| Weltreisen | Deutschland | Baden-Würtemberg | Schwäbische Alb | Klöster und Museen | Site-Map | HOME |

| Münster Zwiefalten |

KLOSTER ZWIEFALTEN

Als wir nach der Reparatur der beiden Radlager unser Auto wieder hatten war noch einen Tag für Ausflüge ab dem Ferienhaus Donautal in Sigmarighen zur freien Verfügung. Das davor recht miese Wetter mit Kälte und Regen wurde etwas freundlicher und wir beschlossen, im Richtung Zwiefalten zu fahren. Das dort gebraute Bier hatten wir im Jahr zuvor schon kennen gelernt und mochten es sehr, daher bot sich ein Ausflug zum Ort an, in dem es hergestellt wird.

Die ehemalige Benediktinerabtei Zwiefalten liegt am südlichen Ausläufer der Schwäbischen Alb im Tal der Aach und somit im Landkreis Reutlingen. Im Jahr 1089 erfolgte die Gründung der Abtei "Zwivaltaha" durch Kuno und Luithold von Achalm. Schnell entwickelte sich das Kloster zum kulturellen und religiösen Mittelpunkt der Region. 50 Jahre nach der Gründung leben hier 50 Mönche und 120 Brüder. Im Jahr 1170 kam Hildegard von Bingen zu Besuch. Die Pest wütet im Jahr 1635 im Klosterstaat Zwiefalten, jeder dritte Alb-Bewohner und die Hälfte der Ordensbrüder verstirbt.

1724 veranlasst der Abt den Bau eines neuen Brauhauses außerhalb der Klostermauern. Heute befindet sich in diesem schönen Gebäude die Gastronomie. im Jahr 1802 erfolgt ein Überfall durch das Herzogtum Württemberg und danach die Auflösung des Klosters im Zuge der Säkularisation. Die mehr als 700-jährige Geschichte der Benediktinerabtei endet so brutal. Die Mönche werden vertrieben, das Brauhaus wird verpachtet und 1827 verkauft.

1897 kauft Albert Baader die Brauerei und bis heute ist sie in Familienbesitz und wird von Peter Baader in sechster Generation geführt.

Über die Grenzen hinaus ist die Privatbrauerei Zwiefalten bekannt, in der nachweislich durch die Klosterchronik seit 1521 Bier gebraut wird. Reisende auf dem Weg zum Bodensee wurden gegen eine Spende mit dem Klostertrunk versorgt und trugen so den guten Ruf in die Welt hinaus. Ein halbes Jahrtausend genießt man so auf der Alb nun schon die Zwiefalter Braukunst. Gebraut wird in der Tradition der Klosterbrüder von einst, durch traditionelles Brauhandwerk, mit Geduld und viel Zeit zum Reifen. Das Helle Vollbier mit Namen 1521 wurde auf Anhieb zur beliebtesten Zwiefalter-Biersorte.

Neben der Brauerei gibt es einen Hofladen names Zwiefalter Bierhimmel und zum direkten Verzehr schräg gegenüber ein Brauhaus mit 150 Sitzplätzen und einer schönen Brauereihof mit Biergarten. Leider war hier am Tag unseres Besuchs Ruhetag.

Dafür waren wir im Shop und haben uns Alblinsen mit passendem Gewürz und natürlich auch das leckere Bier mitgenommen. Das gab es praktischerweise in einer Jute-Tragetasche mit 6 Flaschen, die man sich zusammenstellen konnnte. Das beliebte 1521, fünf verschiedene Sorten "Ein Engele" für jeden Geschmack, vom Kellerbier bis zum Alkoholfreien, ein Spezial Exportbier, ein Biobier Naturtrüb und natürlich drei Sorten Hefeweizen stehen zur Auswahl. Dazu gibt es je nach Saison auch Spezialbiere.

Aber auch Radler, Limonaden und Alb-Schorle kann man hier im Shop kaufen.

Rundum liegt der Ort Zwiefalten mit Feuerwache, Parkplätzen, Freibad, Spielplatz, Gasthof, Bäckerei und einem Supermärkten. Direkt gegenüber der Kirche kann man das schöne Rathaus mit Turmuhr bewundern. Viele Menschen kommen zur Märzenbecherblüte im Frühjahr hierher und es gibt fünf Rundwanderwege in der Region. Highlight ist der zertifizierte, 13,2 Kilometer lange Premiumwanderweg "hochgehpilgert".

Nicht zu verwechseln mit dem 5,3 Kilometer entfernten Zwiefaltendorf an der Donau, das ist ist ein Ortsteil der Stadt Riedlingen. Die haben wir zusammen mit Burg Rechtenstein an der Donau im Anschluss besucht.

Die Klosteranlage beherbergt heute eine psychiatrische Klinik und seit 2003 das Württembergische Psychiatriemuseum. Auf den Dächern fanden wir im Frühjahr einige Storchenpaare die hier ihren Nachwuchs großzogen und klapperten. Im Park rundum kann man schon spazieren gehen und die Enten auf den Gewässern beobachten.









Münster Zwiefalten

Der Bau des Zweitürmigen Barockmünsters Unserer lieben Frau erfolgte nach Plänen des Münchner Baumeisters Johann Michael Fischer von 1740-1785. Hier betritt man eine der schönsten Kirchen im Rokoko-Stil an der Oberschwäbischen Barockstraße. Wer überladene Kirchen mit viel Gold und Putten, Gemälden und Figuren mag, der ist hier genau richtig. Es wird auch Kathedrale der Engel genannt, weil 999 barocke Engelsputten hier auf die Besucher herabblicken.

Wir sind nicht so die Putten-Freunde, aber der Anblick beim Eintreten ist schon ein Besonderer. Man wird förmlich erschlagen von der Pracht. Der renommierte Baumeister Johann Michael Fischer war für dessen Errichtung verantwortlich. Das Gotteshaus ist prachtvoll mit einzigartigen Stuckarbeiten von Johann Michael Feichtmayr ausgestattet.

Man bewundert hier die prachtvolle Deckenausmalung, die ideenreiche Stuckornamentik, es gibt ein wirklich schönes Chorgestühl von Johann Joseph Christian, einen Kreuzaltar mit spätgotischem Gnadenbild und einige Seitenkapellen. Auch die Beichtstühle fanden wir sehr ausgefallen, mit Palmen dekoriert.

Eine Besichtigungen des Chorraums kann man nur im Rahmen von Münsterführungen erleben, die mman vorab buchen muss. Das Münster dient heute als Pfarrkirche der katholischen Gemeinde Zwiefaltens.

In den Sommermonaten finden hier im Münster Zwiefalten eine kleinen Reihe ausgesuchter Konzerte statt, deren Schwerpunkt auf geistlicher Musik liegt.

Weit bekannt und beliebt ist auch der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und vor dem Münster mit liebevoll selbst hergestellten Waren und prächtiger Kulisse.











Video zum Thema

Google Map zum Thema

360° View zum Thema

| Weltreisen | Deutschland | Baden-Würtemberg | Schwäbische Alb | Klöster und Museen | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |