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Natürlich sind wir auch über die berühmte Schwarzwaldhochstraße gefahren. Die Straße führt als Teil der B500 von Baden-Baden bis zur Alexanderschanze, um dann weiter als Teil der B28 bis nach Freudenstadt zu verlaufen. Sie ist mit über 85 Jahren die wohl älteste und bekannteste Straße im mittleren Nordschwarzwald und eine der schönsten Panoramastraßen in Deutschland.
Von Baden Baden aus sind es 60 Kilometer bis nach Freudenstadt. Unterwegs kommt man an zahlreichen Wanderwegen und Attraktionen, Abzweigungen und Erholungsgebieten vorbei. Im Winter bieten Skilifte und Loipen Angebote für Langläufer, Skialpin oder Snowboard.
Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize, auch bei unserem Besuch im September erlebten wir Wolken und strahlenden Sonnenschein an einem Tag, am Wegrand entdeckten wir im Gras zahlreiche Fliegenpilze. Dazu war es hier, auch Dank Corona, zu dieser Jahreszeit 2020 relativ leer.
Das ist aber nicht immer so, die Schwarzwaldhochstraße ist ganzjährig sehr stark befahren und führt Touristenmassen und Einheimische bis auf 1.164 Höhenmeter in die Höhengebiete des Nordschwarzwald.
Noch bis ins 18. Jahrhundert hinein war dieses Gebiet noch fast unberührter Wald, in dem sich Wölfe, Bären, Luchse und Füchse gute Nacht sagten. Der Wildbestand des Nordschwarzwald war allein dem württembergischen Adel vorbehalten. Aber die steigende Nachfrage nach Holz sorgte für erste Strassen, über die man den unerschöpflich scheinenden Holzvorrat der Wälder nutzen konnte. Noch bestanden diese nur aus Schlamm und Dreck und ihr Verlauf orientierte sich an natürlichen Übergängen von Höhenstufen und Gesteinsschichten, wo sie sich in steilen Serpentinen die Berge hinauf schlängelten.
Nach und nach wurden die Straßen weiter ausgebaut, am 08. Juli 1930 erfolgte der erste Spatenstich in der Geschichte der heutigen Schwarzwaldhochstraße, mit dem Bau der Verbindungsstraße von Hundseck nach Unterstmatt in vier Monaten. Danach folgten weitere Anschlusstrecken und im Jahr 1952 ist die Schwarzwaldhochstraße nach über 20 Jahren Bauzeit von Baden-Baden bis Freudenstadt vollständig zu befahren. Die winterlichen Temperaturen erfordern bis heute eine ständige Ausbesserung und Erneuerung von Fahrbahn und Teilstrecken.
Die Geroldsauer Mühle und der Geroldsauer Wasserfall bilden das Tor zur Schwarzwaldhochstraße. Der nördliche Teil bietet großartige Ausblicke in die Rheinebene und bis hin zu den Vogesen, wobei man bei schönem Wetter sogar das Straßburger Münster entdecken kann. Die Strecke verläuft in vielen Kurven über die Bergrücken des nördlichen Schwarzwaldes, dadurch werden natürlich auch die Motorradfahrer geradezu magisch angezogen. Leider werden sie dabei auch zum allzu schnellen Fahren verleitet, nirgendwo anders in Deutschland verunglücken mehr Motorradfahrer als hier auf der Schwarzwaldhochstraße.
Es folgen der Helbing-Felsen, das Gasthaus Schwanenvasen auf 664 MüNN, ein verlassenes Schlosshotel namens Bühlerhöhe, Erholungsheime und Kurhäuser, kleine Kapellen, Felsen, Wanderwege und Ausichtstürme. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei, ein touristisches Highlight ist der Mummelseee mit der darüber liegenden Hornisgrinde.
Im Winter ist das Seibleseckle 955,6 M ü. NHN mit Skilift und 500 Meter langem Abfahrtskihang interessant, auch als Startpunkt einiger Langlaufrouten. Es lohnt sich auf jeden fall, einen Abstecher hinunter nach Allerheiligen zu machen, um dort die Klosterruine und den Wasserfall zu besuchen.
Am Nationalparkzentrum am Ruhestein vorbei erreicht man den Schliffkopf, hier haben wir im Nationalpark-Hotel Schliffkopf gewohnt. Es liegt im Nationalpark Schwarzwald, einer urwüchsigen Landschaft, in der die nicht bewaldeten Grinden von jeher Besucher und Naturliebhaber faszinieren.
Für große Veränderungen am Landschaftsbild der Schwarzwaldhochstraße sorgte der Orkan Lothar, der am 26.12.1999 über West- und Mitteleuropa mit über 200 Stundenkilometer hinweg zog und mehrere hunderttausend Festmeter Nadelholz wie Streichhölzer abknickte. Was den Waldbesitzern große Schäden zufügte eröffnete den Touristen neue Ausblicke in die Landschaft, am Lotharpfad sieht man, wie der Wald seitdem wieder nachgewachsen ist.
Der Ort Kniebis 971 MüNN ist vor allem durch seine Wintersportmöglichkeiten bekannt, neben dem Skilift Kniebis liegt die Kniebis-Hütte mit Hoflädele. Seit dem Start in Baden-Baden Geroldsau ist Kniebis der erste Ort mit nennenswerter Bevölkerungszahl, so finden sich hier auch zahlreiche Hotels und Pensionen.
Freudenstadt, am Ende der Touristenstraße gelegen, ist seit 1881 ein anerkannter heilklimatischer und Kneippkurort. Da die Innenstadt von Freudenstadt 1945, nur wenige Wochen vor Kriegsende nahezu vollständig zerstört wurde, gibt es leider keine maerische Altstadt mehr.
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