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BURSCHENSCHAFTSDENKMAL

Hoch über dem Süden von Eisenach liegt das Burschenschaftsdenkmal auf der Göpelskuppe, der steile Weg hier hoch führt weiter unten vorbei an etlichen wunderschönen alten Villen.

Nach den Plänen des Architekten Wilhelm Kreis aus Blasewitz bei Dresden wurde das Burschenschaftsdenkmal unter der Verantwortung des Eisenacher Maurermeisters Gustav Stein in den Jahren 1900 bis 1902 erbaut. Das 33 Meter hohe Denkmal wurde dann 22. Mai 1902 feierlich eingeweiht. Den Mittelpunkt der Einweihungsfeier bildete ein Festzug mit 100 Burschenschafterfahnen vom Markplatz zum Denkmal, etwa 2.000 Menschen sollen teilgenommen haben.

Der Bau ist den in den antinapoleonischen Freiheitskriegen 1870/71 gefallenen Studenten gewidmet, im Inneren befindet sich eine Ausstellung.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Denkmal unbeschädigt. Dem DDR-Regime war das Denkmal immer "ein Dorn im Auge", denn es war ja ein stilles Mahnmal für die deutsche Einheit geblieben und in den Augend des Regimes ein Zeichen für ständisches Elitedenken. So gab es verschiedene Pläne zur Umgestaltung bis hin zur Sprengung, am Ende wurde es dann einfach sich selbst überlassen. Die Glasfenster und das Innenensemble wurden mutwillig zerstört, die Fensteröffnungen zugemauert, das Deckengemälde fiel der Feuchtigkeit zum Opfer, der Innenraum glich irgendwann einer Tropfsteinhöhle.

Nach der Wende gelangte das schwer beschädigte Denkmal und das dazugehörige Hotel "Berghof" nach schwierigen Verhandlungen in den Besitz der Deutschen Burschenschaft zurück. Diese ließ die Bausubstanz sichern und das Gebäude sanieren. Es ist heute wieder zu besichtigen und 2007 wurde nach einer etwa einjährigen Rekonstruktion auch das Deckengemälde wieder hergestellt.

Ende Oktober 2019 wurde das Denkmal Opfer von Vandalismus. Außenwände und eine Gedenktafel wurden mit Farbe beschmiert, ein Fenster eingeworfen und Farbe in das Gebäudeinnere gesprüht, davon war bei unserem Besuch im Juni 2020 nichts mehr zu sehen.

Der runde Bau mit Anlehnung an einen klassischen Tempel erhebt sich auf einer breiten Terrasse mit schöner Aussicht auf den Thüringer Wald, die Hörselberge, Eisenach und hat die schönste Sicht auf die Wartburg.

Die Terrasse ist quadratisch mit Rundungen nach drei Seiten. Je eine Treppe mit mächtigen Rampen führt auf zwei Seiten hinauf. Von der Plattform führt eine weitere Treppe mit 22 Stufen zum Portal der Tempelhalle.

Den Innenraum des Burschenschaftsdenkmals betritt man durch eine schwere Eisentür, die der Beschreibung des Walhall-Tores in der germanischen Sage nachempfunden, Darüber ist die Inschrift "Dem geeinten Vaterlande" eingemeißelt. Neun Säulen werden durch das von hohen schmalen Fenstern durchbrochene Gemäuer einer monumentalen Halle verbunden, oben ist in Riesenlettern der Wahlspruch der Deutschen Burschenschaften "Ehre - Freiheit - Vaterland" zu lesen.






Berghotel Eisenach

Auf der Südseite der Göpelskuppe liegt das dem Burschschaftsdenkmal zugehörige Hotel und Vereinshaus der Deutschen Burschenschaften, das auch gerne für Feiern oder Hochzeiten gebucht wird. Hier im Berghotel Eisenach haben wir drei Nächte gewohnt.

Zu Corona Zeiten gab es keine Feierlichkeiten und wir fanden wunderbare Ruhe in einer schönen Landschaft und mit herrlichem Ausblick auf die Wartburg. Sogar vom Bett aus war die Burg zu sehen, denn wir hatten ein Eckzimmer in der 2. Etage mit toller Aussicht. Die Bilder der Wartburg ganz unten auf der Seite sind von hier aus mit 500 mm Brennweite entstanden und zeigen den Bau zu verschiedenen Tageszeiten.

