorgängerbau stammt aus dem 13. Jh. und wurde später unter Bischof Thilo von Trotha umgebaut und erweitert. Von 1605-1608 erfolgte auf Bestreben von Herzog Georg I. von Sachsen ein prägnanter Umbau durch den Baumeister Melchior Brenner, der dem Schloss sein heutiges Erscheinungsbild mit Spätgotik und Renaissance-Elementen stark prägte.
Der Innenraum wird genutzt von der Kreisverwaltung des Saalekreises, der Musikschule "Johann Joachim Quantz" und das Kulturhistorische Museum im Schloss kann besichtigt werden. Wir holten uns ein Eis und setzten uns damit in den Schlossgarten direkt nebenan. Der umfasst ca. 3,8 Hektar, ist frei zugänglich, das ganze Jahr über, und bietet ruhige Erholung mitten in der Stadt.
Ursprünglich befand sich auf dem Gelände der sogenannte Königshof, Teil der Merseburger Königspfalz. Später verfiel dieser Bereich. Um 1660 ließ Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg das Gelände dieses alten Hofs in einen Lustgarten umgestalten – das war der Beginn des Schlossgartens auf der Altenburg.
Im 19. Jahrhundert wirkte Peter Joseph Lenné mit: 1825 entwarf er eine Neugestaltung als Landschaftspark, die zwar nur teilweise umgesetzt wurde, aber das Gesicht des Gartens stark beeinflusste.
Im Garten, der heute auch als Veranstaltungsort dient, stehen Obelsiken, Porträtbüste aus Bronze und Bänke.
Das Ufer der Saale verläuft am westlichen Rand des Schlossgartens, und der untere Schlossgarten gehört zum Bereich des Saaleufers. Unterhalb des Schlosses gibt es eine Bootsanlegestelle und in der Nähe führt die Neumarktbrücke über die Saale. Es gibt einen Weg am Ufer, der auch Teil des überregionalen Saale-Radwanderwegs ist. Ihm folgten wir am Fluss entlang auf dem Weg zurück zum Parkplatz.
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