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| Töpfermarkt |
Die Stadtkirche St. Wenzel liegt südlich vom Marktplatz und ist ein spätgotischer Bau. Ein Blick ins Innere lohnt sich natürlich auch, denn hier gibt es eine barocke Ausstattung mit einem Hochaltar von 1680, Gemälde aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä. und die sehr bedeutende Hildebrandt-Orgel. Der Neubau erfolgte nach 1426, eine barocke Umgestaltung des Inneren 1724. Bemerkenswert ist auch die Grabplatte August Leubelfings, Page des Schwedenkönigs Gustav Adolf, der wie sein König 1632 in der Schlacht bei Lützen fiel.
Die gewaltige Orgel wurde von Silbermann-Schüler Zacharias Hildbrandt gebaut, 1746 von Bach und Silbermann geprüft und abgenommen. Nicht nur an Zahl, sondern auch an Vielfalt der Register übertrifft sie alle Silbermannorgeln. Ihre Einmaligkeit verdankt sie der außergewöhnlichen Klangfülle; sie gilt als Verkörperung des Bachschen Orgelideals und ist weltweit die einzig authentisch erhaltene Bach-Orgel. Mittagskonzerte mit dem Namen "Orgel punkt Zwölf" finden hier von Mai bis Oktober immer mittwochs, samstags und sonntags statt. Sie dauern 30 Minuten und kosten 6,50 Euro Eintritt pro Person, mit Spieltischbesichtigung 9,50 Euro pro Person.
Berühmte Gast-Organisten haben im Laufe der Jahrzehnte hier gespielt.
Aktuell fand in der Kirche zudem die sehr beeindruckende Kunstausstellung "Endlich(e) Zeit" statt. Diese präsentiert vom 15. Juni bis zum 31. Oktober 2025 eine Auswahl an Skulpturen aus Bronze, Holz, Stein, Glas und Metall. Die Ausstellung wurde von Roland Lindner kuratiert, einem Künstler, der in verschiedenen Medien arbeitet und seit vielen Jahren in der Region präsent ist.
Nachdem wir uns das Innere der Kirche angesehen hatten, sind wir bei schönstem Wetter einmal herumgelaufen zum Eingang des Aussichtsturms St. Wenzel. Seit Alters her gehört er zum städtischen Besitz, denn der Kirchturm war gleichzeitig der wichtigste Wachturm der Stadt. Der Turm misst bis zur Spitze der 1706 errichteten barocken Haube 72,5 m, die Aussichtsplattform liegt in 53 m und die Türmerwohnung auf 45 m Höhe.
Von 1991 bis 2001 wurde der Turm saniert und dann im Mai 2001 wieder offiziell der Öffentlichkeit übergeben.
Die Treppe führt spiralförmig nach oben, insgesamt sind es 202 Stufen bis nach oben. Eintritt zahlt man erst oben bei einer netten Dame in der Türmerstube. Montags ist hier geschlossen, an den anderen Tagen von April bis Oktober zwischen 11:00 und 17:00 Uhr geöffnet.
Bei Gegenverkehr wird es eng auf der Treppe, und wenn man oben angekommen ist, brennen die Muskeln. Unterwegs kommt man am mechanischen Uhrwerk und am Glockenstuhl mit dem Dreiergeläut von 1518 vorbei – eine willkommene Unterbrechung beim Aufstieg, um Luft zu holen und ggf. ausweichen zu können. Aber der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall.
Von der Türmerwohnung aus geht es noch weiter nach oben, die Aussichtsplattform befindet sich hoch über der Stadt. Auf dem letzten Stück der Stiege wird es dann an der Dachluke ziemlich eng. Hat man es dann auf die Plattform geschafft so wird man von einen wunderschönen Rundblick über die Dächer der Stadt, die Türme und Kirchen, den Naumburger Dom und die dahinter liegenden Weinberge im Unstruttal belohnt.
Unter dem Turm liegt der Marktplatz, auf dem gerade ein Töpfermarkt stattfand. Den haben wir dann im Anschluss an die Turmbesteigung besucht.
Das Naumburger Weinfest fand während unseres Aufenthalts statt, was wir vorher nicht wussten. Am Wochenende gab es auch einen Töpfermarkt auf dem schönen Marktplatz von 10:00 bis 18:00 Uhr. Es war der 34. Töpfermarkt Naumburg.
Über 60 Töpferwerkstätten aus ganz Deutschland präsentierten ihre vielfältigen Keramikarbeiten, von funktionalem Geschirr über kunstvolle Dekoration bis hin zu Gartenkeramik. Der Markt war Teil des Naumburger Weinfests, das vom 29. bis 31. August 2025 gefeiert wurde. Zusätzlich fand an diesem Sonntag ein verkaufsoffener Sonntag in der Naumburger Innenstadt statt.
Viel Andrang also, wir schlenderten einmal über den Markt. Dort gab es einige sehr schöne Stände und auch solche, die wir absolut gruselig fanden. Jeder Geschmack wurde hier bedient, von Kitsch bis Moderne war alles dabei.
Nachdem wir uns das angesehen hatten, gingen wir zurück zum Auto. In der ganzen Stadt waren auch Drehorgelspieler unterwegs. Wir fuhren dann weiter zur nächsten Ferienwohnung bei Dessau mit einem kurzen Besuch in Merseburg am Nachmittag.
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