Zimmer und Suite in der ersten Etage haben grösere Fenster, die in der zweiten Etage leichte Dachschräge und etwas kleinere Fenster. Dafür waren wir hier optimal weit weg von der Sonnenterrasse und bekamen von den dort sitzenden Gästen so gut wie nichts mit, denn unterhalb des Fensters befindet sich hier der Wintergarten. Das Zimmer ist gemütlich und im bequemen Boxspringbett haben wir wunderbar geschlafen. Kostenlose Minibar mit einer Füllung pro Aufenthalt, Sat-TV inkl. Sky, kostenloses WLAN und Klimaanlage sind hier selbstverständlich.

Das angenzende Bad war Weiß gekachelt, hatte Dusche, Badewanne und einen Doppelwaschtisch. Da es das letzte Zimmer auf dem Flur war, gab es auch hier ein weiteres Fenster mit direktem Blick auf den Wald. Dort konnten wir am Morgen Spechte und andere Vögel beobachten. Wir haben uns im Zimmer rundum wohlgefühlt.

Auch das Restaurant hat einiges zu bieten und das Personal war aufmerksam und nett. Gebucht hatten wir das Arrangement "Ankommen und Wohlfühlen" und dies noch um eine Nacht verlängert. In Deutschland lohnt es sich oft, direkt über die Webseite der Hotels solche Arragements zu buchen. Enthalten waren bei uns die Übernachtungen, Frühstück, 1 x kulinarisches 4 Gänge Abendmenü inklusive 1 Glas Prosecco als Aperitif, 1x Kaffee und Kuchen und der Eintritt ins Burschenschaftsdenkmal.

Wir haben zum Essen entweder auf der Sonnenterasse oder im schönen Wintergarten mit gemütlicher Bestuhlung gesessen. Da uns das Menü am ersten Tag so gut gefallen hat waren wir am dritten Tag noch einmal hier im hauseigenen Restaurant à la carte essen, denn der Weg hinunter nach Eisenach war sehr steil und nach einem langen Ausflugstag und Wanderungen in der Langrafenschlucht hatten wir dazu keine Lust mehr.

Alles wird hier frisch zubereitet, auch das hauseigene Sorbet war klasse. Sehr gut zum Essen war auch der Rotwein namens "Glockendreiklang" aus der Saale-Unstrut Region vom Weingut Beyer aus Dorndorf, den wir im Verlauf der Reise nirgendwo mehr bekommen konnten.

Ein Frühstücksbuffet gab es leider nicht wegen Corona, aber es wurde alles an den Tisch gebracht, was man sich von dem guten Angebot wünschte. Das Restaurant bietet warme und kalte Speisen und ist täglich ab 11.30 Uhr durchgehend geöfnnet. Es gibt täglich mehrere Kuchen zur Auswahl, so lösten wir unseren Voucher ein und genossen am Frühen Nachmittag nach einer Wanderung zur Wartburg eine Kaffeepause auf der Terrasse.

Für uns rundum ein gelungener Aufenthalt.





Spaziergang

In der Umgebung des Hotel führen Wanderwege zu den Attraktionen in Eisenach, teilweise geht es steil bergab. Wir blieben am Abend auf der Göpelskuppe, die ihren Namen im 19. Jahrhundert nach dem damaligen Grundbesitzer erhielt. Das stadtnahe, seit dem Mittelalter entwaldete Gebiet wurde landwirtschaftlich genutzt. Das erste Bild im oberen Bildabschnitt zeigt den Blick von der Wartburg rüber auf das Burschenschaftsdenkmal und das Berghotel mit einem kleinen Teil der darunter liegenden Villen.

Im September 1757 lagerte hier oben während des Siebenjährigen Krieges ein größerer Truppenverband der Reichsarmee unter Befehl des Prinzen von Sachsen-Hildburghausen auf der strategisch bedeutsamen Anhöhe.

Wir sind hier am Abend einfach ein wenig vom Hotel aus im Grünen spazieren gegangen und haben uns über die Pferdeweide gefreut. Hier grasten viele schöne Pferde. Und vom Hotel aus konnten wir die verschiedenen Lichtstimmungen der Wartbuirg fotografieren.






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