| Weltreisen | Deutschland | Baden-Würtemberg | Nordschwarzwald | Site-Map | HOME |

| Mummelseeblick |

MUMMELSEE

Der Mummelsee liegt in der Gemarkung Seebach, direkt an der Schwarzwaldhochstraße und somit im Landkreis Ortenaukreis. Mit seinen 800 Metern Umfang und fast 19 Metern Tiefe liegt er auf 1.029 m Höhenlage, etwas unterhalb des höchsten Berges im Nordschwarzwald, der 1.164 m hohen Hornisgrinde.

Er gehört zu den 12 noch erhaltenen Karseen im Schwarzwald. Einst gab es hier über 100 Stück als Überbleibsel einer Eiszeit, aber fast alle früheren Karseen wurden von Sedimenten zugeschüttet oder von Pflanzen überwachsen und sind heute verlandet. Die meisten wurden von Menschen trockengelegt und dann als Viehweide oder Hofanlage genutzt, oder sie wurden einfach mit Fichten bepflanzt.

Einige Kare sind noch als Moore erhalten, die bei günstigen Wetterbedingungen durchaus auch kleinere Wasserflächen bilden. Trotzdem ist der Nordschwarzwald das Gebiet mit den meisten Karen in Mitteleuropa.

Der Mummelsee kann im Gegensatz zu anderen Karseen im Schwarzwald im Wasser eher wenig bieten, es leben nur einige Amphibien- und Molcharten im See. Das den Mummelsee speisende Moorwasser von der darüber liegenden Hornisgrinde ist übermäßig sauer, enthält zuviel Schwefel und zu wenig Sauerstoff. Darin können Fische nicht überleben und es wird durch im Wasser gelöste Huminstoffe braun gefärbt. Diese lassen das Wasser hier dunkel und trüb erscheinen.

Der Name des Mummelsees geht wohl auf die weißen Seerosen (Nymphaea alba), auch Mummeln genannt, zurück. Sie waren früher wohl in großer Anzahl auf dem See, allerdings wird in der Botanik auch die gelbe Teichrose (Nuphar lutea) als Mummel bezeichnet. Auch die Sage von den als Mümmlein bezeichneten Wassergeister spielt bei der Herleitung des Gewässernamens möglicherweise eine Rolle. In der Trinkhalle im Kurpark von Baden-Baden kann man Wasserweibchen auf einem Fresko bewundern.

Einst lebte in dem See eine Nixe, die den Menschen nachts Hilfe gewährte und mit ihnen tanzte, sang und spielte. Eduard Mörike veranlasste die Sage zu seiner Ballade "Die Geister am Mummelsee". Im Wasser wurde auf einem Stein die Figur einer Nixe aufgestellt, natürlich ein beliebtes Fotomotiv.

Der Mummelsee gehört nicht nur zu den meistbesuchten Seen in Baden-Württemberg, er ist der am meisten von Touristen besuchte Ort im Nordschwarzwald. Einfach zu erreichen und direkt an der Schwarzwaldhochstraße gelegen. Böse Zungen haben ihm den Beinamen Rummelsee gegeben und die Anlagen, Parkplätze und Souvenirstände lassen auch auf einen regen Andrang schließen. Hier kann man allerlei Kitsch und Krempel kaufen und natürlich gibt es auch Bollenhüte und Kuckucksuhren. Neben dem Hotel gibt es hier einen Lebensmittel- und Souvenirladen und man kann Tretboote leihen.

Im Sommer wären wir bei großem Andrang wahrscheinlich einfach daran vorbei gefahren, aber im Corona-Herbst war hier wenig los. Einmal waren wir spät am Nachmittag vor Ort, als die meisten Tagestouristen schon weg waren. So fanden wir sofort einen Parkplatz und sind den barrierefrei ausgebauten Wanderweg rund um den See mit wenigen anderen Besuchern gelaufen. Hier kommt man an einigen alten Wurzeln und der Nixe vorbei. Es gibt auch einen Kunstparcours mit bislang 15 modernen Installationen.

Fast hätten wir hier sogar gewohnt, denn am Mummelsee liegt das gleichnamige Berghotel, am Ende haben wir uns aber für das nicht sehr weit entfernt liegende Nationalpark-Hotel Schliffkopf entschieden. Um keinen anderen See im Schwarzwald gibt es so viele Sagen und Mythen wie beim Mummelsee.








Mummelseeblick

An einem wunderschönen Morgen mit Sonnenschein kamen wir dann noch einmal spontan hierher. Jetzt wollten wir zu Fuß hoch zum Hornisgrindeplateau laufen, dazu parkt man unten auf dem Besucherparkplatz am Mummelsee und beginnt dort den Aufstieg, der zuerst durch Wald führt. Wir umrunden den Katzenkopf (1.128m) und machen uns auf den Weg in nördliche Richtung zur Hornisgrinde (1.163m) mit immer wieder herrlichen Aussichten.

Kein anderer Karsee im Nordschwarzwald liegt höher, und schon nach kurzer Steigung erreicht man einen schönen Aussichtspunkt, den Mummelseeblick. Hier waren wir ganz alleine, unvorstellbar zur Hochsaison oder an Wochenenden.

Weit unten liegt der See, der an drei Seiten von steilen Berghängen umgeben ist, sein Umriß ist nahezu kreisförmig, gegen Süden etwas verlängert, er ist etwa 270 Meter lang und 170 Meter breit. Je nach Tageszeit und Blickwinkel hat das Wasser eine andere Farbe: Silbrig-grün liegt der See am frühen Morgen da, kaltblau glänzt er in der Nachmittagssonne und eher Schwarz erscheint er am späten Nachmittag im letzten Licht des Tages.

Die größte Tiefe schwankt je nach Quellenangabe von 18-19 Meter. Seine Wasseroberfläche beträgt etwa 3,7 Hektar, sein Umfang ca. 800 Meter. Von hier oben aus gesehen liegt das Hotel auf der anderen Seite.

Von hier aus ist es nur noch ein kurzer Aufstieg zum im Mai 2005 wiedereröffneten Hornisgrindeturm. Mehr dazu auf dieser Seite.







Video zum Thema

Google Map zum Thema

| Weltreisen | Deutschland | Baden-Würtemberg | Nordschwarzwald | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |